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Schnell eingefuchst

Stromspeicher sind eine junge Technik, deren massenhafte Fertigung und Installation bei den Kunden erst seit diesem Jahr richtig in Schwung kommt. Dennoch haben sich viele Installateure bereits intensiv mit den Speicherbatterien befasst. Denn die Kunden verlangen nach Unabhängigkeit, fragen zunehmend nach Speicherbatterien für die Photovoltaik nach.

Einer der wichtigsten Anbieter ist Sonnen aus Wildpoldsried im Allgäu. Das Unternehmen hat von Beginn an auf Lithiumspeicher gesetzt, in diesem Jahr werden weit über 10.000 Systeme verkauft, auch der Vertrieb in die USA und Australien kommt in Gang. Doch für Stromspeicher gilt, was auch in der Photovoltaik nicht wegzudiskutieren ist: Die Qualität der Installation ist entscheidend für den zuverlässigen Betrieb des Speichersystems – und damit seine Wirtschaftlichkeit.

Batteriesysteme stark vereinfacht

Das weiß auch Hermann Schweizer, Technikchef und Geschäftsführer von Sonnen. Schon frühzeitig legte der Hersteller großen Wert auf die Qualifizierung seiner Installationspartner. „Früher wurden viel mehr Fehler gemacht als heute“, berichtet Hermann Schweizer. „Mittlerweile haben wir unsere Systeme stark vereinfacht, unter anderem indem sich unsere Batteriemodule ganz einfach per Steckverbinder zusammenschließen lassen. Nur bei rund einem Prozent der Installationen treten Probleme auf, sodass sich der Installateur an unseren Support wendet.“

Sonnen liefert seine Batterien separat auf die Baustelle, je nach gewünschter Speicherleistung. „Der Installateur setzt sie lediglich ins System ein, steckt nur die beiden Pole und die Datenleitung zusammen“, erläutert der Experte. „Durch die Steckverbinder werden Fehler faktisch ausgeschlossen.“

In den vergangenen vier Jahren haben die Bayern rund 2.500 Installateure als zertifizierte Sonnen-Partner geschult. „Das bieten wir auch in Großbritannien, in Italien, in den USA und Australien an“, sagt Schweizer.

Er weiß, dass die Leute in den verschiedenen Ländern anders ticken, denn Ausbildung und Stand der Qualifikationen variieren von Markt zu Markt. „In unserer neuesten Version bieten wir einen Installationsassistenten an, der die Handwerker bei der Installation und der Inbetriebnahme Schritt für Schritt unterstützt“, berichtet er. „In den USA nutzen wir die App Field Log fürs Smartphone, die den Installateur leitet und ihn zugleich bei der Dokumentation der Inbetriebnahme bis hin zum Protokoll unterstützt.“

Komplettsysteme sind im Vorteil

Sonnen vertreibt seine Speichersysteme ausschließlich direkt an die Installateure, geht nicht über den Großhandel. Wichtig ist die Information der Vertriebspartner, die die Systeme beim Kunden einbauen: „In einer eintägigen Schulung erklären wir unseren Installationspartnern alle Fragen, mit denen der Installateur durch seinen Kunden konfrontiert werden könnte. Es geht darum, die Möglichkeiten der Systeme voll zu verstehen. Natürlich schulen wir auch den technischen Anschluss und mögliche Herausforderungen bei der Inbetriebnahme. Durch den direkten Kontakt mit den Installateuren kriegen wir auch die Rückmeldungen zu den Systemen sehr schnell auf den Tisch.“

Sonnen bietet Komplettsysteme an, keine Einzelkomponenten, die der Installateur selbst verbinden müsste. „Nach VDE-AR-E 2510-2 übernehmen wir damit als Systemlieferant mehr Verantwortung als der Installateur, der das System lediglich beim Kunden anschließt“, erklärt Hermann Schweizer. „Um Fehler auszuschließen, halten wir die Zahl der verschiedenen Varianten möglichst klein, zumindest was die Installation angeht. Alle Varianten basieren auf einem einzigen System, das der Installateur kennt.“

Der Netzanschluss des Batteriesystems bereitet in der Regel kaum Probleme, lediglich bei der Positionierung und dem Einbau des Zählers kann es zu Schwierigkeiten kommen. Es geht darum, den Zähler so in der Hausinstallation anzuordnen, dass er den Verbrauch des Kunden und die Erzeugung des Sonnenstroms exakt erfasst.

Den Sonnenstrom kann man relativ einfach über den Wechselrichter der Photovoltaikanlage erfassen. Beim Verbrauch kann es komplizierter werden, wenn die Hausinstallation nicht ordentlich strukturiert ist oder ein Nebengebäude mit eigener Messstelle existiert.

