Ertex Solar hat konventionelle Glaselemente für Fassaden mit Solarmodulen zur Gebäudeintegration hinsichtlich ihres Wärmeintrags in das Gebäude verglichen. Dabei schnitten die Solarmodule sogar besser ab als die konventionelle Sonnenschutzverglasung.
Semitransparente Photovoltaikmodule sind ein besserer Sonnenschutz als spezielle Glasscheiben ohne Solarzellen. Das ist das Ergebnis einer Messung des österreichischen Modulherstellers Ertex Solar mit Sitz in Amstetten.
Konkret haben die Österreicher vier unterschiedliche Varianten getestet und den jeweiligen Wärmeeintrag in die Räume gemessen. Einerseits stand eine konventionelle Verglasung aus Zweischeibenisolierglas und ein Isolierglas mit spezieller Sonnenschutzbeschichtung auf dem Prüfstand. Andererseits hat Ertex Solar schräg angestellte Abschattungslamellen getestet, die mit Photovoltaikelementen ausgestattet waren. Die vierte Variante war eine vertikale Verglasung, in die die Solarzellen direkt integriert waren.
Solarmodul erreichte besten Sonnenschutz
Das Ergebnis war eindeutig. Mit der Photovoltaikverglasung heizten sich die Räume am geringsten auf. Diese Wirkung wird allerdings weiter vermindert, je transparenter das Glas wird. Die Österreicher haben dies durch größere Abstände zwischen den einzelnen Solarzellen erreicht. Den größten Wärmeeintrag hatte das Isolierglas ohne Sonnenschutzbeschichtung. Dieses verstärkt im Sommer sogar noch das Problem der Überhitzung der Räume. Denn es lässt zwar die Sonnenstrahlen in den Raum, der dadurch aufgeheizt wird. Durch seine isolierende Wirkung unterbindet es aber einen Wärmeaustausch mit der Außenluft und damit heizen sich die Räume weiter auf. Das sonnenschutzbeschichtete Isolierglas hatte bezüglich der Vermeidung von überhitzten Räumen eine ähnliche Wirkung wie die mit Solarzellen bestückten Sonnenschutzlamellen.
Solarmodule als Schattenspender rechnen sich
Dass die semitransparenten Solarmodule zu viel kosten würden, lässt Dieter Moor, Geschäftsführer von Ertex Solar nicht gelten. „Auch die Kosten der beiden Varianten beliefen sich auf ein ähnliches Ergebnis wenn man diese auf einen längeren Zeitraum durchrechnet“, betont er. „Ein allerdings gravierender Unterschied bezieht sich auf die Funktionalität. Mit der Abschattungsvariante mit Photovoltaikmodulen wird zudem noch Strom erzeugt. So muss nicht nur weniger gekühlt werden, sondern es ist auch möglich die Heizung oder Kühlung zu einem großen Teil durch die gewonnene Energie zu decken.“ Damit ist sowohl im Winter als auch im Sommer eine gleichmäßigere Raumtemperatur zu erreichen. (su)