Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Auf Kosten der nächsten Generation

Am 1. August ist Welterschöpfungstag, neudeutsch auch „Earth Overshoot Day“ genannt. Das bedeutet, die globalen Ressourcen sind für dieses Jahr aufgebraucht – von nun an lebt die Menschheit auf Kosten der nächsten Generation.

Das ergibt sich aus Berechnungen des Global Footprint Networks. Ab Anfang August erhöht sich demnach erneut das globale Haushaltsdefizit der Menschheit. „Für den Rest des Jahres leben wir auf Pump und verbrauchen damit die Lebensgrundlage unser Kinder und Enkel“, warnt Jörg-Andreas Krüger, Direktor Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland.

Die Entwicklung ist gefährlich. Zum Vergleich: Vor zwanzig Jahren lag der Earth Overshoot Day noch im Oktober. Die Berechnungen Earth Overshoot Day gehen auf das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks zurück. Das berechnet wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten. Allein die Kohlendioxidemissionen haben sich seit 1970 mehr als verdoppelt.

Kohlendioxidspeicher für Monokulturen gerodet

Die Folgen der jahrzehntelangen Übernutzung sind laut WWF bereits heute weltweit spürbar. Das zeigen nicht zuletzt dieser Dürresommer oder die seit Jahren zu trockenen Frühjahre, unter denen Landwirtschaft und Ökosysteme gleichermaßen leiden. Zugleich befeuern paradoxerweise Teile der deutschen Agrarindustrie mit der konventionellen Massentierhaltung diese Entwicklung. „Für die Futtertröge in unseren Mastanlagen werden etwa in Südamerika Ökosysteme und Kohlendioxidspeicher gerodet um Platz für Soja-Monokulturen zu schaffen“, weiß Krüger.

Der WWF fordert daher eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik, indem etwa Agrarsubventionen klarer an Umweltkriterien geknüpft werden, anstatt damit die Übernutzung unserer Umwelt zu fördern. Herausragende Bedeutung hat für die Umweltschützer eine konsequente Realisierung der Energiewende und des Kohleausstiegs: "Deutschland verbrennt so viel Braunkohle wie kein anderes Land der Welt. Das ist ein klimapolitisches Desaster.“ Auf globaler Ebene warnt Krüger zudem vor einer Vermüllung der Meere durch eine globale Plastikflut. (Niels H. Petersen)