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Praxisleitfaden: Wärmepumpen funktionieren auch in älteren Mehrfamilienhäusern

Der Leitfaden entstand im Rahmen des Projekts „Gebäudeforum klimaneutral“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Wärmepumpe, dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sowie dem Fraunhofer ISE. Diese Kooperation ist eine Maßnahme der Wärmepumpen-Offensive der Bundesregierung.

Mit den Wärmeplanungs-, dem Gebäudeenergiegesetz und der Bundesförderung für effiziente Gebäude ist nun der Rahmen für die erforderlichen Investitionen in den Gebäudebestand gesetzt. Wärmepumpen werden hier eine zentrale Rolle spielen. Eine Herausforderungen wird es dieses in Mehrfamiliengebäuden im Wohnungsbestand einzusetzen. Denn die Erfahrungen sind noch gering. Austausch und Vernetzung der Fachakteure müssen daher weiter intensiviert und ausgeweitet werden, resümiert die Dena in ihrem Report. Beispielsweise in der Betriebsüberwachung und -optimierung.

Wärmepumpen arbeiten gut mit bestehenden Heizkörpern

Die aktuelle Leitfaden bildet den derzeitigen Wissens- und Erfahrungsstand der Praxis ab. „Aus technischer Sicht spricht vieles dafür, Wärmepumpen in Bestandsgebäuden einzusetzen“, sagt Peter Engelmann, Mitautor und Leiter der Gruppe Gebäudesystemtechnik am Fraunhofer ISE. „Wärmepumpen können etwa mit Bestandsheizkörpern sehr gut arbeiten, die Quellerschließung von Umweltwärme ist häufig problemlos möglich.“

Hersteller und Installateure sind demnach auf eine stark ansteigende Nachfrage nach Wärmepumpen für Mehrfamilienhäuser eingestellt. „Dabei stellt die Branche ein breites Portfolio technischer Lösungen zur Verfügung, von der zentralen Wärmepumpe im Heizungskeller, über dezentrale Lösungen für Etagenheizungen bis hin zu Nahwärmenetzen mit Großwärmepumpen,“ bekräftigt Martin Sabel. Er ist Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und verweist auch auf die neuen Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes. Hier sollen neue Heizungen spätestens ab 2028 mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. „Die Wärmepumpe erfüllt die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes unmittelbar und verbessert obendrein die Effizienzklasse des neu angeschlossenen Gebäudes.“

Thermisch nutzbare Photovoltaik hilft

Wärmepumpenprojekte in Mehrfamilienhäusern bringen im Gegensatz zu kleineren Wohngebäuden besondere Herausforderungen mit sich. Dazu zählt die enge Bebauung in innerstädtischen Gebieten oder die Umstellung von dezentralen Systemen wie Gasetagenheizungen oder Einzelöfen sowie die hohen Temperaturen bei zentraler Trinkwarmwassererwärmung. Aber auch für diese Bedingungen gibt es Lösungen mit innovativen Komponenten wie thermisch nutzbare Photovoltaik, dezentrale Wärmepumpen und Wohnungsstationen. Weiterhin bieten sich netzgebundene Quartierslösungen an.

Ausschlaggebend für den effizienten Betrieb und geringe Betriebskosten sei die Absenkung der Heiztemperaturen. Wärmepumpen können durch Spitzenlastkessel unterstützt werden. Eine Verbesserung des Wärmeschutzes ermöglicht perspektivisch die alleinige Wärmepumpenversorgung. In den acht für diesen Leitfaden untersuchten Projekten war auch die Mieterschaft mit der Umstellung zufrieden. Der Praxis-Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern steht als Download auf der Seite der Dena zur Verfügung. (nhp)

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