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Die Stunde des Handwerks

Der Eigenverbrauch ist die klassische Domäne des Handwerks. Was bisher nur im Heizungsbau galt, wird nun auf die Stromwirtschaft übertragen. Denn Photovoltaik ist auch bei kleinen Leistungen rentabel.

Das ist ihr entscheidendes Alleinstellungsmerkmal, ihr Vorteil gegenüber anderen Stromerzeugern: Bei der Photovoltaik hängt die Rentabilität nicht von der Spannungslage ab oder von der Leistung oder vom Preis der Brennstoffe. Faktisch lässt sie sich überall implementieren. Diese Technologie kennt den Begriff der „letzten Meile“ nicht. Sie ist letzte Meile schlechthin, ganz nah am Kunden. Und weil elektrischer Strom sehr leicht regelbar ist, in Kälte, Wärme oder Mobilität gewandelt werden kann, wird die konventionelle Wärmetechnik mit Gas oder Öl verdrängt. Das geschieht auch bei den Motoren – die Verbrennungstechnik ist überall am Ende.

Letzte Meile schlechthin

Alles auf Strom, lautet die Devise. In unseren Breiten sind es elektrische Warmwasserbereiter, elektrische Heiztechnik mit Infrarotflächen, sparsame LED, Ladesysteme für E-Autos und die Kühltechnik. Global wird die Abdeckung des wachsenden Kältebedarfs zum entscheidenden Antrieb der Energiewende – neben den E-Autos.

Eine entscheidende Rolle spielen intelligente Steuerungen: Energiemanager und Smarthome. Denn auch Daten und Informationen brauchen elektrischen Strom, das passt gut mit der Sektorkopplung zusammen. Aus der Digitalisierung kommt ein weiterer, mächtiger Schub, um die Gebäudeversorgung komplett auf elektrische Systeme umzustellen.

Diese Systeme müssen geplant und installiert werden. Das ist der Job des Installateurs, des kompetenten Partners seiner Kunden. Ich bin mir sicher: In den kommenden Jahrzehnten geht uns die Arbeit nicht aus. Die Energiewende hat erst begonnen. Da draußen warten Millionen Dächer auf fachkundige Handwerker, die ihr Geschäft und die Wünsche ihrer Kunden verstehen. Packen wir es an!

Aktuelles Video

Umfassendes Angebot über alle Sektoren

Die Priogo AG ist ein mittelgroßer Installationsbetrieb in NRW, der seinen Kunden die Energiewende beispielhaft nahebringt. Neben Photovoltaik, Stromspeichern und Heizungstechnik bietet Priogo seinen Kunden seit Kurzem sogar Elektroautos an – made in Germany! In einer Videobotschaft berichtet Firmengründer David Muggli, wie sich der Handwerksbetrieb in zehn Jahren entwickelt hat und wo er die Zukunft unserer Branche sieht. Schauen Sie rein:

www.photovoltaik.eu/video

Unser TipP

Winterstrom aus Brennstoffzellen

Die Versorgung von Gebäuden mit Sonnenstrom ist technisch und wirtschaftlich möglich. Um auch im Winter autark zu sein, werden stromgeführte Brennstoffzellen gebraucht. Deshalb vertiefen wir die Berichte zu den neuen Geräten. Denn diese Technik ist nun marktreif – echte Autarkie machbar!

Heiko Schwarzburger ist Chefredakteur der photovoltaik.

www.photovoltaik.eu

Joachim Rupp von Viessmann

„Es bieten sich immer neue Möglichkeiten“

Woran haben Sie 2007 gearbeitet?

Joachim Rupp: Vor zehn Jahren habe ich in der Halbleiterbranche für einen der Global Player gearbeitet. Das war damals eine sehr spannende Aufgabe, denn ich habe mich mehr als fünf Jahre lang mit strategischer Planung, der Unternehmensentwicklung, neuen Geschäftsmodellen und der Standardisierung der Technologie beschäftigt.

Wie haben Sie damals die Solarbranche eingeschätzt?

