Der Tiergarten Schönbrunn in Wien ist um eine Attraktion reicher. Das historische Giraffenhaus erstrahlt in neuem Glanz. Ein lichtdurchfluteter Wintergarten mit transparentem Photovoltaikdach wurde neu errichtet und versorgt die Anlage mit Strom.
Das historische Giraffenhaus aus dem Jahr 1828 wurde von allen Zubauten der Vergangenheit befreit und in seiner ursprünglichen Form restauriert. An der Rückseite des denkmalgeschützten Hauses wurde ein großer, lichtdurchfluteter Wintergarten angebaut. Damit steht den Giraffen nun eine 440 Quadratmeter große Innenanlage zur Verfügung – drei Mal so viel Platz wie früher. Getragen wird das Dach von einer stilisierten Schirmakazie, einem typischen Baum im Lebensraum der Giraffen.
In das Glasdach des Wintergartens ist eine 237 Quadratmeter große Photovoltaikanlage integriert, die pro Jahr rund 18.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit wird der gesamte Stromverbrauch der Anlage selbst produziert. Unter dem Wintergarten befindet sich ein 60 Kubikmeter großer Schotterspeicher. Etwa 120 Tonnen Schotter speichern hier die Hitze des Tages und wandeln sie in der Nacht in Wärme um. Für diese beiden umweltfreundlichen Technologien wurde der Giraffenpark im Jahr 2016 mit dem Umweltpreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
Auch die Außenanlage wurde vergrößert. Auf 1770 Quadratmetern finden die Giraffen Wiesenbereiche, eine Wasserstelle, Sandplätze zum Ruhen und diverse Futterstellen.
Sofie und Fleur, zwei junge Netzgiraffen, sind die ersten Bewohnerinnen des neuen Giraffenparks. Netzgiraffen sind hauptsächlich im Nordosten Kenias anzutreffen. Ihr Name kommt von der Fellzeichnung, die an ein Netz erinnert. (Petra Franke)