SMA und Solar Edge konnten in den vergangenen Monaten ihre Ergebnisse deutlich verbessern. Anders als der deutsche Branchenprimus sind die Israelis aber schon in der Gewinnzone angekommen. Dies ist das Ziel bei SMA für dieses Jahr.
Der Wechselrichterhersteller SMA aus dem hessischen Niestetal hat in der ersten Hälfte dieses Jahres seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent erhöht. Insgesamt setzte der Branchenprimus Geräte im Wert von 429,3 Millionen Euro ab. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres erreichte SMA einen Umsatz von 341,2 Millionen Euro. Damit liegt das Unternehmen genau im Rahmen der Prognose des Vorstands. Allerdings erreicht SMA damit noch kein positives Gesamtergebnis. In den Büchern der Hessen stehen nach Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Abfindungszahlungen immer noch 14,9 Millionen Euro Verlust. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als das Unternehmen 62,4 Millionen Euro Verlust eingefahren hat, ist dies aber eine deutliche Verbesserung und ein Zeichen, dass es steil bergauf geht. Immerhin konnten die Hessen vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ein Plus von 21,3 Millionen Euro erreichen. Im Vorjahreszeitraum fuhr das Unternehmen ein EBITDA von minus 17 Millionen Euro ein.
Solarparks treiben das Geschäft
Grund für das gute Ergebnis ist das hervorragende Geschäft im Ausland. Immerhin konnten die Hessen ihre Auslandsquote von 73,4 auf 87,2 Prozent deutlich steigern. Der deutsche Markt spielt für SMA eine immer geringere Rolle. Hauptsächlicher Umsatztreiber waren die Zentral- aber auch Stringwechselrichter für Solarparks. „Daneben gewannen die Bereiche für Hausdachanlagen und gewerbliche Photovoltaikanlagen im zweiten Quartal dieses Jahres an Bedeutung“, erklärt der Vorstand von SMA.
Die guten Umsätze mit Leistungselektronik für große Solarkraftwerke spiegelt sich auch in den hauptsächlichen Absatzmärkten wider. Denn diese sind vor allem Nordamerika, Großbritannien, Japan und Australien – alles Länder, in denen ein großer Teil des Zubaus auf das Konto von Solarkraftwerken geht. „Wir haben in den letzten Jahren konsequent in den Aufbau der globalen Infrastruktur investiert, um Marktschwankungen zu kompensieren, und können nun in allen Regionen vom Nachfragewachstum sowie von der Konsolidierung in der Photovoltaikbranche profitieren“, freut sich Pierre-Pascal Urbon, Vorstandssprecher von SMA.
Wieder Gewinne erwirtschaften
Mit diesen Ergebnissen sieht sich das Unternehmen auf dem richtigen Weg zum Ziel, in diesem Jahr wieder Gewinne zu erwirtschaften. „Dazu hat der Vorstand in den letzten Monaten eine umfangreiche Unternehmenstransformation durchgeführt“, erklärt Urbon. „Ziel ist es, die Fixkosten bis Ende 2015 um 160 Millionen Euro zu reduzieren. Die ersten Effekte der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen werden bereits im zweiten Halbjahr 2015 spürbar sein. Im laufenden Geschäftsjahr rechnen wir deshalb mit einem positiven frei verfügbaren Cashflow.“
Rasanter Aufschwung bei Solar Edge
Noch steiler bergauf geht es beim israelischen Konkurrenten Solar Edge. „Wir konnten das Finanzjahr 2015 in allen Bereichen mit starken Zuwächsen abschließen“, freut sich Guy Stella, Geschäftsführer von Solar Edge. „Wir haben unser Geschäft erfolgreich mit unseren bereits bestehenden aber auch mit neuen Kunden ausgebaut und so einen Rekordumsatz im vergangenen Quartal hingelegt und im gesamten Finanzjahr hingelegt.“ In Israel läuft das Finanzjahr – anders als in Deutschland – jeweils zum 30. Juni aus.
120 Prozent mehr Umsatz
Tatsächlich erzielte Solar Edge in den vergangenen drei Monaten ein Rekordergebnis von 98,4 Millionen US-Dollar (88,24 Millionen Euro). Dies ist eine Steigerung von 120,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt haben die Israelis im gesamten Finanzjahr 2015 einen Umsatz von 325,1 Millionen Dollar (291,6 Millionen Euro) erwirtschaftet. Das ist ein Wachstum von 144 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit konnte das Unternehmen allein im vergangenen Quartal einen Gewinn von 9,3 Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) einfahren. Über die gesamten letzten zwölf Monate steigerte Solar Edge seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25,5 Prozent auf 21,1 Millionen Dollar (18,9 Millionen Euro). Diesen erreichte das Unternehmen mit dem Absatz von Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von 920 Megawatt. Allein in den vergangenen drei Monaten setzten die Israelis Inverter mit einer Gesamtleistung von 284 Megawatt ab.
Guy Stella führt das gute Ergebnis nicht nur auf die gestiegenen Absätze, sondern auch auf die Kostenreduzierungen zurück. „Die gestiegenen Umsätze und die Kostenreduzierungen generierten unter dem Strich ein sehr starkes und damit auch profitables Ergebnis in jedem Quartal des vergangenen Finanzjahres“, betont er. (su)