Die Oemag hat auf der Photovoltaiktagung von PV Austria eine detaillierte Auswertung der Speicherförderung des vergangenen Jahres vorgelegt. Das Ergebnis: Vor allem Privathaushalte und Gewerbebetriebe bekommen die Investitionszuschüsse. Nur sechs Speicher waren größer als 150 Kilowattstunden.
Die österreichische Abwicklungsstelle für Ökostrom hat die Ergebnisse der ersten bundesweiten Speicherförderung auf der diesjährigen Frühjahrstagung von PV Austria veröffentlicht. Wie schon bekannt war, wurden insgesamt 643 Speichersysteme im Jahr 2018 gefördert. Das sind gerade mal gut elf Prozent der 5.444 Interessenten, die sich um einen Investitionszuschuss beworben haben.
Jetzt liegen aber auch Daten auf dem Tisch, wer von den Investitionszuschüssen am meisten profitierte: Mit 90 Prozent wurden die meisten Speicher mit einem Volumen von bis zu 30 Kilowattstunden gefördert. Fast drei Viertel der geförderten Speicher haben eine Kapazität von 7,5 bis 30 Kilowattstunden. Weitere 18 Prozent der geförderten Speicher können bis zu 7,5 Kilowattstunden Strom zwischenlagern. Es dominiert also ganz deutlich das Segment der privaten und gewerblichen Speicher. Das zeigt auch das durchschnittliche Speichervolumen von 15,28 Kilowattstunden.
Speicher passen meist gut zu den Solaranlagen
Die meisten Speicher passen auch sehr gut zu den Photovoltaikanlagen. Denn 23 Prozent der Investoren legten ihren Speicher entweder eins zu eins im Verhältnis zwischen Speicherkapazität und Solarstromleistung aus oder die Photovoltaikanlage hatte die doppelte Leistung der Kapazität des Speichers. Das heißt, dass beispielsweise ein Speicher, der sieben Kilowattstunden Strom zwischenlagern kann, in ein Solarsystem mit einer Leistung zwischen sieben und 14 Kilowatt integriert wurde.
Die Mehrheit der geförderten Speicher war aber hinsichtlich der Kapazität größer als die Photovoltaikanlage. 70 Prozent der geförderten Speicher lagen zwischen einem und drei Kilowattstunden pro Kilowatt Solarstromleistung. Hier wurde der beispielhafte Speicher mit sieben Kilowattstunden Volumen in Solaranlagen mit einer Leistung zwischen 2,3 und sieben Kilowatt integriert. Die Möglichkeit, die Speicherkapazität im Vergleich zur Leistung der Solaranlage auf das Zehnfache zu erhöhen, haben die wenigsten Betreiber ausgenutzt.
Alle plädieren für Absenkung der Fördersätze
In diesem Jahr ist zu erwarten, dass die Speicher in ähnlichen Größenordnungen ausgelegt werden. Wie es im kommenden Jahr mit der Speicherförderung weitergeht, ist bisher noch unklar. Sollte es jedoch abermals ein Investitionsförderprogramm geben, so plädieren sowohl die Branche als auch die Politik dafür, dass die Förderung pro Kilowattstunde verringert wird, um mehr Speichersysteme mit den gleichen finanziellen Mitteln ans Netz zu bringen. Immerhin fällt die Unterstützung mit 500 Euro pro Kilowattstunde Speichervolumen sehr üppig aus. (su)