Die von der BSI-Behörde zertifizierten Smart-Meter-Gateways sind für Verbraucher zukünftig verpflichtend einzubauen. Doch die nun zertifizierten Geräte bieten kaum mehr Funktionen als bisher genutzte analoge Zähler, kritisiert ein Branchenverband.
Der vom Gesetzgeber gewählte strenge Regulierungsansatz bei der Einführung von Smart-Metern ist verantwortlich dafür, dass der Rollout mit drei Jahren Verzögerung beginnt und die jetzt zertifizierten Geräte keine der notwendigen Funktionen abdecken, sagt Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE). Deutschland führt eine Technologie ein, die technisch längst überholt sei, insbesondere Funktionen, die die eigentliche Begründung für den gesamten Vorgang seien, wie die Bereitstellung von Echtzeitdaten und eine Steuerungsfunktion, fehlten bislang, erklärt Busch.
BNE fordert das Messstellenbetriebsgesetz zu öffnen
Auf dieser Basis können Energievertriebe weder die von der Politik den Verbrauchern versprochenen lastvariablen Stromtarife anbieten, noch ermöglicht sie so eine intelligente Steuerung von Solarstromanlage, Stromspeicher, Wärmepumpe und das Laden des Elektrofahrzeugs im Sinne des Verbrauchers. Aber nur mit intelligenter Verknüpfung von Stromerzeugung und -verbrauch lassen sich erneuerbare Energien bestmöglich nutzen und effizient in das Energiesystem integrieren. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, fordert der BNE daher die Öffnung des Messstellenbetriebsgesetzes für innovative Messsysteme und -lösungen.
Bereits 2016 hat der Bundestag den Rollout von Smart-Meter-Geräten im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Nun ist der Startschuss für die verpflichtende Ausstattung von Verbrauchern gefallen. Für Photovoltaikanlagen gilt das aber vorerst noch nicht. (nhp)
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