Eine weitere Fehlerquelle ist die Anbindung des Speichersystems über die Datenleitung und das Internet. „In der Regel bauen die Installateure die Verbindung physisch auf, manchmal sind die Speicher im Kundennetz jedoch nicht richtig erreichbar“, gibt der Experte einen Tipp. „Da geht es um die richtigen IP-Adressen, um Passwörter oder Freigaben, in gewerblichen Systemen auch um Firewalls und die Verwaltung durch die firmeneigene IT.“

Tipps von Fronius

Service und Information werden auch bei Fronius in Österreich großgeschrieben. Fronius hat zwei Batteriesysteme im Angebot: das hauseigene Energy Package und demnächst den Tesla-Speicher. „Einen Speicher anzuschließen ist nicht so einfach wie bei einer normalen Photovoltaikanlage“, sagt Gerald Hotz, der Vertriebsleiter für Fronius Solar Energy in Österreich. „Ein Großteil der Installateure kann heute die Leistung der Photovoltaikanlage richtig planen und den Wechselrichter korrekt installieren.“ Doch bei Batteriespeichern muss man mehr wissen. Ohne Schulung kann es schwierig werden, den Solarstromspeicher in vernünftiger Qualität und vernünftiger Zeit richtig anzuschließen.

Nach den Erfahrungen von Gerald Hotz hat die Mehrzahl der Installateure die Speichertechnik gut im Griff. „Die meisten Installationen erfolgen korrekt, ohne Anruf bei unserer Hotline. Wer den Speicher einmal aufgebaut hat, macht in der Regel keine Fehler mehr“, meint er. „Davon abgesehen waren unsere Schulungen mehr als ausgebucht, wir haben sogar zusätzliche Termine angeboten.“

Kaum Fehler beim Tesla-Speicher

Er weist darauf hin, dass die Batteriesteuerung unbedingt mit dem Internet verbunden werden muss. „Wenn der Hybridmanager im Fronius Symo Hybrid nicht ans Internet angeschlossen ist, können wir Fehler nicht über das Onlineportal Fronius Solar Web analysieren“, erläutert er. „Der Fronius Smart Meter, unser elektronischer Zähler, sowie der Hybridmanager und die Fronius Solar Battery müssen bereits vorher datenmäßig verkabelt und konfiguriert werden.“

Die Kommunikationsleitung besteht aus drei Kabeln. „Die Anbindung der Tesla-Batterie erfolgt auf ähnliche Weise wie beim Fronius Energy Package. Die Tesla Powerwall wird als Kompaktgerät angeschlossen, auch der Wechselrichter ist der gleiche.“

Wünscht der Kunde eine Notstromfunktion, müssen im Schaltschrank einige Anpassungen durchgeführt werden, je nach Anforderungen der Netzbetreiber. Am besten ist es, den Schaltplan vor der Installation mit dem Netzbetreiber abzuklären.

Alle Daten rechtzeitig zur Hand

Beinahe hautnah kennt Nicole Windischbauer die Probleme, die bei den Installateuren auftreten. Denn sie ist im technischen Support von Fronius tätig. „Oft werden Kleinigkeiten vergessen“, sagt sie. „Sollte ein Verkabelungsfehler auftreten, rufen die Installateure bei uns auf der Hotline an und wir lösen das Problem rasch gemeinsam.“

Sie berichtet, dass im Eifer des Gefechts beim Anschluss der Batterien auch schon Pole vertauscht wurden. „Aber das passiert sehr selten“, bestätigt sie. In den Schulungen bei Fronius wird auf die Hauptfehler hingewiesen.

So wird der Installateur auch darauf vorbereitet, dass er beispielsweise wichtige Informationen über den Internetanschluss seines Kunden im Vorhinein abklärt. „Das fängt beim Passwort für den Router an. Das sollte sich der Installateur unbedingt vor der Inbetriebnahme der Batterie besorgen.“

Fronius International

Solar Online Support (SOS) unterstützt Installateure bei ihrer Arbeit

Fronius aus Österreich hat für die Installateure einen umfangreichen Onlinedienst aufgebaut, der durch eine Hotline ergänzt wird. Der Solar Online Support (SOS) unterstützt Installationsunternehmen und Servicepartner bei allen Fragen rund um die Wechselrichter, Batteriespeicher und andere Solarkomponenten von Fronius.

