Die Leistungsoptimierer von Solaredge perfektionieren den Ertrag jedes einzelnen Moduls. Gleichzeitig ermöglichen sie die modulgenaue Leistungsüberwachung mit all ihren Vorteilen: einzelne defekte Module erkennen und viel Zeit bei der Fehlersuche sparen, aber auch Verschattungen oder Schneebedeckung als mögliche Ursache für Minderleistung lokalisieren.
Doch damit dies kein leeres Versprechen bleibt, ist ein ebenso zuverlässiges, leistungsstarkes Monitoring übers Web notwendig. Bei größeren Anlagen mit Hunderten oder gar Tausenden von Modulen kann das schnell sehr komplex werden. Dann ist Überblick trotz Detailtiefe gefragt. Dieter Ortmann, Geschäftsführer von Maxx-Solar im thüringischen Waltershausen, installiert mit seiner Firma seit vielen Jahren Anlagen auf Einfamilienhäusern und Gewerbedächern. Seine Serviceabteilung überwacht mit Portalen verschiedener Anbieter über 1.000 Solaranlagen. Knapp 300 davon sind mit Technologie von Solaredge gebaut und werden deshalb auch über das Webportal von Solaredge überwacht.
Zeitersparnis ist enorm
Ortmann verfügt über langjährige Erfahrung mit verschiedenen Systemen und kontrolliert zahlreiche Anlagen. Die Leistung der mit Solaredge überwachten Anlagen beträgt drei Megawatt.
Die Frage, ob das Monitoring die vielfältigen Erwartungen erfüllt, beantwortet er mit einem klaren Ja: „Egal ob Marderbiss oder kaputtes Modul – bei einer stringüberwachten Anlage suche ich nicht selten sehr lange nach dem Fehler, bei Solaredge weiß ich schon vorher, welches Modul genau ich eventuell austauschen oder wo mein Techniker genau nachschauen muss.“ Allein diese Zeitersparnis ist bares Geld wert.
Außerdem biete das System ja nicht nur den Vorteil, dass es mehr Leistung bringe aufgrund der Optimierung der einzelnen Module, sondern der Betreiber profitiere von einer höheren Brandschutzsicherheit, verringertem Wartungsaufwand und von umfangreichen Garantieleistungen. Das sind für den Wechselrichter von Haus aus zwölf Jahre, für die Optimierer 25 Jahre. „Das sind Mehrwerte, die wir auch ohne spezielle Verschattungssituation empfehlen.“
Auch bei vielen Modulen übersichtlich
Ähnlich beschreibt Florian Jamschek, Inhaber des Ingenieurbüros Ehoch2 in Tirol, die Vorzüge des Monitorings. „Wir rufen die Kunden nicht an und sagen, wir müssen uns die Anlage mal anschauen, da läuft was nicht. Wir rufen an und sagen, wir möchten gern kommen und zwei Module austauschen – und dann wissen wir auch genau, welche und wo.“
Jamschek hat unter anderem die Anlage auf dem Pitztaler Gletscher in den Alpen geplant und überwacht sie nun auch. Über 3.500 Module wurden verbaut, deren Leistungsdaten er nun alle einzeln im Webportal sehen und miteinander vergleichen kann. Er präzisiert: „Bei so vielen Modulen kommt mir eine Standardfunktion des Monitorings sehr zugute. Ich kann Module in Gruppen oder Feldern zusammenfassen. In der Menüansicht ‚Auslegung‘ sehe ich die ganze Anlage und kann mich Stück für Stück in einzelne Teile bis auf Modulebene hineinzoomen. Das alles ohne Ruckeln oder viel Klicken. Ein Übersichtsplan der Anlage bleibt im Fenster sichtbar, und der Bereich, in dem ich mich gerade befinde, ist markiert. So habe ich jederzeit Orientierung.“
Anlage schnell im System
Auch über die Ersteinrichtung einer Anlage im Webportal und die Einspielung von Programm-Updates äußern sich Ortmann und Jamschek zufrieden. „Es ist wirklich einfach, eine Anlage mit Solaredge ins System zu bringen. Nur der Wechselrichter braucht Internet, kein weiteres Gerät muss zusätzlich installiert werden“, erklärt Jamschek. Die physikalischen Angaben zur Anlage werden ins Portal eingegeben.
