Bis zum Jahr 2024 will der Wechselrichter- und Leistungselektronikhersteller SMA mit Sitz im hessischen Niestetal seine Produktionskapazität von derzeit 21 auf fast 40 Gigawatt pro Jahr nahezu verdoppeln. Damit reagiert das Unternehmen auf die drastisch steigende Nachfrage nach Solaranlagen, Speichern und Ladelösungen für die Elektromobiltät. Dies sorgt auch bei SMA für optimistische Prognosen, die eine Ausweitung der Herstellungskapazitäten untermauern.
Lieferketten absichern
Der Baubeginn für das neue Werk ist für Ende 2022 vorgesehen. In der geplanten Gigawattfabrik will SMA auf 47.000 Quadratmetern Fläche vor allem Systeme für das Großanlagensegment fertigen. Es werden dafür mehr als 200 neue Arbeitsplätze entstehen. „Wir haben uns strategisch in allen relevanten Geschäftsfeldern der zukünftigen Energieversorgung positioniert und können am globalen Wachstum der erneuerbaren Energien hervorragend partizipieren“, sagt Vorstandssprecher Jürgen Reinert. „Mit dem Bau der neuen Fabrik sichern wir Lieferketten ab und gewinnen größere Unabhängigkeit von sich wandelnden Handelsbedingungen.“
Abhängigkeit minimieren
Zudem will SMA damit mehr Kundennähe auch im Großanlagengeschäft erreichen. Denn dies sei ein wichtiger Treiber, betont Reinert. „Insbesondere in den Kernmärkten Europa und USA stärken wir damit unsere sehr gute Markenreputation. Zusätzlich erhöhen wir mit der Erweiterung unsere Flexibilität. Wir können unsere Kapazitäten jederzeit weiter ausbauen und minimieren Risiken, Abhängigkeiten und Kosten gleichermaßen.“
Skalierung schon mit eingeplant
Die Fabrik entsteht in der Nähe des Hauptsitzes von SMA. Dafür hatte sich das Unternehmen schon längere Zeit am Sandershäuser Berg ein Grundstück gesichert. Ein Teil dieses Grundstücks verkauft SMA jetzt an eine Projektierungsfirma. Diese plant die Produktionshalle nach den Vorgaben des Unternehmens und vermietet die Fabrik dann langfristig an SMA. Ein entsprechender Mietvertrag sein bereits unterzeichnet. Es wird auch gleich die Möglichkeit zur Erweiterung vorgesehen, um auf weiteres Marktwachstum vorbereitet zu sein.
Die neue Fabrik soll zudem nach allen Regeln der Nachhaltigkeit errichtet werden. Dazu greift SMA auf die Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigeas Bauen (DGNB) zurück. (su)
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