Im vergangenen Jahr lief es gut für SMA, zumindest was den Absatz angeht. Das Unternehmen hat einen neuen Rekord der in einem Jahr verkauften Wechselrichterleistung erreicht. Mittelfristig wird der Aufwärtstrend weitergehen. Das hat verschiedene Gründe.
Der hessische Wechselrichterhersteller hat im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Zumindest was die verkaufte Wechselrichterleistung betrifft, hat das Unternehmen einen neuen Rekord erreicht. Im Jahr 2016 haben die Hessen Umrichter mit einer Gesamtleistung von mehr als 8 Gigawatt verkauft. Das ist im Vergleich zu Vorjahreszeitraum, als sie Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von 7,3 Gigawatt abgesetzt haben, eine Steigerung um 9,5 Prozent.
Allerdings ist trotz des höheren Absatzes von Geräten der Umsatz leicht rückläufig. Dieser lag im Jahr 2016 bei gut 940 Millionen Euro. Im Jahr hat SMA einen Umsatz von 981,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Das liegt vor allem am unerwartet hohen Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise um fast 20 Prozent. Der Vorstand rechnet auch im laufenden Geschäftsjahr 2017 mit einem weiteren Rückgang der Preise am Wechselrichtermarkt.
Ergebnis liegt innerhalb der Prognose
Trotz des Preisrückgangs konnte SMA das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf etwa 65 Millionen Euro steigern. 2015 erreichte SMA ein EBIT-Ergebnis von 43,3 Millionen Euro. Mit diesen Umsatz- und operativen Ergebnissen liegt das Unternehmen innerhalb der Prognose des Vorstandes für das abgeschlossene Geschäftsjahr.
In diesem Jahr wird SMA allerdings die sinkenden Preise nicht mehr abfangen können wie im letzten Jahr. Der Vorstand rechnet aufgrund des weiterhin hohen Preisdrucks sowie Markt- und Segmentverschiebungen mit einem Umsatzrückgang auf 830 bis 900 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) wird sich voraussichtlich auf 70 bis 90 Millionen Euro verringern. „Das Geschäftsjahr 2017 wird sicherlich nicht einfach für SMA“, stellt Pierre-Pascal Urbon, Vorstandssprecher von SMA in Aussicht. „Wir haben aber bereits in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass wir durch technische Innovationen und systematische Fixkostenreduktion dem enormen Preisdruck unserer Branche begegnen können.“
Neue Technologien beleben den Umsatz
So sieht sich das Unternehmen mittelfristig aus verschiedenen Gründen weiter im Aufwind. So rechnet der Vorstand damit, dass der operative Cashflow weiter steigt und die Nettoliquidität im Jahr 2017 auf über 400 Millionen Euro zulegt. „SMA hat 2016 den Weg zu mehr Gewinn und höherem Cashflow erfolgreich fortgesetzt“, erklärt Pierre-Pascal Urbon, Vorstandssprecher von SMA. Er prognostiziert, dass die Photovoltaik als eine der innovativsten Technologien des 21. Jahrhunderts aufgrund der enormen technologischen Fortschritte zu einem der wirtschaftlichsten Energieträger und den Kohlestrom aus dem Energiemix verdrängen wird. „Die zukünftige Energieerzeugung wird dezentral, regenerativ und digital sein“, betont Urbon. „Daraus ergeben sich für Spezialisten der Umwelt- und Kommunikationstechnologie attraktive Chancen.“
Diese Chancen werden für weiteren Aufwind bei SMA sorgen. Der Vorstand wird auf dem morgigen Kapitalmarkttag neue Produkte und innovative Lösungen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft vorstellen. Diese sollen ab 2018 zu einer Verbesserung der Profitabilität und einer nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens führen. „SMA wird durch ein digitales Energiemanagement die Transparenz der Energieflüsse über verschiedene Sektoren wie beispielsweise Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität herstellen und die Gesamtenergiekosten auf lokaler Ebene optimieren“, gibt Urbon einen Ausblick auf die angekündigten Neuerungen. „Wir betreten mit unserer Innovation technologisches Neuland und gehen hier gezielt strategische Partnerschaften ein.“ Mit dem künftigen Leistungsangebot mache man die Photovoltaik zum integralen Bestandteil des neuen Energiemarkts, stellt er in Aussicht. Zudem werden es die Bruttomarge des Jahres 2018 positiv beeinflussen. (Sven Ullrich)