Der Energieversorger Wemag hat die ersten Transporter vorgestellt, die mit einem Elektromotor ausgerüstet wurden. Das Konzept stammt von Karabag aus Hamburg und wurde von der Wemag übernommen.
Der Energieversorger Wemag in Schwerin hat seinen ersten Elektrotransporter vorgestellt. Er basiert auf einem Fiat Ducato und ist mit einem Elektromotor des Gabelstalaerherstellers Linde ausgestattet. „Elektromobilität wird ihren Durchbruch im Bereich gewerblicher Fahrzeuge erleben“, betont Maik Manthey, Vice President New Business & Products bei Linde Material Handling. „Das Fahrprofil von weniger als 100 Kilometern täglich und zunehmende Luftverschmutzung trotz Umweltzonen qualifiziert den Elektroantrieb bei Transportern und Servicefahrzeugen, gerade in Großstädten.“
Mit dem Elektrotransporter zum Kunden
Linde will den den neuen elektrischen Servicetransporter auch in die eigene Flotte übernehmen. Ab Herbst dieses Jahres fahren die Servicetechniker des Gabelstaplerbauers in den europäischen Ballungszentren mit dem Elektro-Fiat zum Kunden. „Weltweit sind mehr als 7.500 Servicetechniker für Linde Material Handling im Einsatz, etwa zehn bis 20 Prozent davon in Ballungsgebieten“, erklärt Manthey. „Wir könnten bis zu 1.000 vollelektrische Servicefahrzeuge einsetzen. Es gibt also ein großes Potenzial für CO2-Einsparungen und jederzeit verlässliche Serviceprozesse in den Städten, die emissionsfrei betrieben werden und damit völlig unabhängig sind von Umweltzonen und Fahrverboten.“ Zehn Prototypen, die Linde bereits bei der WEMAG geordert hat, werden in Schwerin umgerüstet. Für weitere 200 Transporter laufen die Verhandlungen. Schon jetzt hat Linde mit einem Elektromotor ausgerüstete Fiat 500e im Einsatz. Linde stellt auch in Zukunft seine Vertriebskanäle zur Verfügung, um den Transporter in den Markt einzuführen.
Übernahme abgeschlossen
Mit dem auf Elektroantrieb umgerüstete Fiat Ducato schließt die Wemag die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an Karabag Elektroauto ab. Das Hamburger Unternehmen hat sich schon lange auf die Umrüstung von Serienfahrzeugen auf Elektroantrieb spezialisiert. Karabag kooperierte schon im Rahmen des Projektes Reevolt mit dem mecklenburgischen Energieversorger. Dazu gehörte der Vertrieb der Stromspeicher der Wemag und den Umrüstkits für Elektroautos von Karabag. Im Mai dieses Jahres hatte die Wemag bekanntgegeben, die Mehrheit von Karabag Elektroauto zu übernehmen. „Das Interesse an unseren Elektrofahrzeugen hat insgesamt zugenommen,“ sagt Raymond See, Geschäftsführer von Karabag Elektroauto. „Für private Kunden wird es unter Kostenaspekten zunehmend interessant den Strom für ihr Auto selbst zu erzeugen und gewerbliche Nutzer profitieren künftig bei stärkeren Umweltauflagen. See verweist beispielhaft auf London, wo auch einige der neuen Elektrotransporter zum Einsatz kommen werden. (su)