Meine Erwartungen an die Solarbranche waren sehr hoch. Für mich stand die effiziente und nachhaltige Erzeugung von Energie im Fokus.

Wie bewerten Sie die Dynamik des vergangenen Jahrzehnts?

Die Solarbranche hat mich wie alle anderen Akteure mit einer Reihe von Themen konfrontiert. Positiv habe ich immer das sehr dynamische Marktumfeld bewertet. Die teilweise hohe Volatilität bezüglich der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung von Produkten waren Punkte, die uns vor Herausforderungen gestellt haben, die wir aber letzten Endes immer erfolgreich gemeistert haben.

Was hat Ihnen Mut gemacht?

Mut hat mir meine feste Überzeugung gemacht, dass sich die Photovoltaik durchsetzen wird – insbesondere wegen der stetigen Steigerung der Effizienzen und der damit verbundenen Kostensenkungspotenziale. Wenn wir in größeren Zusammenhängen denken, dann sinken die Kosten für elektrische Systeme und deren Komponenten kontinuierlich. Das ermöglicht uns, neue Systeme und Dienstleistungen für existierende und neue Anwendungen zu vermarkten, sodass unsere Kunden die Potenziale von dezentraler Erzeugung und Verbrauch von Strom mehr und besser nutzen können.

Wo sehen Sie Viessmann in zehn Jahren?

Mit der Viessmann PV+E-Systeme wollen wir in zehn Jahren ein führender Player für Photovoltaik sowie elektrische Systeme sein und auf diesem Weg eine maßgebliche Rolle bei der Elektrifizierung von Wärme, Kühlung und Lüftung spielen.

Gibt es ein persönliches Motto, das Sie uns verraten möchten?

Nutze den Tag! Es bieten sich immer wieder neue Möglichkeiten und Herausforderungen, die ich stets als Chance begreife. Diese gilt es anzunehmen und zum Erfolg zu führen.

Joachim Rupp ist Geschäftsführer der Viessmann PV+E-Systeme GmbH.

www.viessmann.de

Markus Vetter von Kostal Solar Electric

Mich haben die vielen menschlichen Begegnungen berührt

2006 haben wir die Kostal Solar Electric gegründet, um unter eigener Marke Wechselrichter für die Photovoltaikbranche zu entwickeln und zu vertreiben. Vor zehn Jahren ging es darum, die neue Marke aufzubauen und zu positionieren. Zudem haben wir den dreistufigen Vertrieb aufgebaut. Das war viel Arbeit, eine große Aufgabe, die uns bis 2008 und 2009 beschäftigt hat.

Dann erinnere ich mich an die Krisenzeit ab 2011. Erst 2013 konnten wir aus dem Tal der Tränen herausklettern. Was mich besonders berührt hat in dieser schwierigen Zeit, waren viele menschliche Begegnungen. Doch viele Bekannte und Mitstreiter mussten damals unserer Branche den Rücken kehren. Das war eine bittere Erfahrung, so viele Abschiede: Mitarbeiter von Kostal, von anderen Unternehmen wie der Solar-Fabrik, die in den Konkurs schlitterte.

Wo ich die Branche in zehn Jahren sehe? Ich denke, die Solarbranche wird erwachsen. Wir haben uns vielfach professioneller aufgestellt. Wir hängen viel weniger von der Politik ab. Also bin ich optimistisch, dass viele von denen, die noch immer in unserer Branche tätig sind, auch in zehn Jahren noch dabei sein werden. Die Familie bleibt bestehen.

Eine wichtige Lehre, vielleicht so etwas wie ein persönliches Motto: Wer meint, etwas zu sein, hört auf, etwas zu werden. Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir müssen uns innerhalb unserer Branche und weit darüber hinaus auf möglichst intelligente Weise verbinden. So ein Netzwerk trägt auch in schwierigen Zeiten, fängt uns in der Krise auf. Wir sind gemeinschaftlich auf diesem Weg.

