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Energiebranche fordert weitere Konzentration auf Elektromobilität

Sinkende Absatzzahlen und drohende Fabrikschließungen haben eine Diskussion über die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Autohersteller entfacht. Diese Debatte spielt auch im Wahlkampf eine Rolle. Die Energiewirtschaft ist sich einig: Der weitere Hochlauf der Elektromobilität ist ein Hebel, um den Automobilstandort Deutschland zu retten.

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Flottengrenzwerte beibehalten

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nennt fünf Maßnahmen, wie das gelingen kann. So sollte auf deutsche Sonderregeln verzichtet werden. Die Planung von Ladeinfrastruktur und Unterstützungen für den Umstieg aufs Elektroauto muss europäisch gedacht werden. Außerdem plädiert der BDEW dafür, unbedingt die CO2-Flottengrenzwerte beizubehalten. Damit erteilt er den Bestrebungen einiger politischer Parteien, diese Grenzwerte aufzuweichen, eine klare Absage. Der Verband begründet dies damit, dass die Grenzwerte derzeit die verlässlichste Rahmenbedingung für die Autohersteller sind, um die Elektromobilität zu forcieren.

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Förderungen auf den Prüfstand stellen

Der BDEW spricht sich auch gegen die Förderung des Kaufs von Elektroautos aus. Vielmehr könnten Steueranreize besser wirken, damit sich mehr Menschen für ein Elektroauto entscheiden. Ein starker Hebel ist auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Diese müsse entbürokratisiert werden. Es müsse die Flächenkulisse erweitert und die Genehmigungspraxis entschlackt werden. Auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur spricht sich der Verband gegen eine staatliche Förderung aus. Hier könne der freie Wettbewerb schneller uns besser liefern – unter anderem auch mit Blick auf die geeigneten Standorte für Ladesäulen.

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Heimatmarkt stärken

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont, dass sich die Unternehmen – sowohl der Automobil- als auch der Energiewirtschaft – weiterhin auf die staatlichen Rahmenbedingungen verlassen können müssen, die einen Hochlauf der E-Mobilität unterstützen. „Wir sollten uns eher an einem Erfolgsmodell wie Norwegen orientieren, das über die gezielte Besteuerung die Attraktivität von E-Fahrzeugen nachhaltig gestärkt hat, als über neue Förderung zu diskutieren“, sagt Kerstin Andreae. „Auch sollten noch verbliebene Hürden beim Ladesäulenausbau aus dem Weg geräumt werden. Der Politik muss klar sein: Die Entwicklung zukunftsweisender Elektromobilitätsprodukte in Deutschland erfordert, dass wir mehr für Elektromobilität tun. Ein starker Heimatmarkt ist die beste Standortpolitik. Das muss der Leitfaden für die politischen Rahmenbedingungen sein“, erklärt sie. (su)