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Namen mit Zukunft

In den letzten zwei Jahren ist der Photovoltaikmarkt sehr stark gewachsen – das hat natürlich viele Neueinsteiger angezogen. Damit sie erfolgreich sind, brauchen sie allerdings Zugang zu der modernsten Wechselrichtertechnologie, sie brauchen ausreichend Kapital und Produktionskapazität oder zumindest Partner, die diese bereitstellen können. Außerdem müssen sie Vertrieb und Service in Dutzenden von Märkten abdecken. Um in die Riege der größten zehn Hersteller aufzusteigen, müssen Hersteller allerdings inzwischen Geräte mit einer Leistung von mehr als 800 Megawatt herstellen und einen Umsatz über 250 Millionen US-Dollar erwirtschaften.

Das dürfte für die meisten Neueinsteiger zwar außer Reichweite sein. Trotzdem lässt sich unter den Herstellern, dienoch nicht zu den obersten zehn gehören, ausmachen, wer einen bedeutenden Einfluss auf den Markt nehmen oder mit neuer Technologie punkten können wird. Dabei sind auch Firmen interessant, die sich zusammentun oder von stärkeren Partnern übernommen werden. Einige der von IMS Research identifizierten Unternehmen werden vermutlich schnell wachsen, andere werden neue Ansätze entwickeln, die andere Unternehmen dann eventuell aufgreifen werden.

LDK – Sunways

Der deutsche Anbieter Sunways ist zwar nicht neu auf dem Markt, wurde jedoch kürzlich zum Übernahmeziel des chinesischen Unternehmens LDK Solar. Sunways hatte mit einem Marktanteil von unter zwei Prozent auf dem globalenWechselrichtermarkt bisher nur begrenzten Erfolg. Jetzt, mit dem mächti- gen Modul- und Waferunternehmen im Rücken und dem Zugang zum boomenden chinesischen Markt, könnte sich die Lage ändern. IMS Research schätzt, dass LDK im Jahr 2011 der immerhin weltweit zweitgrößte Waferlieferant war.

Bosch – Voltwerk

Eine weitere Übernahme unter den Top Ten der gelisteten Newcomer. Bosch Solar Energy übernimmt Voltwerk für 68 Millionen Euro. Der Hersteller ist aus dem Systemanbieter Conergy ausgegliedert worden, der ums Überleben kämpft. Wie Sunways hat es auch Voltwerk bisher nicht geschafft, auf dem Wechselrichtermarkt große Bedeutung zu erlangen. Jetzt, mit einem großen Konglomerat wieBosch im Rücken, kann sich das Blatt schnell wenden. Die Übernahme von Voltwerk zeigt das Engagement, mit dem Bosch darauf aus ist, zu einem Anbieter für Photovoltaik-Komplettlösungen zu werden. Es ist zu erwarten, dass das Unternehmen massiv in die Weiterentwicklung des Angebots investiert.

Sungrow

Auch hierbei handelt es sich im engsten Sinne nicht um einen neuen Anbieter. Sungrow sticht als erster chinesischer Lieferant hervor, der wirklich in Europa Fuß gefasst hat. Zudem ist Sungrow der größte Anbieter auf seinem heimischen Markt, der bekanntlich boomt. IMS Research schätzt, dass das Unternehmen in China einen Marktanteil von rund 30 Prozent hat. Wenn dort in diesem Jahr, wie es scheint, fünf Gigawatt installiert werden und Sungrow seinen Marktanteil halten kann, dann wird dies das Unternehmen vermutlich unter die Top-Ten-Anbieter im Jahr 2012 katapultieren. Sungrow hat zudem kürzlich einen Börsengang angemeldet und ist nun an der Börse Shenzhen gelistet, um Kapital für eine zukünftige Expansion zu beschaffen, was das Engagement des Unternehmens auf diesem Markt unterstreicht.

Solarbridge Technologies

Hierbei handelt es sich mit Sicherheit nicht um das erste oder letzte Unternehmen für Mikro-Wechselrichter, das in den Markt einsteigt. Solarbridge ist jedoch möglicherweise einer der wichtigsten Herausforderer von Enphase mit seiner starken Stellung auf dem nordamerikanischen Markt. Solarbridge verfolgt einen etwas anderen Ansatz und tritt auf dem Markt aggressiv mit AC-Modulen auf. Das Unternehmen wird deutlich anders als Enphase agieren und sich nicht so sehr auf Installateure und Großhändler konzentrieren, sondern Partnerschaften mit führenden Modulunternehmen anstreben. Das kann zu einem raschen Produktabsatz führen, insbesondere zu einer Zeit, in der Modulanbieter darum bemüht sind, den Preisverfall zu stoppen und die Produktdifferenzierung zu erhöhen. Es hat Partnerschaften zum Beispiel mit Sunpower und Kyocera angekündigt.

