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Lebensdauer bei Batteriespeichern beachten

Im Jahr 2017 sind die Speichersysteme im Schnitt von 1.550 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt auf rund 1.300 Euro gesunken – inklusive Installation. Die Kosten purzeln immer weiter, so dass Batteriespeicher bald wirtschaftlich sein werden.

Bislang ist dies jedoch meist noch nicht der Fall. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Inzwischen gibt es demnach bereits qualitativ hochwertige Systeme für 1.100 Euro pro Kilowattstunde. Die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt bei rund 800 Euro – falls die Lebensdauer der Speicher 20 Jahre beträgt. Sinkt die Lebensdauer, sinkt die Wirtschaftlichkeitsgrenze entsprechend. Verbraucher sollten daher bei den Speicherherstellern genau nachfragen, wenn es um die Wirtschaftlichkeit der Strompuffer geht und sich auch über die Garantie erkundigen, rät Franz Pöter vom Solar Cluster.

Speicherpreise in 2017 um 15 Prozent reduziert

Die Kosten für Batteriespeicher waren in der Vergangenheit deutlich zu hoch, um sie auch nur annähernd kostendeckend betreiben zu können, betont der Verband. Auch deshalb gab es eine zeitlich begrenzte staatliche Förderung. Von Ende 2013 bis Ende 2017 sei es jedoch gelungen, die Kosten zu halbieren, wie die RWTH Aachen im druckfrischen Speichermonitoring 2018 bestätigte. Allein 2017 sanken die Kosten demnach um rund 15 Prozent. Im Durchschnitt der im Bericht angegebenen Preise hat der Preisrutsch trotz Bundes- oder Landesförderung aber noch nicht dazu geführt, dass sich die Solarspeicher für Hauseigentümer finanziell rechnen.

Immerhin waren Ende 2017 waren bereits 85.000 Speicher installiert – doppelt so viel wie noch Anfang 2016. Rund ein Drittel davon wurde von der Förderbank KfW finanziell bezuschusst. Im Jahr 2017 kamen insgesamt fast 32.000 Speicher neu hinzu. „Etwa jede zweite neue Photovoltaikanlage wird inzwischen zusammen mit einem Speicher installiert“, sagt Jan Figgener von der RWTH. „Für den Gesamtmarkt erwarten wir auch 2018 ein Wachstum, die Anteile an KfW-geförderten Speichersystemen sind dabei jedoch rückläufig.“

Speicherzyklen beeinflussen direkt die Wirtschaftlichkeit

Für die Amortisation eines Speichers ist entscheidend, wie oft Hauseigentümer über die Lebensdauer seine Speicherkapazität nutzen können und damit zusätzlichen Solarstrom statt Strom aus dem Netz verbrauchen. Gut ausgelegte Heimspeicher werden 200 bis 250 Mal im Jahr vollständig geladen und entladen, weiß Pöter und ergänzt, multipliziert mit der Lebensdauer in Jahren und dem Energieinhalt in Kilowattstunden, so ergibt sich der zusätzlich selbst genutzte Solarstrom. Ersetzt dieser Solarstrom, der ohne Speicher ins Netz eingespeist und derzeit mit zwölf Cent pro Kilowattstunde vergütet worden wäre, den Bezug von Netzstrom zu 25 Cent pro Kilowattstunde, so ergibt sich eine Einsparung von 13 Cent je Kilowattstunde für den Speicher, Nettobeträge wohlgemerkt.

Pöter führt seine Beispielrechnung fort: Bei einer Lebensdauer von zehn Jahren und 250 Zyklen im Jahr würden pro Kilowattstunde Energieinhalt 2.500 Mal 13 Cent pro Kilowattstunde und damit 325 Euro Stromkosten gespart. Zieht man die Verluste im Speicher ab, so reduziert sich der Wert aber nochmal um zehn bis 25 Prozent. Rechnet man eine moderate Strompreissteigerung von 2 Prozent pro Jahr mit ein, kommt man auf rund 400 Euro. Hält der Speicher 20 Jahre, erhöht sich die Wirtschaftlichkeitsgrenze auf rund 800 Euro pro Kilowattstunde Energieinhalt. (nhp)

Der Speichermonitoringbericht der RWTH Aachen ist online verfügbar.

Im Jahr 2022 werden hierzulande mindestens 100.000 Systeme im Jahr abgesetzt. In den nächsten zwei Jahren werden die Preise nur moderat sinken. Denn die Hersteller müssen zunächst Geld verdienen. Mehr lesen.