Markus Vetter ist Marketingleiter der Kostal Industrie Elektrik/Kostal Solar Electric.

www.kostal-solar-electric.com

Norbert Schlesiger von Senec

Rede nicht, sondern handle!

Ursprünglich komme ich aus der Windenergiebranche und bin im Jahr 2005 zur Photovoltaik gewechselt. Im Frühjahr 2007 bin ich bei der Aleo Solar AG als Vertriebsleiter eingestiegen und habe das Unternehmen in den darauffolgenden Monaten in der Entwicklung vom Modulhersteller zum Systemanbieter begleitet.

Ich hatte das Gefühl, dass der Erfolg in Deutschland in andere Länder getragen werden muss. Deshalb habe ich mich zu dem Zeitpunkt auf die Internationalisierung, mit besonderem Fokus auf Europa und die USA, konzentriert.

Hohe Dynamik und Volatilität

Im letzten Jahrzehnt habe ich alle Höhen und Tiefen der Branche miterlebt. Die hohe Dynamik und Volatilität des Marktes sind mit keiner anderen Branche zu vergleichen. Die Amplituden waren entsprechend hoch.

Ich habe Jahre erlebt, die durch ein unvergleichbares Wachstum geprägt waren. Aufbruchstimmung pur. Ich habe allerdings auch das Tal der Tränen gesehen, das Tausende von Jobs gekostet hat. Gefühlte Höhepunkte waren bis 2011 die Messen der Branche.

Die Partys von Q-Cells

Insbesondere habe ich hier die Partys von Q-Cells in guter Erinnerung. Gleichzeitig haben Monopolisten im Bereich der Siliziumherstellung den Markt dominiert, LTCs waren die Regel. Dieses Monopol wurde im Rahmen der Veränderung ab 2011 sukzessive aufgebrochen. Die Krise ab 2012 war hart. Viele Insolvenzen haben das Bild geprägt, viele gute Mitarbeiter mussten sich neu orientieren.

Der Branchenverband hat aus meiner Sicht das Vertrauen der Politik missbraucht und maßgeblich dazu beigetragen, dass das EEG entsprechend hart verändert wurde. Für mich ist das bis heute völlig unverständlich. Ich habe dennoch weiterhin an die Solarbranche geglaubt. Im Jahr 2014 habe ich in ein Photovoltaikunternehmen in den USA investiert. Dort habe ich festgestellt, dass sich die Photovoltaik auch ohne reale Subventionen durchsetzen kann.

Senec im Jahr 2027

Im Jahr 2027 wird es den Energieversorger von heute nicht mehr geben. Wir werden in vielen Ländern eine Entwicklung sehen, die sich stark in Richtung Erzeugung und Speicherung von regenerativen Energien orientiert. Senec wird hierbei weltweit als dezentraler Energieversorger eine marktführende Position innehaben. Der gespeicherte Solarstrom wird deutlich unter zehn Cent je Kilowattstunde erzeugt werden.

In zehn Jahren wird es in Deutschland etwa 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser geben. Davon werden etwa 75 Prozent eine Photovoltaikanlage mit Speicher besitzen. Es wird gängig sein, Dächer und Fassaden zur Energieerzeugung zu nutzen und diese Energie dezentral zu speichern. Zusätzlich wird man weltweit sein Elektroauto mit selbst erzeugtem Strom laden.

Dieselautos wird es nicht mehr geben

Dieselfahrzeuge wird es nicht mehr geben. Ebenso wenig Atom- und Kohleenergie. Windenergieanlagen mit 15 bis 20 Megawatt Leistung werden an der Tagesordnung sein. Das Thema Energieeffizienz wird dazu führen, dass in der Seeschifffahrt keine 400 Millionen Tonnen Schweröl mehr im Jahr ungefiltert verbrannt werden.

Meine Vision ist es, die Zukunft im Bereich der dezentralen Energieversorgung entscheidend mitzugestalten. Die Zeit, als der Verbraucher in der Energieversorgung und Mobilität großen Konzernen ausgeliefert war, hat ein Ende. Die Profitsucht der Konzerne (bei Energie und Mobilität) auf Kosten der Umwelt ist beendet. Und der Verbraucher kann endlich frei entscheiden, wie und durch wen er seine Energie bezieht.