Samil Power

Samil Power ist ein weiteres chinesisches Unternehmen, das sich nach unsererEinschätzung ebenfalls zum einem globalen Herausforderer entwickeln kann. Es ist bereits 2008 in den Wechselrichtermarkt eingetreten. Ursprünglich hatte das Unternehmen als Hersteller für drehzahlgesteuerte Antriebe begonnen (was der Technologie von Solar-Wechselrichtern sehr nahe kommt) und kann daher bereits einige Jahre an Know-how vorweisen. Im Gegensatz zu vielen anderen chinesischen Anbietern legt Samil Power großen Wert auf Produktqualität, was möglicherweise auf den technischen Hintergrund des australischen Chefs zurückzuführen ist. Auf dem chinesischen Heimatmarkt hat das Unternehmen nur einen relativ kleinen Marktanteil, in Australien ist er allerdings deutlich größer. Außerdem positioniert es sich gut auf dem britischen Markt.

Alencon Systems

Dieser Wechselrichterhersteller ist bisher vermutlich eher wenigen bekannt. Alencon ist erst vor kurzem in Erscheinung getreten und hat seine Produkte auf der Solar Power International 2011 in Dallaspräsentiert. Das Hauptprodukt ist ein 2,5-Megawatt-Wechselrichter mit einer Effizienz von bis zu 99,1 Prozent. Das Besondere an dem Produkt ist, dass die 2,5-Megawatt-Module kombiniert werden können, dass sie höhere Eingangsspannungen als 1.000 Volt aushalten, so dass die Modulstrings verlängert werden können, dass sie außerdem wassergekühlt sind und die Geräte in einem Paket von 2,2 Kubikmeter geliefert werden. Derartige Leistungsdichten sind bisher nicht bekannt und könnten sich für Entwickler von Großanlagen als äußerst attraktiv erweisen. Auch wenn das Unternehmen in der Branche noch relativ neu ist, kann es mit einer mehrjährigen Erfahrung bei Induktions-Schmelzöfen aufwarten und versucht nun, das gesammelte Know-how auf Wechselrichter zu übertragen.

Arraypower

Arraypower ist ein weiterer Anbieter mit neuer Technologie, der einen einzigartigen Ansatz der Spannungsumwandlung verfolgt. Der Ansatz liegt darin, auf einen separaten Wechselrichter zu verzichten und diesen mit einer speziellen Art von AC-Modulen zu ersetzen, die im Zusammen-spiel einen netzfähigen dreiphasigen Wechselstrom erzeugen. Der Ansatz ist unüblich, und das Unternehmen könnte Schwierigkeiten haben, sich damit durchzusetzen. Er hat jedoch Erfolgspotenzial, wenn es Arraypower gelingt, sich mit einigen der führenden Modulanbieter zusammenzutun und die Systementwickler von diesem Ansatz zu überzeugen.

Eltek Valere

Eltek Valere ist ein weiterer neuer Kandidat, der Vorteile durch seinen Hintergrund in der Telekommunikationstechnologie hat. Das Unternehmen ist zwar eher im Gleichstrombereich zu Hause, drängt jetzt jedoch mit Nachdruck auf den Markt für Solar-Wechselrichter und hat bereits Produkte auf dem europäischen Markt. Anders als viele neue Anbieter, die um einen Teil des Marktes kämpfen, profitiert Eltek davon, dass es Teil eines der größten Elektronikunternehmen mit einem ausgedehnten Vertriebs- und Servicenetz ist. Die Fähigkeit, außerhalb von Europa effektiv zu expandieren und den globalen Markt zu bedienen, ist für den Erfolg eines jeden Anbieters von Solar-Wechselrichtern in den kommenden Jahren ausschlaggebend. Wenn es Eltek gelingt, seine Produkte abzusetzen, ist es gut für die Zukunft gewappnet.

Zeversolar

Zeversolar ist aus den Firmen Eversolar und ZOF hervorgegangen, die kürzlich fusioniert sind. Nun zählt es auf dem chinesischen Markt zu den Top-Fünf-Anbietern. Aufgrund der kombinierten Stärke könnte das Unternehmen auf dem globalen Wechselrichtermarkt zu einem wichtigen Akteur werden. Es bietet Produkte von 1,5 Kilowatt bis 1 Megawatt Leistung an, was bei chinesischen Unternehmen eher selten der Fall ist. Die große Bandbreite ist von Vorteil, da so alle Segmente und Länder bedient werden können.

Involar

Involar ist nicht unbedingt neu, jedoch als erster chinesischer Hersteller von Modulwechselrichtern auf dem Markt eine Erwähnung wert. Die Produkte des Unternehmens sind für die meisten europäischen Märkte zugelassen, und das Unternehmen gibt an, bereits viele Märkte zu beliefern. Es möchte – wie es bei den meisten Herstellern in diesem Segment der Fall ist – mit AC-Modulen in den Markt einsteigen und plant in Shanghai die Fertigstellung einer 50-Kilowatt-Anlage. Die Partnerschaften mit verschiedenen chinesischen Modulanbietern sind bereits besiegelt.

Ash Sharma

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