Die auf die Herstellung von sphärisch gewölbten Photovoltaikmodulen für Autodächer und Karosserieteile spezialisierte Asola Automotive Solar Deutschland mit Sitz in Erfurt hat Insolvenz angemeldet. Das teilt der vom zuständigen Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter Volker Reinhardt mit. Nachdem das Schwesterunternehmen bereits Ende Januar dieses Jahres den Gang zum Amtsgericht antreten musste, folgt ihr nun auch der Automobilzulieferer.
Von der Schwesterfirma mitgerissen
Volker Reinhardt nennt als Grund für die Insolvenz von Asola Automotive einen Dominoeffekt, der sich aus der Insolvenz des Herstellers von Standardmodulen Asola Solarpower ergibt. Das Insolvenzverfahren über das Vermögen von Asola Solarpower wurde im Februar dieses Jahres eröffnet. Das Unternehmen versucht jetzt, sich in Selbstverwaltung zu restrukturieren. Außerdem hat Asola Automotive jüngst auch einen großen Kunden verloren, was den Absatz der hoch spezialisierten Ware erschwert.
Produkte auf hohem Niveau
Der Insolvenzverwalter ist jetzt auf der Suche nach Investoren, die das Unternehmen retten. Das Angebot von Asola Automotive ist zwar sehr speziell und hebt sich deutlich vom Massengeschäft ab. Aber das technische Konzept ist sehr solide. Immerhin gab es vor zwei Jahren den Frost & Sullivan Best Practices Award für das erste Autodach, das komplett mit Solarmodulen ausgerüstet ist. Es war damals das leistungsstärkste und gewölbteste Solarmodul der Welt. Den Preis stiftet das Marktforschungs- und Consultingunternehmen jedes Jahr für eine beispielhafte Leistungen aus der Industrie, die ein hohes Niveau erreicht haben und anderen Unternehmen als Ideengeber gelten.
Insolvenzverwalter sieht gute Chancen
Aufgrund der Stellung von Asola Automotive sieht Reinhardt gute Aussichten, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten, wie er nach einer ersten Gesprächsrunde mit den Gläubigern bekannt gab. Immerhin ist Asola Automotive ein bevorzugter Zulieferer für Automobilhersteller, die ihre Autos mit Solarmodulen bestücken wollen. Aber auch für die gebäudeintegrierte Photovoltaik sind die Module von Asola Automotive aufgrund ihrer Form interessant. In der Zwischenzeit will das Unternehmen weitere Produkte entwickeln. (Sven Ullrich)