Diese Entwicklung will ich aktiv mitgestalten. Mein Motto: Never give up! Und: Rede nicht, sondern handle! Der Kampf für die Umwelt braucht Menschen, die erst anfangen, wenn andere aufgeben.

Norbert Schlesiger ist Geschäftsführer des Speicherherstellers Senec aus Leipzig.

www.senec-ies.com

David Muggli und Sebastian Pönsgen von Priogo

Geburtstagskinder auf dem gemeinsamen Weg

Die Fachzeitschrift photovoltaik und den Energietechnologiedienstleister Priogo AG verbindet mehr als nur das gemeinsame Geburtsjahr. Hier der Meisterbetrieb und Technologiezentrum für erneuerbare Energien, auf dem Schreibtisch das zugehörige Fachmagazin: Als Abonnenten der ersten Stunde einte uns schon vor zehn Jahren die Vision der Sektorkopplung. Bei unserer Jubiläumsfeier konnten wir endlich Vollzug melden: Strom, Wärme und nun Mobilität haben mit dem Elektroflitzer e.GO aus Aachen in unserem Angebotsportfolio endlich zusammengefunden.

Chefredakteur Heiko Schwarzburger hat mit uns, David Muggli und Sebastian Pönsgen, gemeinsam die Liaison gefeiert. Der rege Zuspruch und die vielen Vorbestellungen zeigen: Elektroautos ergeben nur Sinn, wenn sie mit umweltfreundlicher Energie getankt sind – am besten vom heimischen Dach.

Bis zu diesem besonderen Erfolgserlebnis in diesem Jahr war es ein steiniger Weg. In den ersten Jahren herrschte buchstäblich Goldgräberstimmung, sowohl in der Solarbranche als auch bei Priogo. Immer mit dabei: die photovoltaik.

Nach rund fünf Jahren erhielt die Branche besonders durch andere Förderbedingungen einen Dämpfer. Das führte auch zu einer Durststrecke für Priogo. Die Zuversicht, ein sinnvolles Produkt für unsere Kunden unabhängig von politischen Rahmenbedingungen anbieten zu können, gab uns die Kraft und den Mut, in diesen schwierigen Zeiten weiterzumachen. Die photovoltaik teilte diese Einschätzung und unterstützte sachlich und fachlich. Gleichzeitig verbindet sie spätestens seit diesen Zeiten Gleichgesinnte, Technologiefreunde und Anhänger erneuerbarer Energien.

Es ist mehr als nur ein Geschäft oder ein Angebot: Wir haben die richtige Lösung für die Versorgung von privaten und geschäftlichen Kunden – ob für das Wohnhaus im Grünen, das Mehrfamilienhaus in der Stadt, den Mittelständler am Stadtrand oder sogar die Industrie. Wir haben uns breit aufgestellt zum kompetenten Energiedienstleister und damit die Durststrecke überwunden. Die photovoltaik war und ist immer am Puls der Zeit und greift die Zukunftsthemen zielgerichtet auf. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg – und hoffen auf noch viele gemeinsame zukunftsweisende Schritte und Jahre.

David Muggli und Sebastian Pönsgen sind die Vorstände der Priogo AG in Zülpich.

www.priogo.com

Jürgen Hohnen aus Heinsberg

Kreditfähigkeit von Firmen stärken!

Schon 2007 war ich stark mit erneuerbaren Energien befasst. Das hat schon vor zwölf oder 13 Jahren begonnen, spannend zu werden: durch die Pellettechnik, Wärmepumpen, auch Photovoltaik oder BHKW. Ich bin seit 1994 selbstständig, unser Betrieb ist über all die Jahre gewachsen. Vor zehn Jahren erlebten wir eine Riesennachfrage nach Photovoltaik. Aber erst gab es keine Module, später keine Wechselrichter. Es war die Zeit der Engpässe.

