Solarwatt und Eon haben eine Kooperation beim Vertrieb und bei der Installation von Solarstromspeicher vereinbart. In Zukunft wollen beide Unternehmen aber auch neue Produkte entwickeln, die auf die Bedürfnisse von Eon zugeschnitten sind.
Der Dresdner Photovoltaik- und Speicherhersteller Solarwatt hat eine Kooperation mit dem Energieversorger Eon bei der Entwicklung von Speichern beschlossen. „Unsere Entwickler werden zusammen mit den Kollegen von Eon spezielle Produkte kreieren, die auf die Bedürfnisse von Eon zugeschnitten sind“, stellt Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Solarwatt in Aussicht. „Unsere Kunden nehmen immer stärker Ihre Energieversorgung selbst in die Hand. Gemeinsam mit Solarwatt können wir dafür eine ganzheitliche Komplettlösung anbieten“, begründet Bernhard Reutersberg, Vorstandsmitglied von Eon, die Kooperation mit den Dresdnern. Diese solle kostengünstig, flexibel auf die Haushalte zugeschnitten und modular erweiterbar sein.
Zusammenarbeit weiter ausgebaut
Schon länger kooperiert Eon mit Solarwatt als Modullieferant. Mit der jetzigen Kooperation bei der Entwicklung von Speichern bauen beide Unternehmen diese Zusammenarbeit weiter aus. „Das Potenzial für Stromspeicher in Deutschland ist enorm“, betont Reutersberg. „Mit der Entwicklung eines eigenen Speichersystems bieten wir unseren Kunden eine intelligente, einfach zu installierende und gleichzeitig unkomplizierte Lösung für ihr Zuhause an und unterstützen den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Dazu wird Eon die Speicher zusammen mit einer Energie-App ausliefern.
Wie groß dieses Potenzial in Deutschland ist, hat Solarwatt in den vergangenen Monaten gemerkt. Nach der Vorstellung des Speichers auf der Intersolar 2015 in München gingen in Dresden mehrere Tausend Bestellungen ein. „Wir haben noch im vergangenen Jahr einige Hundert Speicher ausgeliefert und die Produktion geordnet hochgefahren“, erklärt Detlef Neuhaus gegenüber photovoltaik. „In den ersten Wochen dieses Jahres haben wir noch einmal etwa 300 Stück ausgeliefert und haben jetzt noch 2.000 Bestellungen, die wir zum Kundenwunschtermin ausliefern werden.“
Nachfrage ist immer noch hoch
Noch in diesem Jahr will Solarwatt die Marke von 3.500 bis 4.000 ausgelieferten Speichern schaffen. „Die Nachfrage ist da, deshalb müssen Kunden, die jetzt bestellen, durchaus mit einer Lieferzeit von ein paar Wochen rechnen“, sagt Neuhaus. „Wir haben die Produktion bereits erweitert und werden diese auch weiter hochskalieren, aber das ist halt nicht beliebig machbar.“
Den Installateur kann Detlef Neuhaus aber beruhigen. Denn die Wartezeit für deren Kunden wird sich durch die Zusammenarbeit mit Eon nicht verlängern. „Die Installateure sind für uns noch der wichtigste Vertriebskanal“, sagt er. „Das wird sich auch nicht ändern. Wir haben ganz klar geplant, welche Mengen wir über unsere Installateure und welche Mengen wir mit Eon vertreiben. Die Kooperation mit Eon ist zwar wichtig. Aber es ist auch ganz klar mit Eon geregelt, dass es keinen Wettbewerb mit unserem Installateurskanal geben darf, sondern im Gegenteil, dass sich dabei sogar Synergien ergeben.“
Produktion wird ausgeweitet
Im ersten Jahr wird Solarwatt Stückzahlen an Eon liefern, die auch über die Produktion abgedeckt sind, ohne dass der Vertriebskanal über die Installateure gestört wird. Wie sich der Absatz über Eon dann entwickelt, wird man erst einmal sehen. Aber Solarwatt hat ohnehin den Plan, die Produktion im kommenden Jahr auf eine fünfstellige Stückzahl auszuweiten, so dass die Belieferung an Eon auch ohne weiteres abgedeckt werden kann. (Sven Ullrich)