Die Stabilisierung des Verteilnetzes von N-Ergie in der Regelzone von Tennet in Nordbayern ist die Aufgabe der beiden neuen Speicherprojekte, die der Energieversorger Verbund zusammen mit dem Projektierer Kyon Energy und dem deutsch-norwegischen Technologieunternehmen Eco Stor gebaut hat. Die Anlagen stehen in Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch, nordwestlich von Nürnberg, und in Iphofen im Landkreis Kitzingen südöstliche von Würzburg.
48 Megawattstunden mit 42 Megawatt ein- und ausspeichern
Jeder der beiden Speicher besteht aus drei Anlagen mit einer Gesamtleistung von jeweils 21 Megawatt und einem Fassungsvermögen von 24 Megawattstunden Strom. Als Kurzzeitspeicher sollen sie Sicherheit für die kritische Infrastruktur in Nordbayern liefern und Strompreisspitzen senken, indem sie die Belastung der Stromnetze reduzieren. „Nur wenn es uns gelingt, schwankende Erzeugungsformen erfolgreich in starke und stabile Netze zu integrieren, kann eine erneuerbare Zukunft gelingen: jede Kilowattstunde, die erzeugt werden kann muss auch erzeugt werden dürfen, ohne die Netzstabilität zu gefährden. Jede Kilowattstunde die erzeugt wurde, muss auch dann zur Verfügung gestellt werden können, wenn sie tatsächlich gebraucht wird“, begründet Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von Verbund, die Investition von 26 Millionen Euro in das Projekt.
Aiwanger: Netzausbau allein reicht nicht für die Energiewende
Die Anlagen in Nordbayern leisten dazu einen Beitrag, betont Strugl. Er kündigt gleichzeitig den Ausbau der eigenen Batteriespeicherkapazitäten auf ein Gigawatt bis Ende 2030 an. Selbst die bayerische Landesregierung hat in Person von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ein Einsehen in die dezentrale Energiewende. „Grüner Strom aus Photovoltaik und Wind muss noch schneller und besser ins Netz kommen als bisher“, sagt Aiwanger anlässlich seines Auftritts bei der Inbetriebnahme der neuen Speicher. „Mit dem Leitungsbau alleine ist es damit nicht getan. Wichtig sind solche intelligenten Systeme wie der neue Batteriespeicher hier in Diespeck. Davon brauchen wir mehr.“
Flexibilität in die Netze bringen
Aiwanger sieht in solchen Speichern und in Zukunft auch in Elektrolyseuren für grünen Wasserstoff spielentscheidende Elemente für den Ausbau der Erneuerbaren. Zudem habe die gegenwärtige Energiekrise deutlich gemacht, wie wichtig Speicherkapazitäten für eine leistbare, saubere und verlässliche Energieversorgung seien – eine Grundbedingung für erfolgreiche Industriestaaten, ergänzt Steffen Syvertsen, Geschäftsführer von Å Energi, dem Mutterunternehmen von Eco Stor. „Die Batteriespeicher bieten Sicherheit für kritische Netzinfrastrukturen, lösen Netzengpässe auf und tragen zur Reduktion von Strompreisspitzen bei.“ Sie seien auch die effizienteste Option, um die dringend benötigte Flexibilität in die Netze zu bringen, betont Florian Antwerpen, Geschäftsführer von Kyon Energy. (su)
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