Ab Januar 2017 werden Smart Meter schrittweise eingeführt. Für Verbraucher kommt die Nachricht laut einer Umfrage überraschend: Nur 8 Prozent der Verbraucher wissen genau, was ein Smart Meter ist. 68 Prozent haben bislang noch nie von Smart Metern gehört.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage von GfK, die im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) durchgeführt wurde. Smart Meter sind dabei moderne Systeme zum Strommessen. Im Unterschied zu den heute in der Regel verwendeten analogen Ferraris-Zählern, erfassen intelligente Messsysteme den Verbrauch und die verwendete Leistung in Echtzeit. Sie übertragen diese Informationen außerdem an Messstellenbetreiber und Energieversorger. „Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass in den nächsten Jahren ihr Stromzähler ausgetauscht wird und damit zusätzliche Kosten auf sie zukommen“, sagt Johanna Kardel, Energieexpertin beim vzbv. Es sei daher dringend erforderlich, dass Verbraucher rechtzeitig und umfassend über den bevorstehenden Zählerwechsel informiert
Was sich ab 2017 ändert
Verpflichtend ist der Einbau ab 2017 für Haushalte und Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von mehr als 10.000 Kilowattstunden. Der Einbau startet sobald die Technik am Markt verfügbar ist - das dürfte nicht vor Oktober 2017 der Fall sein. Auch Haushalte mit großen Photovoltaikanlagen müssen ab dem Jahr 2017 ein intelligentes Messsystem bekommen.
Ab dem Jahr 2020 müssen Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden ein intelligentes Messsystem bekommen und sollen dafür maximal 100 Euro im Jahr bezahlen. Für Haushalte mit einem geringeren Verbrauch ist der Einbau freiwillig. Beim turnusmäßigen Zählertausch bekommen diese Haushalte eine moderne Messeinrichtung, die aber keine Daten übertragen kann. Allerdings werden auch diese Haushalte zwangsweise mit Smart Metern ausgerüstet, wenn es ihr Vermieter oder zuständiger Messstellenbetreiber will.
Nachteile für Verbraucher
Variable Tarife fehlen noch
Mit der neuen Messtechnik sollen Verbraucher mehr Informationen zu ihrem Stromverbrauch bekommen und von variablen Tarifen, also Zeiten günstiger Strompreise, profitieren können. Ob die so entstehenden Vorteile die Mehrkosten kompensieren, bleibt allerdings fraglich. „Der Smart Meter-Einbau allein spart keine Energie“, sagt Kardel. Erst eine Verhaltensänderung bewirke eine Einsparung, dafür müsse die Information aber auch ansprechend aufbereitet sein und konkrete Handlungsempfehlungen beinhalten. „Außerdem gibt es die versprochenen variablen Tarife bislang nicht – das muss sich ändern“, fordert Kardel. (nhp)