Die Nachfrage nach Leistungselektronik auf Modulebene wird in den kommenden Jahren drastisch ansteigen. Dazu gehören nicht nur die Mikrowechselrichter, die den Solarstrom aus dem Modul gleich an Ort und Stelle in Wechselstrom umwandeln. Auch die Leistungsoptimierer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Die Nachfrage nach Mikrowechselrichtern und Leistungsoptimierern wird in den kommenden Jahre rasant anziehen. Die Marktanalysten von IHS Technology in London rechnen mit einer Verdreifachung des Marktes bis 2018. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Marktstudie der Londoner. Als Grund nennen die Analysten, dass der Einsatz von Leistungsiotimierern auf Modulebene sowohl in den etablierten als auch in den neuen Photovoltaikmärkten zunimmt.
6,6 Gigawatt im Jahr 2018
Insgesamt prognostiziert IHS eine jährliches Wachstum von 27 Prozent und erwartet in vier Jahren ein Marktvolumen von 1,1 Milliarden Dollar (853 Millionen Euro). Dann werden die Hersteller Leistungselektronik auf Modulebene mit einer Gesamtleistung von 6,6 Gigawatt weltweit absetzen. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz der Hersteller der kleinen Modulwechselrichter und Leistungsoptimierer noch 329 Millionen Dollar (255 Millionen Euro). „Die Nachfrage nach Leistungselektronik auf Modulebene wurde in den entwickelten Märkten wie den USA, Großbritannien und Australien vorangetrieben“, erklärt Cormac Gilligan, leitender Analyst für Wechselrichter bei IHS. „Der Markt ist trotz des Preisdrucks durch neue Akteure und sinkender Systemkosten für Photovoltaik auf mehr als 300 Millionen USD gewachsen. In entwickelten europäischen Märkten wie Deutschland oder Frankreich wächst die Akzeptanz und wird weiteres Wachstum anstoßen. Zusätzlich eröffnen die großen asiatischen Märkte wie Japan und China riesige Chancen, da Leistungselektronik auf Modulebene im großen Stil angeboten wird.“
Gute Chancen in den USA und Japan
Der führende Markt für Mikrowechselrichter waren bisher die USA. Dort wurden bisher die meisten Umrichterzwerge verbaut. Die Analysten aus London rechnen damit, dass das auch so bleiben wird. Auch die Leistungsoptimierer laufen in den Vereinigten Staaten gut und der Markt wird regelrecht explodieren. In diesem Jahr werden die Kunden in den USA voraussichtlich 160 Prozent mehr Leistungsoptimierer kaufen als noch im vergangenen Jahr. Auch in Japan haben sie eine große Zukunft. Dort stehen die Hersteller allerdings noch vor dem Problem, dass sowohl die Wechselrichter als auch die Leistungsoptimierer erst noch zugelassen werden müssen. „Doch auch mit einer JET-Zertifizierung gebe es große Hürden zu überwinden, da heimische Marken in Japan bevorzugt werden“, warnt Gilligan. Deshalb müssen die Hersteller enge Partnerschaften mit japanischen Vertriebsunternehmen aufbauen.
Mehr Anbieter drängen auf den Markt
Die Mikrowechselrichter sind zwar in ihrer Effizienz ihren großen Geschwistern unterlegen. Doch sie können gleich mehrere Vorteile ausspielen. Vor allem in Märkten, in denen die Installateure noch nicht viel Erfahrung mit der Planung von Photovoltaikanlagen haben, sind sie im Vorteil, weil die Installateure keine aufwändigen Modulstrings planen müssen. Außerdem sind die Preise für die Mikrowechselrichter geringer als für die Stringwechselrichter. Die steigenden Nachfrage wird sich auch auf die Herstellerlandschaft auswirken. Bisher teilen sich Solar Edge, Enphase, Tigo und Ampt fast den gesamten Markt unter sich auf. Doch andere Anbieter rücken nach. So haben Kaco aus Neckarsulm und der Taiwanische Hersteller Delta Energy Systems Mikrowechselrichter ins Portfolio aufgenommen. Auch die Marktführer SMA im hessischen Niestetal haben längst einen Modulwechselrichter im Portfolio. (su)