Vorteilhafte Förderbedingungen und die Erhöhung der Innovationsprämie während der Corona-Pandemie führen den Markt der Elektroautos und der Ladeinfrastruktur auf starken Wachstumskurs. Die Förderungen sollen zum einen der Automobilindustrie zur Überwindung der Coronakrise verhelfen und zum anderen die Zielerreichung von sieben bis zehn Millionen Elektroautos und einer Million Ladepunkte bis 2030 sichern.
VW und Tesla vor bei den Modellen
Im Bestand sind laut KBA zum 1. Juli 2021 mehr als 455.000 rein elektrisch betriebene Pkw registriert. Im ersten Halbjahr 2021 erreicht die Zahl an Neuzulassungen der Stromer erstmalig insgesamt 148.716 und liegt damit um 235,6 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2020, zum Beginn der Corona-Krise. Damit erreicht der Anteil von BEV an Gesamtzulassungen nennenswerte 10,7 Prozent. Im ersten Halbjahr 2020 betrug der reine Stromeranteil noch 3,7 Prozent und noch vor der Corona-Krise in 2019 gerade einmal 1,7 Prozent. Die drei beliebtesten Automodelle im ersten Halbjahr 2021 sind der VW UP (15.471 Zulassungen), das Tesla Model 3 (13.719 Zulassungen) und der VW ID.3 (12.915 Zulassungen).
Die Ladeinfrastruktur zeigt im Vergleich zu den Zulassungszahlen der Elektroautos deutlich geringere Zuwächse. Die Bundesnetzagentur verzeichnet bis zum ersten Juli 2021 insgesamt 45.369 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland. Nach wie vor dominieren die Normalladesäulen mit einem Anteil von 85 Prozent die Ladeinfrastruktur.
4.411 Normal- und 680 Schnellladepunkte in 2021
Im ersten Halbjahr 2021 wurden laut Liste der Ladesäulen 5.091 Ladepunkte in Betrieb genommen, was im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 rund 22,1 Prozent höher ist. Damit erreicht das diesjährige erste Halbjahr fast das Errichtungsniveau der zweiten Halbjahreshälften vorheriger Jahre. In den ersten sechs Monaten 2021 kamen 4.411 Normal- und 680 Schnellladepunkte hinzu. EnBW, IONITY und die Pfalzwerke haben in diesem Zeitraum die meisten Schnellladesäulen in Betrieb genommen.
„Nach aktueller Bilanz müssen sich zehn Elektroautos einen verfügbaren Ladepunkt teilen. Damit das Verhältnis nicht noch größer wird, muss der Ladeinfrastrukturausbau schneller voranschreiten, um der steigenden Nachfrage von Lademöglichkeiten durch die stark wachsenden Zulassungszahlen entgegenzuwirken“, sagt Christine Koch von EUPD Research. Einen aktuellen Überblick über die Ladetarifstruktur in Deutschland liefert die Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife 2021 von EUPD Research. (nhp)
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