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Wärmepumpe richtig geplant und installiert

Der Bundesverband Wärmepumpe hat einen Leitfaden zur Planung und Installation von Wärmepumpen zur Trinkwassererwärmung veröffentlicht. Solche Systeme werden immer häufiger mit Photovoltaik kombiniert.

Mit dem neuen Leitfaden „Trinkwassererwärmung“ gibt der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) ein Hilfsmittel für die Auslegung von Wärmepumpenanlagen zur Bereitstellung von Trinkwasser an die Hand. Damit will die Branchenvertretung den Fachhandwerker bei der Planung und Installation der Anlagen unterstützen. Immer mehr Installateure bauen ihren Kunden eine solche Anlage ein. Denn der Verband registriert seit Jahren eine steigende Nachfrage. Allein im vergangenen Jahr konnten die Hersteller in Deutschland 20,2 Prozent mehr Wärmepumpen absetzen als im Jahr zuvor. Angesichts der steigenden Energiepreise setzen sich auch immer mehr Systeme durch, die ihren Strom für den Verdichter aus einer Photovoltaikanlage beziehen. Da im Gegensatz zur Raumwärme die Trinkwassererwärmung über das gesamte Jahr hinweg eine relativ konstante Last erfordert, ist dieses Segment der Wärmepumpe prädestiniert für eine Verbindung mit einer Solarstromanlage. Durch die Nutzung selbst produzierten Photovoltaikstroms können die Betriebskosten erheblich gesenkt und Kohlendioxidemissionen vermieden werden“, betont der BWP.

Übersicht der Systeme

„Trinkwasser ist ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags. Allein auf die Erwärmung von Trinkwasser in privaten Haushalten entfallen in Deutschland vier Prozent des Gesamtenergieverbrauchs“, rechnet Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des BWP, vor. „Da wird die Auswahl eines effizienten und ökologischen Heizsystems zu einer immer wichtigeren Entscheidung.“ Deshalb beschäftigt sich ein zentraler Teil des Leitfadens mit den verschiedenen Formen der Einbindung einer Wärmepumpe zur Trinkwassererwärmung und der vielfältigen Möglichkeiten der Anlagengestaltung. So soll eine Übersicht der am Markt gebräuchlichsten Systeme den Installateuren helfen, für jedes Objekt das geeignete System zu finden, das zu den Bedürfnissen der Bewohner und den Voraussetzungen des Gebäudes passt.  Das Spektrum reicht von der Warmwasserwärmepumpe mit Abluft oder Umluft über die "Hochtemperatur"-Wärmepumpe und den verschiedensten Konfigurationen der „Standard-Wärmepumpe“ – mit oder ohne zweitem Wärmeerzeuger oder Heizstab – bis hin zu den verschiedenen bivalenten Lösungen, bei denen die Wärmepumpe unter anderem mit einem solarthermischen System kombiniert wird. Außerdem beschreibt der Leitfaden, wie Frischwasser- und Wohnungsstationen sowie Pufferspeicher mit integriertem Durchflusswassererwärmer aussehen.

Anlage richtig auslegen

In einem zweiten Teil geht es an die konkrete Auslegung der Anlage. Anhand eines umfangreichen Tabellenmaterials kann der Monteur den Bedarf und das Lastprofil abschätzen und damit die Anlage richtig dimensionieren. Die entscheidenden Variablen sind dabei der Tagesbedarf, der Spitzenbedarf, die zu erwartenden Verluste und die zur Verfügung stehende Heizleistung zum Nachheizen des Trinkwarmwasserspeichers. Die Angaben des jeweiligen Zapfvolumens und der Zapfart entsprechen dabei der DIN EN 15450. Aus diesem Lastprofil kann der Installateur mit Hilfe der im Anhang aufgelisteten allgemeinen Berechnungsgrundlagen das Speichervolumen und die erforderliche Heizleistung der Wärmepumpe bestimmen. Am Ende des Leitfadens listen die Autoren noch die relevanten Normen und Richtlinien zur Installation eines Systems zur Trinkwassererwärmung auf. Ein kurzes Glossar beschreibt außerdem kurz die im Leitfaden verwendeten Fachbegriffe. „Der Leitfaden soll allen Personen, die in Planung, Ausführung und Betreiben von Wärmepumpenanlagen tätig sind, als Nachschlagewerk zum Thema Trinkwassererwärmung mit Wärmepumpen dienen und sie bei ihrer Arbeit unterstützen“, fasst Karl-Heinz Stawiarski zusammen. (Sven Ullrich)