Die für das Projekt ausgemusterten Batterien stammen aus Audi E-tron Entwicklungsfahrzeugen. Sie besitzen nach ihrem ersten Leben im Auto noch eine Restkapazität von mehr als 80 Prozent. Dadurch eignen sich diese sogenannten „Second-Life-Batterien“ für den Einsatz in stationären Stromspeichern. Je nach Einsatzweise stecken noch bis zu zehn Jahre Restlebensdauer in den Batterien. Auch dadurch sind sie deutlich günstiger als neue Zellen.
Markt für Second-Life-Batterien in Europa wächst stark
Für die 60 rund 700 Kilogramm schweren Batterien hat RWE auf dem Gelände ihres Pumpspeicherkraftwerkes in Herdecke eine 160 Quadratmeter große Halle errichtet. Die Installation der Batteriesysteme wurde im Oktober abgeschlossen. Die Inbetriebnahme einzelner Komponenten ist im November 2021 gestartet. Voraussichtlich ab Anfang 2022 will RWE die Speicherkapazität ihres Second Life Batteriespeichers vermarkten – zunächst um das Stromnetz im Rahmen der Frequenzhaltung zu unterstützen. Danach ist geplant, weitere Vermarktungsmethoden flexibel zu testen.
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Die Erkenntnisse aus dem Referenzspeicher in Herdecke sollen RWE helfen, zukünftig größere Speicher auf Basis von E-Auto-Akkus zu bauen und zu betreiben. Dafür kommt laut dem Energiekonzern eine Technik zum Einsatz, bei der jeweils zwei Module in Serie geschaltet werden. Das erhöht die Betriebsspannung und senkt Kosten. Der Second Life-Batteriespeicher in Herdecke ist eines von zehn Batterieprojekten, die RWE in den USA, in Deutschland und Irland umsetzt. Der Markt ist riesig: Experten rechnen damit, dass der Markt für Second-Life-Batterien in Europa bis 2030 auf acht Gigawattstunden und bis 2035 sogar auf 76 Gigawattstunden ansteigt. (nhp)
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