Seit einigen Jahren spielen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Brennstoffzellen für unseren Betrieb eine wachsende Rolle. Nach wie vor hängen wir mit der Politik zusammen. Die Energiewende, die Wärmewende sind in aller Munde. Vielleicht kommt eines Tages die Energieflatrate pro Quadratmeter Wohnraum, geht die Verantwortung für Strom an den Vermieter über. Dann muss er effektive Technik einbauen, kann andererseits die wirtschaftlichen Vorteile nutzen. Der Vorteil einer solchen politischen Vorgabe: Dann braucht man die ganzen Abrechnungsdienste nicht mehr.

Zu viel Bürokratie aufgebaut

Das sind große Baustellen. In den kommenden Jahren werden wir in der Photovoltaik und der erneuerbaren Haustechnik einen Nachfragesog ohnegleichen erleben. Bisher geht das in die falsche Richtung, weil wir immer mehr Bürokratie aufbauen. Das hatten wir schon beim Mieterstrom mit KWK, das sieht man nun auch in der Photovoltaik, vor allem im gewerblichen Bereich.

Dort brauchen die Unternehmen ihre liquiden Mittel oft für das Tagesgeschäft, können sie nicht in die Energiewende investieren. Deshalb kriegen sie keine günstigen Kredite, können von den niedrigen Zinsen nicht profitieren. Das betrifft Hotels, die Gastronomie oder Seniorenwohnheime. Da fehlen die Sicherheiten, um an billige Kredite zu kommen.

Mein Vorschlag: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sollte ein Programm auflegen nach dem Vorbild ihrer Förderung von Digitalisierungsprojekten. Seit Juli reicht sie dafür Darlehen aus, die zu 70 Prozent haftungsbefreit sind. Das wünsche ich mir auch für die energetische Sanierung. Dann stünden den Gewerbetreibenden ausreichende Mittel zur Verfügung, um in die regenerative Eigenversorgung zu investieren.

Jürgen Hohnen ist Elektromeister und Inhaber einer Installationsfirma.

www.juergenhohnen.de

Franco Gola von Eon

Kollegen und Kunden begeistern!

Im Sommer 2007 habe ich mich von der Fußball-WM 2006 erholt. Der enorme Ausbau der Photovoltaik in Deutschland hat mich damals persönlich, wie auch wohl die ganze Branche, überrascht. Zwar lag im überhitzten Markt bereits der Keim der anschließenden Krise. Doch mir wurde zu der Zeit klar, dass die Photovoltaik als Eckpfeiler einer modernen Energieversorgung nicht mehr wegzudenken ist – und sich Eon stärker engagieren wird.

Die vergangenen zehn Jahre waren extrem spannend. Wir haben mit einem kleinen Team das Solargeschäft im Eon-Vertrieb aufgebaut, zu einer Zeit, als der Fokus noch ganz klar auf der klassischen Lieferung von Strom und Erdgas lag. Der ein oder andere Kollege mag damals über uns geschmunzelt haben, aber heute zeigt sich: Die anfängliche Skepsis hat sich in einen breiten Zuspruch gewandelt. Photovoltaik wurde eine wichtige Säule und Innovationstreiber im Konzern. Auch innerhalb der Branche werden wir von Partnern und Wettbewerbern gleichermaßen als treibende Kraft für innovative Solarlösungen angesehen.

Es macht mir Mut zu sehen, wie die Branche ihren Kinderschuhen entwachsen und immer weniger auf Förderungen angewiesen ist. Wer hätte vor zehn Jahren innovative Konzepte wie die Eon Solar Cloud oder die Onlineplanung von Anlagen mit Google Sunroof für möglich gehalten? Deutschland ist zum Vorreiter einer ganzen Branche geworden und wird es bleiben, sofern wir uns nicht auf unseren Erfolgen ausruhen.

Einerseits setzen wir bei Eon alles daran, um unsere Produkte noch schneller in anderen Märkten auszurollen: in Italien, Großbritannien, Schweden und Osteuropa. Die Märkte werden insgesamt stärker zusammenwachsen. Andererseits wird es nicht mehr nur um den Verkauf von Photovoltaikanlagen, sondern um ganzheitliche, branchenübergreifende Kundenlösungen gehen.

