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Deutschland bleibt einer der führenden Speichermärkte

Die Marktforscher von GTM Research haben den Rahmen für den Zubau von Stromspeichern in Deutschland analysiert. Das Ergebnis: Der Zubau von Speichern wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen. In drei Jahren nimmt der Markt richtig Fahrt auf.

Die Nachfrage nach Stromspeichern in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren erklecklich weiterentwickeln. Trotzdem hat Deutschland das Potenzial, einer der führenden Speichermärkte zu bleiben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Marktforscher von GTM Research mit Sitz in Boston, Massachusetts. Als Grund nennen sie die passablen politischen Rahmenbedingungen und das Förderprogramm, mit dem die Speicher in den kommenden Jahren noch weiter unterstützt werden, bis sie so weit sind, sich auch ohne Förderung zu rechnen. Außerdem sind in Deutschland viele innovative Hersteller beheimatet, was der Nachfrage zugute kommt. „Andere Speichermärkte können sich von Deutschland einiges abschauen, während der deutsche Markt selbst einige Möglichkeiten für Anbieter entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Energiespeicherbranche bietet“, betont Brett Simon, bei GTM Research für die Analyse der Speichermärkte verantwortlich.

In den kommenden beiden Jahren müssen die Speicherhersteller aber mit einem nur geringfügigen Marktwachstum zurecht kommen. Wurden in diesem Jahr Speicher mit einer Gesamtleistung von etwa 170 Megawatt installiert, werden es im Jahr 2017 etwa 200 Megawatt sein. Im Jahr 2018 wird der Markt um weitere 20 Megawatt wachsen. Erst 2019 wird der Markt mehr Fahrt aufnehmen. Dann prognostizieren die Analysten einen Zubau von Speichern mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt. Im Jahr 2020 werden weitere 430 Megawatt Speicherleistung erwartet und 2021 wird die Nachfrage auf etwa 700 Megawatt steigen.

Private Heimspeicher treiben den Markt

Der Zubau wird zunächst vor allem von der Nachfrage der Eigenheimbesitzer getrieben, während der Bau von Speichern in Gewerbe- und Industriebetrieben nur schleppend vorankommt. Dies ist hauptsächlich der Begrenzung der Speicherförderung auf kleine Systeme zuzuschreiben. Der Bau von neuen Großspeichern wird sogar in den kommenden beiden Jahren leicht rückläufig sein, nachdem in diesem Jahr fast die Hälfte des Zubaus auf dieses Segment entfiel. Doch mit fortschreitender Energiewende werden die Netzbetreiber immer mehr darauf angewiesen sein, die Netze mit Speichern stabil zu halten. Dies wird ab 2019 den Zubau von großen Speichersystemen weiter antreiben. Diese Anbieter werden in den schwächeren Jahren in Deutschland allerdings vor allem in den USA ihre Kunden finden, wo der Bau von Großspeichern den Markt bestimmen wird. Doch 2020 werden die großen Speicheranwendungen auch in Deutschland wieder an Bedeutung gewinnen und 2021 macht dieses Segment wieder etwa ein Drittel des Zubaus aus.

Gewerbespeicher haben es schwer

Die Nachfrage der Hauseigentümer nach Speichern wird sich aber in den kommenden fünf Jahren kontinuierlicher weiterentwickeln. Sie werden die hauptsächliche Anwendung sein, die in Deutschland installiert wird. Mit zunehmenden Preissenkungen werden sie sich gegen die steigenden Strompreise weiter durchsetzen, auch wenn die Förderung in wenigen Jahren beendet wird. Die gewerblichen Anwendungen werden es weiter schwer haben. Dies wird das kleinste Segment bleiben, da die Lastprofile der Unternehmen und Gewerbebetriebe mit den Erzeugungsprofilen der Solaranlagen besser übereinstimmen, als dies im privaten Bereich der Fall ist. Doch wird die Nachfrage hier weiter kontinuierlich ansteigen. Haupttreiber wird hier weniger die Speicherung von überschüssigem Solarstrom sein, sondern vielmehr die Kappung von Spitzenlasten, um die Anlschlussleistung zu verringern. Ein weitere Grund für den Bau eines Gewerbespeichers wird zudem der Wunsch nach einer unterbrechungsfreien Stromversorgung sein. (Sven Ullrich)