Strom und Wärme machen einen großen Teil der Betriebskosten aus. Hoteliers müssen sich deshalb mit dem Thema Energie insgesamt beschäftigen. Das Haffhus Ueckermünde hat sich im Zuge einer Betriebserweiterung sogar stromautark gemacht.
Dirk Klein ist Manager im Haffhus im Seebad Ueckermünde am Stettiner Haff. Die Inhaber begannen 2017 mit den Vorbereitungen für eine Erweiterung der Hotelanlage. 2018 wurde sie realisiert. Auslöser war das Vorhaben, den Spa-Bereich zu vergrößern. „Da war uns klar, wir müssen uns mit Energie beschäftigen“, sagt Klein. Aus einer Sauna wurden vier, und ein sieben mal 18 Meter großer Außenpool kam hinzu. Aus 59 Zimmern wurden 76.
Daneben hat sich bei der Stromversorgung etwas Entscheidendes geändert: Das Haffhus ist inzwischen komplett stromautark. Einen Stromnetzanschluss gibt es nicht mehr.
BHKW sorgt für Wärme
Rund fünf Millionen Euro investierten die Besitzer in die Erweiterung, ungefähr eine Million davon in die Technik. Eine Solaranlage mit 118 Kilowatt Leistung auf insgesamt fünf Dachflächen wurde installiert.
Neu hinzu kamen außerdem ein BHKW, ein Batteriespeicher und eine Wärmepumpe. Die bis zum Umbau genutzte Holzhackschnitzelheizung existiert noch als redundantes System auf der Wärmeseite. Für die Wärmeleistung sorgt das neue Holz-BHKW, das zudem auch Strom produziert. Die Wärmepumpe soll hauptsächlich im Sommer den Sonnenstrom in Wärme umwandeln.
Zusätzlich sind für besondere Konstellationen vier Senertec-Dachse mit jeweils 5,5 Kilowatt installiert. Diese Geräte werden mit Gas geheizt und produzieren gleichzeitig Strom. An trüben, kalten Tagen teilen sich Holz-BHKW und Photovoltaikanlage die Stromversorgung. Überschüsse nimmt die Wärmepumpe auf.
Batterie stellt das hausinterne Netz
Der Batteriespeicher ist das Herzstück des Ganzen. Er kommt vom Berliner Hersteller Autarsys und stellt das 50-Hertz-Netz für die Hotelanlage. Er arbeitet mit Lithium-Ionen-Akkus von Samsung und Industriewechselrichtern aus der Maschinenfabrik Rheinhausen. Zwei Geräte mit jeweils 100 Kilowatt Leistung und ein weiteres redundantes Paar mit noch mal 100 Kilowatt Leistung gehören dazu.
Im Augustheft der photovoltaik lesen Sie den ausführlichen Bericht, in dem auch andere Hoteliers ihre Lösungen präsentieren:
Berghotel Rehlegg im Berchtesgadener Land (Teil 2)