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Speicherförderung gesichert

Das Markteinführungsprogramm von Stromspeichern beginnt am 1. Mai dieses Jahres. Nachdem bereits bezweifelt wurde, dass das Programm tatsächlich pünktlich auf den Weg gebracht werden kann, stellt Berlin jetzt 25 Millionen Euro für dieses Jahr bereit. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert das Bundesumweltministerium den Kauf eines Solarspeichers mit 660 Euro pro Kilowatt Photovoltaikleistung. „Die neuen Förderzuschüsse werden den Speichereinsatz nun beflügeln“, erwartet Günther Häckl, Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). „Wenn der Speichermarkt in Schwung kommt, sind angesichts der großen Nachfrage sinkende Kosten aufgrund von Skaleneffekten und technologische Fortschritte zu erwarten.“

Rege Nachfrage erwartet

Häckl rechnet mit einer regen Nachfrage durch die Einführung der Förderung. „Immer mehr Menschen interessieren sich dafür Strom aus erneuerbaren Quellen kostengünstig selbst zu erzeugen“, erklärt er. Eine Umfrage der Branchenvertretung im vergangenen Jahr hat ergeben, dass 56 Prozent der Investoren in eine neue Photovoltaikanlage Interesse an Batteriespeichern zeigt. Jeder Dritte Betreiber einer Solarstromanlage würde sein System mit einem Speicher nachrüsten. Besonders groß ist das Interesse an Batteriespeichern besonders bei Betreibern von kleinen Solarstromanlagen bis zehn Kilowatt Leistung. Das sind in der Regel Generatoren, die auf Dächern von Ein- und Zweifamilienhäusern montiert sind. Mit der Förderung wird jetzt das größte Hindernis für die Installation von Speichern beseitigt. Denn für 94 Prozent der vom BSW-Solar Befragten waren die Investitionskosten in eine Solarbatterie einfach zu hoch.

Baustein der Energiewende

Außerdem gilt die Nutzung dezentraler Energiespeicher als wichtiger Baustein der Energiewende. „Batteriespeicher helfen, das sonnenscheinabhängige Solarstromangebot mittels Zwischenspeicherung an die individuelle Stromnachfrage anzupassen“, erklärt der BSW-Solar. „Sie verringern so auch den Bedarf, die lokalen Stromnetze für die Aufnahme größerer Anteile erneuerbarer Energien auszubauen.“ Immerhin können Speicher, die an das Stromnetz angeschlossen sind, die bisherigen Spitzen bei der Einspeisung von Solarstrom vor allem um die Mittagsstunden um bis zu 40 Prozent reduzieren. Das haben die Experten vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in ihrer Speicherstudie 2013 berechnet. Zusätzliche Entlastungen ergeben sich aus der Regelung, dass die Leistung der Anlage über die gesamte Dauer der Einspeisevergütung, die der Betreiber bekommt, auf 60 Prozent reduziert werden muss, wenn ein Stromspeicher in das System integriert ist.

Wichtiges Vertriebsargument

Die dezentrale Speicherung von Solarstrom wird auch für den Vertrieb von Photovoltaikanlagen immer wichtiger, nachdem die Einspeisevergütung im vergangenen Jahr drastisch zurückgefahren wurde. Damit können die Anlagenbetreiber mehr selbst erzeugten Solarstrom selbst verbrauchen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat in seiner Speicherstudie 2013 berechnet, dass der Betreiber einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fünf Kilowatt und einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden pro Jahr seinen Eigenverbrauch mit einem Batteriespeicher mit einer Kapazität von 5,4 Kilowattstunden um 46,5 Prozent von bisher 1.627 auf dann 2.383 Kilowattstunden pro Jahr steigern kann. Gleichzeitig bezieht er 22 Prozent weniger Strom aus dem Netz. (Sven Ullrich)