In der Essener Akademie Cyberrange-E proben Betreiber von Stromnetzen künftig die passenden Schutz- und Abwehrmaßnahmen gegen Cyberangriffe. Denn die Digitalisierung und Vernetzung von IT-Systemen schreitet gerade auch bei der Energieversorgung immer weiter voran.
Versorger Innogy hat deshalb das erste Trainingszentrum im deutschsprachigen Raum eröffnet, in dem Betreiber von Stromnetzen erproben, wie sie einen Hackerangriff abwehren können. WannaCry, NotPetya oder Spectre/Meltdown sind nur einige der Ausdrücke, die die Qualität von Cyber-Angriffen und IT-Sicherheitsvorfällen unterstreichen.
Diese Kombination aus neuer Angriffsqualität und zunehmender Digitalisierung hebt die Gefährdungslage auf ein neues Niveau, urteilt Innogy. Betreiber Kritischer Infrastrukturen müssten sich damit verstärkt auseinandersetzen. „Auf Basis der Regelungen des IT-Sicherheitsgesetzes steht das BSI als die nationale Cyber-Sicherheitsbehörde KRITIS-Betreibern dabei mit Rat und Tat zur Seite", erklärte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Methoden des War Gaming im Einsatz
Mit der Cyberrange-E stellt sich Innogy auf diese neuartige Bedrohung ein. Das Unternehmen will nicht nur die Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter verbessern, sondern die Trainings auch für Mitarbeiter von Stadtwerken und anderen Netzbetreibern öffnen. Auf 450 Quadratmetern proben bis zu zwölf Netz- und IT-Spezialisten in einwöchigen Trainings den Ernstfall. Hierbei werden auch sogenannte War Gaming-Methoden eingesetzt, bei denen die Teilnehmer gegen echte Hacker antreten müssen. Die Schulungen sind speziell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Nutzer zugeschnitten und simulieren reale Bedingungen des Stromnetzes. Teil des Trainingszentrums sind daher auch echte Steuerungsanlagen einer Netzleitstelle, mehrere Umspannanlagen sowie die entsprechende IT-Infrastruktur. (nhp)
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