Auf den einzelnen Optimierern sind QR-Codes aufgeklebt. Diese werden auf ein sogenanntes Layout-Dokument aufgeklebt. Das Dokument wird eingescannt und hochgeladen. Dann ist die Anlage mit jedem einzelnen Modul im System. Ortmann rechnet vor: „Für 800 Module brauche ich ungefähr eine Stunde, um die 800 QR-Codes einzuscannen. Diese Stunde habe ich locker wieder drin, wenn ich den ersten Fehler suchen muss.“
Updates werden von Solaredge zentral eingespielt, sie sind dann sofort für alle Benutzer verfügbar. Selbstredend gibt es eine entsprechende Information. Ortmann findet das Monitoringsystem im Vergleich zu anderen Lösungen innovativer und handlicher. „Anpassungen haben bisher immer funktioniert, neue Features sind verständlich und nützlich“, ist sein Fazit.
Auf der Startseite des Portals sieht der Nutzer seine einzelnen Anlagen in Übersichtsform. Ist die individuelle Einstellung so gewollt, werden Anlagen mit Problemen in der Sortierung oben angezeigt.
Beim Klick in die einzelne Anlage gibt es fünf Submenüs. In der Übersicht werden erwartungsgemäß die wichtigsten Daten zur Anlage angezeigt, Leistung und Energieertrag als Summen für ausgewählte Zeiträume, wichtige Fakten zur Anlage und die aktuelle Wetterlage am Anlagenstandort. Im Untermenü „Auslegung“ sieht man die einzelnen Module mit ihrer jeweiligen aktuellen Leistung. Eine Playbackfunktion stellt die Leistungskurve der Gesamtanlage für einen auswählten Zeitraum dar. Bei der Auswahl des Zeitraums stehen einzelne Tage, aber auch Wochen, Monate, Jahre zur Verfügung. Ist eine Anlage mit Eigenverbrauch installiert, werden auch Gesamtverbrauch und Eigenverbrauch innerhalb des Gebäudes grafisch dargestellt.
Mit ein paar Klicks auf der Modulebene
Im Submenü „Graph“ schließlich geht es hinab auf die Modulebene. Einzelne Module und Modulgruppen können ausgewählt und ihre Leistungskurven angezeigt und miteinander verglichen werden. Durch einfaches Zoomen kann bei großen Anlagen schnell vom Überblick in einzelne Bereiche hineingeschaut und für die ausgewählten Module auch Leistungskurven dargestellt werden. Vor allem dieses Feature heben Ortmann und Jamschek hervor.
Dieter Ortmann erklärt dazu: „In jeder Wirtschaftlichkeitsberechnung wird von einer gewissen Degradation ausgegangen, dabei verändern sich die Module nicht gleichmäßig. Hier kann ich sehen, wie sich jedes einzelne Modul entwickelt, und habe außerdem den Vorteil, dass jedes Modul sein individuelles Optimum leistet.“ Und Florian Jamschek fügt hinzu: „Selbst beim Pitztaler Gletscher mit seinen vielen Modulen nutze ich diese Möglichkeit gern für selektierte Bereiche.“
Die Unterpunkte „Berichte“ und „Meldungen“ geben das aus, was sie versprechen. Individualisierte regelmäßige Berichte, Verlaufsdaten, aggregierte Daten und eine gesteuerte Fehler-Ursachen-Analyse. Alle Daten werden protokolliert und können jederzeit geprüft und analysiert werden. Exporte in diverse Dateiformate sind möglich.
Batteriedaten inklusive
Für Yaron Binder, Produktmanager bei Solaredge, sind die wichtigsten Schwerpunkte in der Entwicklung Smart Energy und Speicherintegration. Dazu gehört vor allem die Sichtbarkeit des Verbrauchs und des Eigenverbrauchs in einem System. Derzeit hat Solaredge die Tesla Powerwall integriert. Die Historie der Batterieladezyklen wird ebenfalls durch einen Graphen dargestellt, die Daten können auch nach Excel exportiert werden. Zur Intersolar wurde die Kompatibilität mit den neuen Hochvoltbatterien von LG Chem bekannt gegeben.
