Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Schlechte Akzeptanz für Smart Meter

Commetering veröffentlicht ein Umfrage unter 1.500 Solarbetreibern. Sie sehen den Rollout überaus kritisch: Die Akzeptanz des geplanten Pflichteinbaus von intelligenten Messsystemen ist regelrecht verheerend.

Nicht einmal jeder Vierte sieht darin einen Nutzen. 77 % der Befragten haben eine ablehnende Haltung. Dabei fällt die Bewertung signifikant besser aus, wenn der Smart Meter als Baustein für dezentrale Vermarktungsmodelle genutzt werden könnte: In diesem Fall lehnen nur 59 % den Rollout ab. 41 % befürworten unter dieser Voraussetzung den Einsatz von intelligenten Messystemen.

Dies verdeutlicht, dass der empfundene Kundennutzen eine immens wichtige Rolle. So sind die Solarbetreiber durchaus offen für die Digitalisierung des Energiemarktes. Rund 71 % der Befragten sehen Chancen in neuen, digitalen Geschäftsmodellen der dezentralen Energiewelt. Mehr als 80 % der Betreiber befassen sich mit dem Auslaufen der EEG-Vergütung und sind perspektivisch interessiert am Vertrieb ihres Überschussstroms.

Realität im Zählerschrank missachtet

Problematisch ist allerdings, dass die bisher vorgesehenen technischen Rahmenbedingungen für intelligente Messsysteme teilweise die Realität der Anlagenbetreiber missachten: Der vorgesehene Mobilfunkempfang für die Datenübertragung ist am Zählerschrank bei knapp der Hälfte der Betreiber nicht vorhanden. Dies wird ebenso Zusatzkosten verursachen, wie der teilweise nötige Umbau der Zählerschränke.

So gibt mehr als jeder Vierte an, dass die Zähler bisher mit Hutschienen eingebaut sind, was Umbauarbeiten nötig macht. Ebenso viele Betreiber nutzen derzeit eine optische Schnittstelle für das lokale Auslesen der Daten. Diese soll bei intelligenten Messsystemen verboten werden, sodass bestehende Anwendungen, etwa zur Eigenverbrauchsoptimierung, unbrauchbar werden.

Bremse für Innovationen

Rund zwei Drittel der Befragten nutzt bereits eine Visualisierung der Stromerträge, oftmals in Echtzeit und sekundenscharf. Zukünftig sollen nur die Werte vom Vortag in 15-Minuten-Auflösung vorliegen dürfen. Wenn dies so kommt, würde die Digitalisierung mancherorts sogar als Innovationsbremse wirken, kommentiert Fabian Zuber von Commetering.

Schließlich zeigt die Umfrage: Die meisten der rund eine Million betroffenen Anlagenbetreiber wissen noch nicht, was beim Smart-Meter-Rollout auf sie zukommt. Nur 29 % der Befragten geben an, sich mit den Konsequenzen befasst zu haben. Jeder Zehnte vermutet fälschlicherweise, dass er nicht betroffen ist. Im Vergleich zu einer vergleichbaren Umfrage im Jahr 2017 haben sich die Werte zudem nur unwesentlich verändert. (HS)

Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier (als PDF).

Sechs verbreitete Irrtümer zum Smart-Meter-Rollout sind hier beschrieben.