SMA und Danfoss haben eine gemeinsame Lösung entwickelt, um Supermärkte ins Energiesystem einzubinden. Dabei werden die Kühlanlagen als thermische Speicher genutzt. Das erste Pilotprojekt wird derzeit umgesetzt.
Der hessische Wechselrichterhersteller SMA und der dänische Produzent von Kühlanlagen setzen ihr erstes Projekt im Rahmen einer Kooperation um, bei dem Supermärkte in den Energiemarkt integriert werden sollen. Konkret geht es darum, dass die Kühl- und Gefriertruhen von Supermärkten so gesteuert werden, dass sie überschüssigen Ökostrom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen thermisch Speichern. Dabei werden die Kühlanlagen angeworfen, während viel Solar- und Windstrom im Netz vorhanden ist. Dann kühlen die Anlagen weiter herunter als sie dies im Normalbetrieb tun. Diese gespeicherte Kälte nutzen sie, wenn das Angebot an Ökostrom im Netz sinkt. Denn dann müssen sie nicht laufen.
Ungenutzte Speicherkapazitäten nutzen
Herzstück der Lösungen, die jetzt erstmals in einem Supermarkt in Oldenburg installiert wird, ist die Energiemanagementplattform Ennex OS von SMA. Diese steuert die Kühlanlagen von Danfoss. Damit wollen die Projektpartner die ungenutzten Kapazitäten des Verdichters der Kälteanlagen sowohl für das Energiesystem als auch für den Supermarkt aktivieren. Denn die Leistung des Verdichters muss auf den wärmsten und den kältesten Tag des Jahres ausgelegt werden, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.
Um das Pilotprojekt umzusetzen, sind eine ganze Reihe von Maßnahmen geplant. So bekommt der Supermarkt eine eigene Photovoltaikanlage. Der Strom wird zunächst im Supermarkt selbst verbraucht. Die Planer gehen davon aus, dass nahezu der komplette Strom im Supermarkt verbraucht wird.
Energieverbrauch optimieren
Dazu kommen noch Ladesäulen für Elektroautos, die mit dem Sonnenstrom vom Dach des Supermarkts betankt werden. Außerdem wird im Supermarkt noch ein Speichersystem installiert, das die Kühlung auch bei einem Stromausfall gewährleistet. Ein Datenmanager vernetzt die Gebäude- und Kältetechnik mit allen Energieverbrauchern, dem Speicher und den Ladesäulen. Zudem bindet es den Supermarkt ins Energiesystem ein. Damit könne dieser seinen Energieverbrauch auf Basis von Parametern wie dem aktuellen Strompreis, der Außentemperatur und den temporären Netzanforderungen optimieren, erklärt Jochen Schneider, Geschäftsführer der SMA Tochtergesellschaft Coneva, die sich auf Energiedienstleistungen und Lösungen zu Energiemonitoring, -effizienz und –management spezialisiert hat. (su)