Der TÜV Rheinland hat sein Dienstleistungsprogramm um eine Prüfung und Zertifizierung von Solarmodule erweitert, die für die Integration von Fassaden oder als Überkopfverglasung vorgesehen sind. Das Unternehmen hat dazu eine eigene Prüfnorm (Prüfnorm 2 PfG 2796/02.22 – Qualification requirements for photovoltaic modules in buildings) entwickelt. Es reagiert damit auf eine steigende Nachfrage seitens der Anbieter von solchen Produkten der bauwerkintegrierten Photovoltaik (BIPV). Dabei ersetzt die Prüfung und Zertifizierung nicht die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), die in Deutschland notwendig wird, wenn ein Solarmodul in die Fassade oder eine Überdachung integriert werden soll. Hier ist allerdings auch eine Zulassung im Einzelfall möglich, die durch die Prüfung des TÜV Rheinland ebenfalls nicht ersetzt wird.
Zertifikat bereitet abZ vor
Das Zertifikat des TÜV Rheinland kann aber als Vorbereitung auf eine abZ oder eine Einzelfallzulassung dienen. Dazu konzentrieren sich die Kölner Prüfer auf die Eigenschaften der Photovoltaikmodule, die für die Erfüllung der Anforderungen der europäischen Gebäuderichtlinie (CPR 305/2011) und der Niederspannungsrichtlinie (2014/35/EU) sowie den Festlegungen des europäischen Komitees für elektrotechnische Normung (CENLEC) notwendig sind. Dazu müssen die Module spezielle Prüfsequenzen durchlaufen, die neben den photovoltaischen Eigenschaften auch die Anforderungen an Verbundsicherheits- und Isoliergläser und an Fassadenprodukte umfassen.
Module bekommen spezielles Prüfzeichen
Der TÜV Rheinland prüft dabei das Produktdesign und führt regelmäßige Produktionsüberwachungen durch. Der Modulhersteller bekommt dann ein besonderes Prüfzeichen des TÜV Rheinland für BIPV-Produkte. Ziel dabei ist es, das Verbrauchervertrauen durch die Produktzertifizierung zu stärken und der bisherigen Unsicherheiten am Markt zu begegnen. „Die neue TÜV Rheinland-Zertifizierung bietet eine Lösung, gebäudeintegrierte Photovoltaikmodule bereits vor dem Verkauf einem unabhängigen und standardisierten Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren zu unterziehen“, beschreibt Lukas Jakisch, Abteilungsleiter Solar bei TÜV Rheinland, den Vorteil für die Hersteller und ihre Kunden.
Weiter Informationen zur Prüfung und Zertifizierung von BIPV-Modulen finden Sie auf der Internetseite des TÜV Rheinland. (su)