Um die Verbrauchsdaten zu messen, bietet das Unternehmen einen eigenen bidirektionalen Zähler an, der kompatibel zu den einphasigen und dreiphasigen Wechselrichtern ist. Auch einige Zähler anderer Anbieter sind mit Solaredge kompatibel. Die Daten des Zählers werden an den Wechselrichter weitergegeben und von diesem ausgelesen. Über die Internetverbindung des Wechselrichters fließen sie dann ins Monitoring ein.
„Im Moment liegt ein Fokus unserer Entwicklung in Funktionalitäten, die beim Management vieler Anlagen für Übersicht sorgen sollen“, erklärt Yaron Binder. Dazu gehören automatische Reports für alle überwachten Anlagen, um Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten besser planen zu können. Aber auch das umfangreiche Rechtemanagement für den Administrator soll weiter ausgebaut werden. Damit werden die Daten für verschiedene Kundenbedürfnisse individuell aufbereitet.
Auf ein bereits realisiertes Feature weist Binder ganz besonders hin: den sogenannten System Commissioning Report, ein Inbetriebnahmeprotokoll mit einem ausführlichen Bericht über alle Komponenten.
Dieses Protokoll kann zum einen bei der Inbetriebnahme über Remotezugriff vom Unternehmensrechner aus fertiggestellt werden. Zum anderen kann der Report in festgelegten Perioden erstellt werden und gibt dann eine tiefe Analyse des gesamten Systems. Zusätzlich gibt es Schnittstellen, die die Kommunikation zu anderen Systemen ermöglichen, zum Beispiel zum betriebseigenen Kundenmanagement oder anderen Monitoring-Plattformen.
Intuitiv benutzen
Man möchte meinen, dass so ein komplexes System nicht ohne Trainings oder Schulungen zu beherrschen ist. Doch Yaron Binder hat andere Erfahrungen, und Ortmann und Jamschek bestätigen das. Die meisten Nutzer brauchen kein spezielles Training, ihnen gelingt das Handling schnell und ohne fremde Hilfe.
„Für Nutzer, die das Maximum aus dem System herausholen wollen, bieten wir Webinare und Videos auf Youtube“, erzählt Binder. Rund 40 Entwickler arbeiten in Israel an der Weiterentwicklung der Software, die inzwischen in acht Sprachen verfügbar ist.
Solaredge
Intersolar Award und Produktneuheiten
In München gab Solaredge die Integration der neuen Hochvoltabtterien Resu 7H und Resu 10H von LG Chem bekannt. Mit den netzgebundenen und Ersatzstromlösungen unterstützt das neue Angebot die Erhöhung des Eigenverbrauchs, die Bereitstellung von Ersatzstrom und ermöglicht Energieunabhängigkeit. LG Chems Resu-Batterien verwenden Lithium-Ionen-Technologie. Ihre geringe Größe erlaubt eine einfache und flexible Installation sowohl im Innen- als auch Außenbereich. Wie schon bei der Tesla Powerwall sind Ladezustand und Historie der Batterieladezyklen im Monitoringportal von Solaredge abrufbar. Außerdem präsentierte das Unternehmen eine Produktreihe von Lastschaltgeräten und Heizstabreglern.
Für den neuen Wechselrichter HD-Wave, der Ende vergangenen Jahres vorgestellt wurde und bereits ausgeliefert wird, erhielt Solaredge auf der Intersolar Europe einen der Intersolar Awards. Der sehr kompakte und effiziente Wechselrichter dürfte richtungsweisend für die weitere Entwicklung der Branche sein. Durch die Nutzung digitaler Prozessoren wird die neue Technologie die Größe magnetischer Bauteile im Wechselrichter deutlich reduzieren. Gleichzeitig soll der Wirkungsgrad auf 99 Prozent und mehr steigen, um die Erträge der Anlage zu erhöhen. „Wir glauben, dass HD-Wave einen Meilenstein für die Solarwechselrichtertechnik darstellt, ähnlich dem Übergang von großen Röhrenfernsehern hin zu Flachbildfernsehern“, sagt Solaredge-Manager Lior Handelsman. Die digitale Verarbeitung werde es ermöglichen, Größe, Effizienz und Zuverlässigkeit der Wechselrichter schneller zu optimieren, prophezeit Handelsman. „Dies wird zur weiteren Senkung der Kosten für Solarenergie beitragen.“