Aufgrund der höheren Erlöse aus dem Stromverkauf ist in den Sommermonaten der Überschuss auf dem EEG-Konto weniger drastisch zusammengeschmolzen als im Vorjahr. Derzeit verwalten die Netzbetreiber dort ein Plus von 4,227 Milliarden Euro.
Trotz der üppigen Sonneneinstrahlung in den vergangenen Monaten bleibt der Überschuss auf dem EEG-Konto stabil und liegt derzeit leicht über dem Vorjahresniveau. Das ist erstaunlich. Denn die EEG-Umlage ist – vereinfacht gesagt, das Verhältnis zwischen Einnahmen der Netzbetreiber aus dem Verkauf des Ökostroms an der Börse und den fälligen Vergütungszahlungen an die Anlagenbetreiber. Dadurch schmilzt in der Regel der in den ersten Monaten des Jahres angesammelte Überschuss in der Sommersonne, weil dann aufgrund der steigenden Solarstromproduktion auch höhere Vergütungszahlungen an die Anlagenbetreiber fällig werden als in den Winter- und Frühjahrsmonaten. Gleichzeitig liegt der Strombedarf im Winter und auch im Frühjahr über dem der warmen Sommermonate mit ihren langen Sonnentagen, was zu höheren Einnahmen seitens der Übertragungsnetzbetreiber führt.
Erlöse steigen, Stromverbrauch bleibt stabil
Das ist in diesem Jahr anders. Denn die Netzbetreiber haben seit April dieses Jahres stets mehr Einnahmen aus dem Stromverkauf erzielt als in den Monaten der vorhergehenden Jahre. So nahmen sie im Juli dieses Jahres gut 273,5 Millionen Euro ein. Im vergangenen Jahr waren es nur 155,8 Millionen Euro. Die Einnahmen aus der EEG-Umlage durch die Stromverbraucher blieb mit 1,861 Milliarden Euro auf dem gleichen Niveau des vergangenen Jahres. Damals zahlten die Verbraucher im Juli EEG-Umlage in Höhe von 1,863 Milliarden Euro. Das zeigt, dass der Stromverbrauch stabil geblieben ist. Ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so extremes Bild ergibt sich in den Monaten April, Mai und Juni.
Weniger Minus als im Vorjahr
Dem stehen im Juli 2018 Ausgaben in Höhe von 2,92 Milliarden Euro an Ausgaben – hauptsächlich Vergütungszahlungen – gegenüber. Im Juli des vergangenen Jahres lagen die Ausgaben bei gut 2,73 Milliarden Euro. Dieser Unterschied ergibt sich vor allem aufgrund der höheren anfallenden Vergütungszahlungen wegen der vielen Sonnenstunden in diesem Jahr. Damit ergibt sich ein Minus von 413 Millionen Euro im Juli dieses Jahres, was aufgrund der höheren Einnahmen aus dem Stromverkauf um 233,8 Millionen Euro geringer ausfällt als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die höheren Einnahmen sind wiederum einen darauf zurückzuführen, dass die Netzbetreiber mehr Strom an der Börse vermarktet haben. Aber noch entscheidender ist der an den Börsen gestiegene Strompreis. (su)