Der Wärmepumpenhersteller Siebel Eltron übernimmt Teile der Produktionsflächen des Reifenhersteller Continental im niedersächsischen Gifhorn. Die entsprechenden Verträge haben beide Unternehmen gerade in Holzminden, dem Hauptstadtort von Stiebel Eltron, unterzeichnet.
Bisherige Mitarbeiter übernehmen
Nach und nach wird Stiebel Eltron die bestehende Infrastruktur von Continental am Standort Gifhorn übernehmen und dort die Produktion von Innenmodulen für Wärmepumpen aufbauen. Bis 2027 soll der gesamte Standort dafür ausgebaut sein. Der Wärmepumpenhersteller will viele der bisherigen Mitarbeiter von Continental übernehmen und entsprechend für die neue Produktion umschulen und qualifizieren.
Wärmewende läuft weltweit an
Mit der Übernahme der Produktionsstätte in Gifhorn will sich Stiebel Eltron für die Zukunft rüsten. Zwar ist die Nachfrage nach Wärmepumpen aufgrund der langen politischen Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz derzeit schwächer geworden. Auch ist angesichts der Querelen um den Bundeshaushalt unklar, wann es welche Förderungen geben wird.
Doch Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung von Stiebel Eltron, geht auf lange Sicht von einem stark steigenden Bedarf nach umweltfreundlichen Wärmepumpenheizungen aus. „Die Wärmepumpe wird den Gaskessel als Standardheizsystem ersetzen. Sie ist zentrales Element für eine erfolgreiche Wärmewende, die ja nicht nur in Deutschland, sondern weltweit passiert“, erklärt Kai Schiefelbein. „Deswegen sind Investitionen in den Kapazitätsaufbau richtig und wichtig.“
Schneller als ein Neubau
Mit den vorhandenen Gebäuden könne am Standort Gifhorn deutlich schneller eine Produktion aufgebaut werden, als wenn an anderer Stelle neu gebaut werden müsse, begründet Schiefelbein die Entscheidung der Übernahme der Continental-Räumlichkeiten. „Darüber hinaus freuen wir uns über die Chance, qualifizierte Arbeitskräfte, die bisher für Continental gearbeitet haben, möglicherweise für uns gewinnen zu können“, sagt der Steibel-Eltron-Chef. Für Continental-Personalvorständin Ariane Reinhart ist die Vereinbarung ein guter Weg, um den bisherigen Mitarbeitern eine neue Beschäftigungsperspektive in Gifhorn zu bieten. (su)