Speicherhersteller Tesvolt aus Wittenberg hat eine gute Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 erlebt. Und das nicht nur hierzulande.
Neben der hohen Nachfrage nach intelligenten Stromspeichersystemen in Deutschland ist gerade auch das internationale Geschäft ein weiterer Wachstumstreiber. „Wir haben neue Vertriebspartnerschaften für Lateinamerika und Afrika aufgebaut und unsere Partnerschaft für den australischen Markt intensiviert. Das merken wir auch an unserem internationalen Auftragseingang, der im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 um 170 Prozent gestiegen ist“, resümiert Daniel Hannemann. Er ist Geschäftsführer von Tesvolt und gründete das Unternehmen zusammen mit Simon Schandert im Jahr 2014. Schandert ist heute CTO der Firma.
Marktanteile in Europa und Übersee
In Europa hat Tesvolt nach eigenen Angaben bei gewerblichen Energiespeichern einen Marktanteil von rund 20 Prozent. In Deutschland liege der Marktanteil bei Batteriespeichern in den Größenklassen von 30 Kilowattstunden bis zu einer Megawattstunde demnach sogar bei 49 Prozent. Auch in Märkten in Übersee hält das junge Unternehmen teilweise einen Marktanteil im zweistelligen Bereich.
Wichtige Partner in Kapstadt und Brasilia
Für den afrikanischen Markt arbeitet Tesvolt mit Solarworld Africa aus Kapstadt zusammen, einem der größten Fachhändler für Markenkomponenten für erneuerbare Energien. In Südamerika kooperiert Tesvolt mit dem Projektierer Brasal Energia aus Brasiliens Hauptstadt Brasília. Für den brasilianischen Markt ist Ideatek aus der Nähe von São Paulo autorisierter Servicepartner. „Stromspeicher haben in Brasilien ein riesiges Marktpotenzial, weil der Strom für Gewerbe und Industrie tagsüber etwa fünf bis acht Mal so viel kostet wie in den Nachtstunden“, sagt Rogerio Mattos, Geschäftsführer von Ideatek. Daher würden sich Batteriespeicher häufig innerhalb weniger Jahre amortisieren – entsprechend groß ist die Nachfrage.
International, aber auch in Deutschland nimmt ein anderes Thema immer mehr Fahrt auf – und bekommt zudem mehr Rückenwind aus der Politik: grüner Wasserstoff. Die Schaper Gruppe installiert nun Stromspeicher mit einer Gesamtkapazität von bis zu 40 Megawattstunden für den Wasserstoffanbieter Apex. Dabei nutzt Schaper die Batteriespeicher des Herstellers Tesvolt, um verlässlich grünen Wasserstoff zu produzieren.
Apex versorgt Industrieunternehmen weltweit mit Wärme und Strom. Dabei werden beide komplett emissionsfrei aus grünem Wasserstoff gewonnen. Liefern Solar- und Windenergieanlagen hierfür nicht genug Strom, versorgen die Stromspeicher den Elektrolyseur mit zwischengespeicherter grüner Überschussenergie. Auch wenn das öffentliche Stromnetz ausfällt, übernehmen die Batterien eine unterbrechungsfreie Stromversorgung aller Verbraucher.
Beste Aussichten durch grünen Wasserstoff
Die Schaper Gruppe plant und implementiert die übergeordnete Steuer- und Regeltechnik und energetische Einbindung für die Anlagen zur Wasserstoffherstellung.
In seinen Projekten für Apex setzt Schaper auf die intelligenten Batteriespeicher aus Wittenberg. Bis 2023 ergibt sich für Tesvolt ein Umsatz von rund 40 Millionen Euro aus der neuen Kooperation. Das sind beste Aussichten.
Bundesverband Energiespeicher
Neuer Leitfaden über Brandschutz für große Lithiumspeicher
Um die breite und sichere Anwendung von großen Lithiumspeichern zu unterstützen, hat der Branchenverband BVES einen Leitfaden veröffentlicht. Er soll die Genehmigungspraxis zum Brandschutz für Planer, Bauherren, Einsatzkräfte und Versicherungen verbessern.
Das Dokument hat das Ziel, für Planer, Bauherren, Einsatzkräfte, Versicherungen und Genehmigungsstellen einen einheitlichen Informationsstand zu sichern. Im Fokus der Publikation stehen Informationen zu Gefahren, bauliche, anlagentechnische und organisatorische Schutzmaßnahmen sowie Hinweise zur Risikobewertung für Versicherer.
Das Dokument bietet zudem Aufklärung für Einsatzkräfte wie auch Empfehlungen geeigneter Löschmittel und Löschsysteme sowie Taktiken zur Brandbekämpfung. In die Erstellung waren auch Experten aus relevanten Bereichen wie dem Deutschen Feuerwehrverband und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sowie der Schadenverhütung eingebunden. Der Brandschutz-Leitfaden steht auf der Website des BVES zum Download bereit.