Der Energiekonzern Vattenfall hat den Auftrag bekommen, in den niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel die Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität aufzubauen. Eine der zentralen Fragen bei solchen Aufträgen ist: Wo sollen die Ladesäulen aufgebaut werden, damit sie auch einen größtmöglichen Nutzen haben und für die Besitzer der Elektroautos möglichst einfach und schnell erreichbar sind? Dazu nutzt Vattenfall zwei Strategien.
Lastbedarf ermitteln
Zum einen hat Royal Haskoning DHV für Vattenfall einen speziellen Algorithmus entwickelt. Das Ingenieurbüro mit Hauptsitz in Amersfoort, südöstlich von Amsterdam, hat sich auf digitale Technologien und Softwarelösungen unter anderem auch für urbane Infrastrukturen spezialisiert. Anhand dieses Algorithmus kann Vattenfall den Lastbedarf für die Elektromobilität in einer Region jeweils in Clustern mit einem Radius von 250 Metern ermitteln. Auf diese Weise kann das Unternehmen die Ladesäulen errichten, noch bevor der Bedarf entsteht.
Ladesäulen proaktiv aufstellen
Zum anderen nutzt Vattenfall Nutzungsdaten und Anforderungen von Kunden, um die perfekten Standorte für die Ladesäulen zu ermitteln. So kann der Besitzer eines Elektroautos eine Ladesäule bei Vattenfall anfordern, wenn er entweder gar keine Lademöglichkeit in seiner Nähe hat oder die vorhandenen Ladesäulen ständig belegt sind. „Auf diese Weise wird die Ladeinfrastruktur für alle Fahrer von Elektroautos zugänglich. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Ladestation bereits vorhanden ist, bevor das Fahrzeug beim Autohändler abgeholt wird. Die Prognose zu den in Zukunft benötigten Ladepunkten hilft auch den Netzbetreibern“, erklärt Alied Wessels Boer von Vattenfall Incharge in den Niederlanden. „Indem wir proaktiv Ladesäulen aufstellen, bleiben wir an der Spitze, anstatt den Anwendungen hinterherzulaufen“, ergänzt Tomas Björnsson, Leiter des Bereichs E-Mobilität bei Vattenfall. (su)
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