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Seit Jahresbeginn 2024 gilt Prüfpflicht für Heizungen in größeren Wohngebäuden

Die neue Vorgabe gilt für Wohngebäude mit mindestens sechs Wohneinheiten, die eine wassergeführte Heizung haben. Heizungen, die nach dem 30. September 2009 eingebaut wurden, fallen 15 Jahre nach dem Einbau unter die Prüfpflicht. Sie müssen spätestens ein Jahr später untersucht worden sein. Wer eine Heizung am 1. Oktober 2009 eingebaut hat, muss die Prüfung also zum 30. September 2025 vorweisen können. Eigentümerinnen und Eigentümer älterer Heizungen haben Zeit bis 30. September 2027.

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Frank Hettler von Zukunft Altbau rät, die Prüfung nicht auf den letzten Drücker, sondern bald zu planen. So spare man früher Kosten und vermeide Terminprobleme. Es bietet sich an, die Prüfung an einen Termin mit dem Schornsteinfeger, ohnehin stattfindende Wartung oder einen ausführlicheren Heizungscheck zu koppeln.

Zukunft Altbau: Seit Januar 2024 gelten neue Regeln für den Heizungstausch

Jede dritte Heizung ist älter als 20 Jahre

Jede dritte Heizung in Deutschland ist älter als 20 Jahre. Jede fünfte hat 25 Jahre und mehr auf dem Buckel. Das zeigen neue Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus dem November 2023. Die alten Kessel haben in der Regel einen zu hohen Verbrauch, verursachen zu hohe Betriebskosten und stoßen zu viel Kohlendioxid aus.

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Effizienz verbessern

Der Paragraf 60b im neuen GEG hat zum Ziel, die Effizienz der bestehenden Anlagen zu erhöhen. Er löst eine Verordnung von 2022 ab. Die neue Regelung umfasst alle Heizungsanlagen mit Wasser als Wärmeträger, die Gas, Öl oder Holz verfeuern.

Bei der Prüfung untersuchen Fachleute die Heizung auf wesentliche Energieverluste. Kommen Mängel zum Vorschein, können sie einschätzen, ob eine Optimierung der Einstellungen ausreicht oder eine Reparatur notwendig ist.

Zu prüfen ist unter anderem, ob die Regelungseinstellungen optimiert sind, eine effiziente Heizungspumpe vorhanden ist, ob die Dämmung der Rohrleitungen lückenlos vorhanden ist und inwieweit die Vorlauftemperatur abgesenkt werden kann. Weitere mögliche Optimierungen sind die Nachtabsenkung sowie die Einstellung der Heizgrenztemperatur, damit die Heizung rechtzeitig im Sommerhalbjahr ab- und vor der Heizperiode wieder automatisch anspringt.

Regelung nachjustieren und hydraulischer Abgleich

Ein wichtiger Weg zur Optimierung ist die richtige Einstellung der Regelung. So werden die Räume tagsüber möglichst konstant mit der passenden Vorlauftemperatur beheizt. Das trägt zum energiesparenden Betrieb bei. Über Nacht ist es ratsam, die Vorlauftemperatur über die Einstellung des Zeitprogramms abzuregeln.

Senkt man die Vorlauftemperatur beispielsweise etwa ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen ab und erhöht sie kurz vorm Aufstehen, lassen sich vor allem bei älteren, schlecht gedämmten Gebäuden Heizkosten einsparen. Drei Grad weniger Vorlauftemperatur entsprechen durchschnittlich rund einem Grad weniger Raumwärme in der Nacht.

Neue Förderung von Ökoheizungen startet

Im Sommerhalbjahr sollte die Heizung weitgehend abgeschaltet werden und nur Warmwasser für Bad und Küche bereitstellen. Erst wenn im Herbst eine kühlere Wetterperiode eintritt, sorgt das Unterschreiten der Heizgrenztemperatur dafür, dass die Heizung wieder anspringt.

Hydraulischer Abgleich ist besonders wichtig

Besonders effizient ist der hydraulische Abgleich. Er sorgt dafür, dass an jedem Heizkörper die erforderliche Menge Heizungswasser ankommt. So bleibt kein Raum unterversorgt. Das spart Kosten und nutzt die vorhandene Wärme ideal aus. Beim hydraulischen Abgleich ermitteln Fachleute mit Hilfe der Heizlastberechnung, wie gut das Gebäude gedämmt ist. Das hat Auswirkungen darauf, wie viel Wärme jeder Raum benötigt und damit, welchen Bedarf an Wasserdurchfluss jeder Heizkörper benötigt. Voreingestellt wird dies über die Ventilunterteile der einzelnen Heizkörper.

Die Fachleute prüfen auch, wie hoch der Druck der Heizungspumpe sein muss, um die Wärme optimal im Haus zu verteilen. Ist das Heizsystem hydraulisch abgeglichen, regelt die Pumpe die umgewälzte Wassermenge automatisch nach unten. In der Regel wird die Vorlauftemperatur gesenkt.

Heizungspumpen erneuern

Möglicherweise muss die Heizungspumpe erneuert werden. Viele Pumpen sind veraltet oder laufen ungeregelt. Handelt es sich nicht um eine sogenannte Hocheffizienzpumpe, verursacht das Zusatzkosten beim Strom und beim Heizenergieverbrauch. Die Einschätzung der Expertinnen und Experten bei einer Heizungsprüfung gibt Aufschluss darüber, wann sich ein Tausch lohnt.

Moderne Hocheffizienzpumpen verbrauchen rund 90 Prozent weniger Strom. Sie sparen rund 50 bis 150 Euro Stromkosten im Jahr. Die Investition amortisiert sich somit häufig nach wenigen Jahren.

Kopplung an ohnehin anstehende Termine

Es ist sinnvoll, die Prüfung an einen bereits vereinbarten Termin zu koppeln. Hier bieten sich etwa der Kaminkehrtermin, die Feuerstättenschau des Schornsteinfegers oder die Heizungswartung an. Die Heizungsprüfung kann auch mit dem hydraulischen Abgleich nachgewiesen werden.

 Die Verpflichtung zur Heizungsprüfung entfällt bei Heizungsanlagen mit standardisierter Gebäudeautomation und solchen, die einer vertraglichen Vereinbarung zur Effizienzverbesserung unterliegen. In solchen Fällen wird die Heizungsprüfung ohnehin regelmäßig durchgeführt. (HS)

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