Um Servicearbeiten an den Produkten so schnell und einfach wie möglich zu halten, bietet das Fronius-SOS-Portal eine Vielzahl an hilfreichen Funktionen, beginnend bei der Abfrage von Geräteinformationen bis hin zur Fehlersuche und Bestellung von Komponenten. In wenigen Schritten werden Installateure durch den Serviceprozess begleitet und sparen wertvolle Zeit.

www.fronius.com

Sonnen

Hilfe bei Erstinstallation vor Ort möglich

Sonnen stellt Installateuren eine Hotline zur Verfügung, unter der sie Hilfe zu ihren Fragen erhalten, die beispielsweise während der Installation auftreten. Über das Serviceportal erhält der Installateur darüber hinaus einen Onlinezugang zu sämtlichen Sonnenbatterien seiner Kunden und kann so bei eventuellen Fehlermeldungen selbst nachsehen. Zusätzlich bietet Sonnen auch begleitete Installationen an, was besonders bei der Erstinstallation gern in Anspruch genommen wird. Dabei ist ein Servicetechniker von Sonnen vor Ort und unterstützt den Installateur.

www.sonnen-batterie.com

KIT/Solarwatt

Speichergehäuse für die Außenaufstellung

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Solarwatt aus Dresden haben einen sogenannten Volksspeicher entwickelt und auf der Intersolar in München vorgestellt. Das Gehäuse erfüllt Schutzart IP65 und erlaubt es, einen My Reserve (4,4 Kilowattstunden) von Solarwatt im Freien aufzubauen. Dadurch muss der Servicetechniker der Stadtwerke nicht mehr ins Haus laufen, sondern kann den Speicher an der Grundstücksgrenze warten. Solarwatt ist Entwicklungspartner des neuen Speichers Aura von Eon.

Das Gehäuse besteht aus 40 Millimeter starkem, faserverstärktem Kunststoff, es wiegt 18 Kilogramm. Die Verankerung im Boden ist robust und wird durch Wärmeleitbleche auf der Rückseite ergänzt. Dadurch wird der Speicher im Sommer vor zu großer Hitze bewahrt, denn die Wärme wird ins kühle Erdreich geleitet. Im Winter rutschen die Temperaturen im Gehäuse aufgrund des thermischen Ausgleichs nicht unter den Gefrierpunkt.

www.solarwatt.de

Bundesnetzagentur

Batteriespeicher werden ab 2017 in einem Register erfasst

Die Bundesnetzagentur plant, ab Januar 2017 Batteriespeicher in einem neuen Marktstammdatenregister zu erfassen. Das teilte Sprecher Michael Reifenberg auf Anfrage der photovoltaik mit. Insgesamt werde ein umfassendes Register des Strom- und Gasmarktes aufgebaut.

Das Marktstammdatenregister fasst künftig das Meldeportal für Photovoltaikanlagen, das Anlagenregister und das künftig mögliche Gesamtanlagenregister nach Paragraf 53b des Energiewirtschaftsgesetzes zusammen. Der Umfang der Daten werde zurzeit mit den Akteuren im Energiemarkt konsultiert und stehe noch nicht fest. Unter anderem werden aber der Standort und die technischen Daten der Stromspeicher erfasst.

www.bundesnetzagentur.de

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Behörde erarbeitet Schutzprofile für Batteriespeicher

Anfang 2017 wird das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Roadmap für Schutzprofile im Energiemarkt veröffentlichen. „Dabei wird der Schwerpunkt zunächst auf dem Last- und Einspeisemanagement im Verteilnetz liegen“, sagte Sprecher Stephan Kohzer auf Anfrage der photovoltaik.

Grundlage ist das neue Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende, das im Januar 2017 in Kraft tritt. Die Vorgaben des BSI definieren eine Reihe von Sicherheitszielen, die durch das Smart-Meter-Gateway, angeschlossene Komponenten und die Betreiber umzusetzen sind. So sollen die Manipulation und das Ausspähen von Daten oder eine Beeinflussung von Firmware-Updates, unberechtigter Zugriff auf die Geräte oder auf die Infrastruktur des Betreibers verhindert werden.

Eingebunden in die Entwicklung der Standards werden die betroffenen Verbände der Telekommunikation, Informationstechnik, Energie, Wohnungswirtschaft und Verbraucherschutz sowie die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, die Bundesnetzagentur sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Die Pflicht zum Einbau eines Smart-Meter-Gateways wird nach Paragraf 30 des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) erst dann aktuell, wenn für den konkreten Anwendungsfall die technische Möglichkeit des Einbaus besteht. Erforderlich hierfür ist eine Prüfung durch das BSI. „Erst wenn das BSI eine Freigabe erteilt hat, kann die technische Möglichkeit zum Einbau vorliegen und folglich die Einbauverpflichtung für den konkreten Anwendungsfall greifen“, betont Kohzer. Systeme, die diese Anforderungen nicht erfüllen, sind nur übergangsweise und unter besonderen Umständen zulässig.

www.bsi.bund.de

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