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Autark in der Schutzhütte

Bis zu 1.000 Bergwanderer am Tag rasten hier, stärken sich oder suchen manchmal auch Schutz, denn Mutter Natur ist bekanntlich unberechenbar. Der Attersee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Der Ausblick ist majestätisch. Himmel und Bergspitzen scheinen eine gute Autostunde Fahrt von Salzburg fast nahtlos ineinander überzugleiten. Eine Live-Fotokamera liefert alle zehn Minuten ein neues gestochen scharfes Panoramabild vom sogenannten Hochleckenhaus.

Das befindet sich 1.527 Meter über dem Meeresspiegel und wurde vor rund 100 Jahren als Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins, kurz ÖAV, errichtet. Unabhängigkeit ist in diesen luftigen Höhen nicht nur ein Wort, sondern ein Lebensgefühl. Bergsteiger sind ein eigenes Volk.

90 Prozent Ökostrom

Was passiert, wenn die Hütte nicht über das Stromnetz versorgt werden kann? Im Sturm, bei Regen oder in der Nacht? Auch deshalb hat der Verein aufgerüstet. Eine Photovoltaikanlage mit 17 Kilowatt installierter Leistung und ein für normale Bedürfnisse überdimensioniertes Batteriespeichersystem flog ein Hubschrauber auf das Plateau vor der Berghütte. Das im Gebäude integrierte Speichersystem liefert 30 Kilowatt Leistung und verfügt über 61 Kilowattstunden Kapazität. So kann sich die Hütte zu 90 Prozent mit Ökostrom versorgen.

Der ÖAV hat dafür einige Euro investiert: „Als alpine Vereine stellen wir mit unserem Umweltgütesiegel besonders hohe Ansprüche an die Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen auf Schutzhütten“, erläutert Hochleitner, Obmann der Sektion Vöcklabruck des ÖAV.

Der Strompuffer der Berliner Firma Qinous hat den Verein überzeugt, weil er flexibel erweiterbar ist. Das mit dem System kombinierte Smart Metering sei auch für die Hütten des Deutschen Alpenvereins, kurz DAV, interessant, bestätigt Robert Kolbitsch. Er leitet das Ressort Hütten, Wege und Kletteranlagen im DAV.

Teamarbeit am Berg

Das Unternehmen Bridge hat das Projekt geplant und übernimmt künftig ebenfalls das Smart Metering, um Erzeugung und Verbrauch lückenlos zu erfassen. Es verfügt über einige Erfahrung in militärischen und zivilen Projekten an alpinen Standorten.

Solarstromanlage und Wechselrichter lieferte und installierte die österreichische Firma Solare Energie. Ihr Geschäftsführer und gelernter Elektrotechnikmeister Heimo Modre baute persönlich den Hauptverteilerschrank um und schloss das Batteriesystem an.

Dank der Zusammenarbeit der drei Firmen wird das Hochleckenhaus nachhaltig auf dem neuesten Stand der Technik versorgt. Ein Vorteil des Systems ist die neue Übersichtlichkeit. Das Inselnetz- und Energiemanagement überwacht und steuert das Speichersystem, die Photovoltaikanlage sowie die Gasgeneratoren. Zudem erfasst es zusätzlich den Gasverbrauch für die einzelnen Generatoren und die Küche sowie den Trinkwasserverbrauch.

Potenzial für Inselnetze

Inselsysteme erfreuen sich steigender Beliebtheit. Allein in Österreich betreut der Alpenverein 232 Schutzhütten. Was für die Gäste und Wanderer gilt, trifft auch auf die Energiewende insgesamt zu: Nach einer kurzen Rast geht es weiter bis zum Ziel.

www.qinous.com

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