Im Rahmen der Tagung „Zukünftige Stromnetze”, die am 27. und 28 Januar sowie am 3. und 4. Februar 2021 stattfindet, organisiert der Veranstalter Conexio auch einen kostenlosen Workshop. Dieser findet am Ende der Konferenz, am 4. Februar 2021 von 14 bis 15 Uhr statt. Unter dem Titel „Zeitmaschine Corona – Lessons Learned aus einem Blick in die Zukunft” können die Teilnehmer zusammen mit Jochen Kneusel, Global Head of Market Innovation bei Hitachi ABB Power Grids, konkrete Lösungsansätze diskutieren, wie die Stromnetze der Zukunft aussehen können. Denn diese müssen auf viele Herausforderungen vorbereitet sein.
Zusätzliche Herausforderungen durch die Pandemie
Denn nicht nur die Stromproduktion wird mit zunehmenden Anteilen an Solar- und Windenergie volatiler. Auch Ereignisse wie eine Pandemie stellen die Betreiber der Netze vor nie gekannte Probleme. Das hat die Coronapandemie gezeigt. Deshalb fordert Jochen Kreusel, Entwicklungschef bei, sich jetzt mit der Krisenfestigkeit der Versorgungsnetze auseinander zu setzen. „Ein Einbruch von bis zu 30 Prozent bei der Stromnachfrage Mitte April 2020 in einigen europäischen Ländern führt uns vor Augen, welche Herausforderungen in Zukunft auf die Stromnetzinfrastruktur warten”, begründet er seine Forderung. Zur gesunkenen Nachfrage kam eine stabile Wetterlage, die zu hoher Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen ins Netz führte. Die zusätzliche Herausforderung war, dass die Netzbetreiber mit dem plötzlichen krankheitsbedingten Ausfall großer Teile der Belegschaft rechnen mussten.
Netzbetreiber sind weitgehend unvorbereitet
Die Netzbetreiber standen völlig unvorbereitet vor einer ganz neuen Situation umgehen. Denn dies sei ein Szenario, das erst in fünf oder zehn Jahren erwartet wurde – und das praktisch ohne Vorbereitungszeit auftrat. „Inzwischen wissen wir, dass diese Situation gut gemeistert wurde”, sagt Kneusel. „Wir wissen aber auch, dass viele Entscheidungen und Maßnahmen erforderlich waren, auf die man künftig besser vorbereitet sein sollte.” Er fordert deshalb eine pragmatische Überprüfung der Frage, wie man die Versorgungsnetze für ähnliche Situationen in Zukunft besser absichern könnte. So stellt sich die Frage, ob Netzleitstellen in Zukunft auch dezentral, etwa vom Homeoffice aus, gesteuert werden müssen, um diese in Zukunft weniger anfällig gegen eine pandemische Lage zu machen?
Maßnahmen für die Netzstabilität finden
Welche Maßnahmen konkret für die Stabilität eines Netzes, das in Zukunft vielleicht sogar dezentral gesteuert wird, notwendig werden, diskutiert Jochen Kneusel gemeinsam mit den Teilnehmer des kostenfreien Workshops. Sie können sie auf der Webseite der Tagung „Zukünftige Stromnetze” anmelden. Dort finden Sie auch das komplette Programm der Konferenz, die aus seuchenhygiensischen Gründen natürlich online stattfindet. (su)
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