Der Betrieb von Solarparks ist immer noch wirtschaftlich, trotz der verpflichtenden Direktvermarktung. Die Betreiber des Solarparks im mecklenburgischen Neukalen machen vor, wie es geht.
Dass sich der Bau und Betrieb von Solarparks immer noch rechnet, zeigen die Investoren in Neukalen. Die Anlage wurde vom Projektentwickler Krannich Solar errichtet und hat eine Leistung von 1,4 Megawatt. Da seit Inkrafttreten des EEG 2014 die Betreiber solcher Anlagen den Solarstrom verpflichtend direkt vermarkten müssen, blieb auch dem Investoren in mecklenburgischen Neukalen keine andere Möglichkeit, einen Direktvermarkter zu beauftragen.
Strom nimmt teilweise der Netzbetreiber ab
Dies übernimmt jetzt Energya VM, ein spanischer Stromvermarkter mit deutscher Niederlassung in Essen. So erhalten die Investoren sowohl die Börsenerlöse als auch die Marktprämie, die wiederum über die EEG-Umlage finanziert wird. Zusätzlich gibt es noch einen Bonus von 0,4 Cent pro Kilowattstunde, der die Kosten der Direktvermarktung ausgleichen soll. Er ersetzt die bisherige Managementprämie. Einen Teil des Stroms verkauf der Vermarkter wiederum direkt an Edis. Das Unternehmen im brandenburgischen Fürstenwalde betreibt das Verteilnetz in der mecklenburgischen Seenplatte. So ist auch der Solarpark Neukalen an das Netz von Edis angeschlossen. Es ist das erste Photovoltaikkraftwerk, das die Fürstenberger in ihrem Netz haben. Deshalb dauerte der Abschluss des Vertrages mit dem Netzbetreiber etwas länger.
Gutachter bestätigt Wirtschaftlichkeit
Doch inzwischen bringt Energya VM den gesamten Strom an die Kunden – sowohl über Edis als auch über den Börsenstromhandel. Mit der zusätzlichen Marktprämie lässt sich der Solarpark wirtschaftlich betreiben, hat ein noch vor dem Bau bestellter Gutachter bestätigt. Immerhin erzeugt der Solarpark so viel Strom, dass der Ort Neukalen rein rechnerisch seinen Verbrauch mit dem Solarstrom zu 70 Prozent decken kann. (su)