„500.000 neu installierte Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 ist ein starkes Bekenntnis und ein starkes Signal“, betont Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne). Tempo sei nun wichtig, wenn wir aus der Klammer russischer Importe raus wollen, betont Habeck. Ab 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, so die Zielvorgabe.
Von 154.000 auf eine halbe Million Wärmepumpen
Zum Vergleich: 2021 wurden rund 154.000 Wärmepumpen installiert. Das waren rund 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wurde in Deutschland erstmals die Marke von einer Million installierten Wärmepumpen überschritten. „Die Wärmwende geht nicht ohne den Bau und nicht ohne die Stadt. Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, müssen wir mehr im Quartier denken“, sagt Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz. Über zwei KfW-Förderprogramme sollen energetische Stadtsanierung und gebäudeübergreifende Quartierssanierung forciert werden.
Wärmepumpen seien ein wichtiger Bestandteil bei der Umstellung der Heizungssysteme: Die Landesbauverordnungen müssten daher auf Flexibilität und Machbarkeit für den zügigen Einbau von Wärmepumpen hin überprüft werden. Und: „Die Wärmwende muss bezahlbar und sie muss planbar sein. Wärmepumpen müssen sich auch jene leisten können, die mit schmalem Geldbeutel haushalten müssen“, sagt Geywitz.
Immer noch zu 70 Prozent Gasheizungen
Das Interesse an Wärmepumpen ist zuletzt stark gestiegen, so dass es bereits jetzt zu langen Lieferzeiten und Engpässen bei den Installationskapazitäten sowie bei den Netzanschlüssen kommen kann. Damit das Angebot mit dieser Entwicklung mithalten kann, hat sich nun ein breites Bündnis zum Hochlauf der Wärmepumpenproduktion und -installation sowie deren Netzanbindung bekannt. Dennoch lag der Anteil von Wärmepumpen an den neu installierten Heizungen im Jahr 2021 bei nur knapp 17 Prozent. Von insgesamt über 900.000 neuen Heizungen hatten Gasheizungen einen Marktanteil von rund 70 Prozent.
Die Bundesregierung müsse die Anreize verbessern, damit die Produktion und Installation von Wärmepumpen beschleunigt werden. Dazu gehören in einem ersten Schritt die Erarbeitung eines „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ sowie die Weiterbildung zu Planung und Einbau von Wärmepumpen bei Installateuren. Die Hersteller sollen indes ihrerseits Produktionskapazitäten erweitern und die Installation insgesamt vereinfachen. Die Steuerung und Regelung von Wärmepumpen soll simpler und so auch effizienter werden. Auch wollen alle Beteiligten das Thema Fachkräfte adressieren. So will die Bundesregierung Betriebe dabei unterstützen, die nötigen Kompetenzen zu erwerben und Fachkräfte zu gewinnen. (nhp)
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