Wer 2027 ein Eigenheim baut, fragt nicht Dutzende Anbieter an, sondern möchte eine vernetzte Lösung aus Photovoltaik, Smarthome, Elektromobilität, Wärme und Co. Wir werden dazu die Plattform liefern und werden Angebote von Partnern und Wettbewerbern in unser Gesamtkonzept integrieren.

Entscheidend ist: Kunden und Kollegen begeistern! Dann kommt der Rest fast von alleine.

Franco Gola ist Vizepräsident PV & B Global bei Eon SE.

www.eon.de

Gerhard Rimpler und Markus Gundendorfer von My-PV

Idealismus, Hartnäckigkeit, Innovationsgeist und Professionalität

Im Jahre 2007 freuten sich die jetzigen Firmeninhaber der My-PV GmbH gerade über wachsende Umsatzzahlen durch den regen Zubau an photovoltaischen und solarthermischen Anlagen in Mitteleuropa. Gerhard Rimpler war damals Geschäftsführer eines großen Herstellers von Solarkollektoren. Markus Gundendorfer war leitender Entwickler für Solarwechselrichter.

Von Rendite getrieben

Nachfrageüberhang und lange Lieferzeiten waren das beherrschende Thema. Es lag der Geruch vom Siegeszug der Solarenergie in der Luft – wer sollte jemals diese Technik mit den unwiderlegbaren Argumenten von Unbegrenztheit, Autarkie und Einfachheit stoppen?

Großzügige Förderungen und hohe Marktwachstumsraten zogen natürlich auch investitionsfreudige Geschäftemacher an. Aus der einstmaligen Pionierbranche der grünen Ökoenergie wurde eine renditegetriebene Industrie, die eher der Finanzbranche glich.

Das Blatt wendete sich

Wenige Jahre später wendete sich das Blatt: Solarthermie rutschte in eine bis heute anhaltende Nachfragekrise, ausgelöst durch Preissteigerungen bei den Rohstoffen und Stopp der Förderung. Die Photovoltaik wurde ebenfalls durch auslaufende Förderprogramme in Deutschland, Italien und Spanien schwer getroffen. Und weg waren die Geldmacher, übrig blieben die ursprünglichen Überzeugungstäter, zu denen sich auch die heutigen Firmeninhaber Rimpler und Gundendorfer zählen.

Rimpler wollte trotz aller Schwierigkeiten seine Vision einer umweltfreundlicheren Welt nicht aufgeben. Er wurde von einem Amerikaner zu der Idee, Sonnenstrom zur Warmwassererzeugung zu nutzen, inspiriert. Seine Erfahrungen aus der Solarthermie waren dabei sehr wertvoll. Er erkannte frühzeitig, dass sich die weiter fallenden Modulpreise sowie die viel einfachere Systemtechnik (Kabel statt Rohre) letztendlich durchsetzen werden. 2011 wurde My-PV gegründet. Mit Markus Gundendorfer holte er einen technisch erfahrenen und voll überzeugten Vertriebsmann ins Boot. 2014 wurde dann die Elwa auf der Intersolar in München vorgestellt.

Haustechnik wird wieder elektrisch

Die Vision von My-PV ist die effizientere Eigennutzung von Sonnenstrom im Bereich Warmwasser und Raumwärme. Die Haustechnik wird (wieder) elektrisch. Das Stichwort lautet: Kabel statt Rohre. Gleichzeitig sind diese Lösungen preislich sehr attraktiv und teilweise vollständig autark.

Idealismus, Hartnäckigkeit, Innovationsgeist und Professionalität: Das sind die Erfolgsrezepte der beiden Gründer, die niemals am Durchbruch der erneuerbaren Energie zweifeln.

Dr. Gerhard Rimpler und Markus Gundendorfer sind die Gründer und Geschäftsführer von My-PV im österreichischen Neuzeug.

www.my-pv.com

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