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Swissolar vereinfacht Brandschutznachweis von Solarfassaden

Der Brandschutz ist beim Bau von Solarfassaden bisher noch ein weißer Fleck, was die Regelungen angeht. Zumindest die Bauherren in der Schweiz bekommen aber jetzt mehr Sicherheit. Denn der Branchenverband Swissolar hat ein Übergangsdokument erarbeitet und veröffentlicht, in dem die Brandschutzvorgaben für Gebäude bis 100 Metern Höhe geregelt sind.

Gebäude kategorisiert

Das Dokument ist in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), den Gebäudeversicherungen Bern und Zürich sowie mit diversen Experten aus den Bereichen Photovoltaik und Brandschutz entstanden. Grundlage ist eine Systemkategorisierung für Gebäude mittlerer Höhe, die von elf bis 30 Metern reichen, und Hochhäuser mit einer Höhe von 30 bis 100 Metern.

Regeln für Baumaterialien übernommen

Diese Kategorisierung ist der Brandschutzrichtlinie der VKF entlehnt. Diese legt fest, dass bis zu einer Gebäudehöhe von 30 Metern brennbare Außenwandverkleidungen eingesetzt werden dürfen. Zwischen elf und 30 Metern müssen diese aber so unterteilt sein, dass sich ein Brand bis zum Eintreffen der Feuerwehr um nicht mehr als zwei Geschosse über dem brennenden Geschoss ausbreiten darf. Dies gilt auch für hinterlüftete Solarfassaden. Ab 30 Metern Höhe dürfen überhaupt keine brennbaren Materialien mehr eingesetzt werden.

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Solarfassaden ohne Brandversuch bauen

Da Solarmodule aber grundsätzlich erst einmal als brennbar gelten, muss bisher nachgewiesen werden, dass das Modul, das in der Fassade eingesetzt werden soll, die Brandausbreitung nicht befördert. Auf der Basis der Gebäudekategorisierung legt das neue Dokument fest, unter welchen Voraussetzungen Solarfassaden inzwischen ohne objektspezifischen Brandversuch gebaut werden können.

Erfahrungswerte genutzt

Dabei haben die Autoren des Dokuments auch ein argumentatives Nachweisverfahren eingeführt. Dabei werden Vorgaben zu Photovoltaikmodulen, Leitungsführungen, Brandschutzmaßnahmen und zu weiteren Themen gemacht, die anhand bisheriger Brandversuche als Erfahrungswerte abgeleitet wurden.

Das „Übergangsdokument für Brandschutz für hinterlüftete Photovoltaikanlagen an Fassaden“ steht auf der Webseite von Swissolar zum Download bereit. Wie die Solarisierung der Gebäudehülle für preiswerten Wohn- und Gewerberaum sorgt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der photovoltaik. Abonnenten finden die Ausgabe auch online. Falls Sie noch kein Abo haben, können Sie hier reinschnuppern. Sie können die Ausgabe auch als Einzelheft bestellen. (su)