Die EEG-Novelle des Jahres 2014 hat zu desaströsen Ergebnissen bei den erneuerbaren Energien geführt. Der Zubau von Photovoltaikanlagen liegt unter dem Zielkorridor, der Ausbau der Biogasleistung ist zusammengebrochen und auf die Windkraft an Land kommen schwere Zeiten zu. Eurosolar fordert den Verzicht auf Ausschreibungen, Sonnensteuer sowie den atmenden Deckel. Statt dessen soll die Energiemarktordnung auf die erneuerbaren Energien zugeschnitten werden.
Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar) zieht eine verheerende Bilanz für das vergangene Jahr. So hat die EEG-Novelle, die im August 2014 in Kraft getreten ist, in Deutschland die Energiewende drastisch abgebremst. „Durch den atmenden Deckel und die Sonnensteuer ist sogar der viel zu niedrig angesetzte Zielkorridor von 2,4 bis 2,6 Gigawatt Solarzubau im Jahr 2014 deutlich unterschritten worden“, kritisiert Axel Berg, Vorstandsvorsitzender von Eurosolar.
Eurosolar fordert neue Energiemarktordnung
Tatsächlich gingen bis Ende November Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von weniger als 1,8 Gigawatt neu ans Netz. Eurosolar rechnet damit, dass insgesamt der Zubau im Jahr 2014 unter 1,9 Gigawatt bleiben wird. „Nachdem der Zubau von 7,6 Gigawatt im Jahr 2012 bereits 2013 auf 3,3 Gigawatt mehr als halbiert wurde, bedeutet der neuerliche Einbruch das Aus für etliche Betriebe und zieht unzählige Insolvenzen im Mittelstand und bei Installationsbetrieben nach sich“, warnt Axel Berg. Deshalb wird sich Eurosolar weiterhin gegen Ausschreibungen von Solarstrom- und Windkraftleistung, gegen die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch von Solarstrom und den atmenden Deckel einsetzen. Zudem verlangen die Branchenvertreter ein neues Strommarktdesign, das besser auf die erneuerbaren Energien statt auf die alten Kohlegroßkraftwerke zugeschnitten ist. „Unser Ziel ist eine neue Energiemarktordnung, mit der die kostengünstige dezentrale Energiewende beschleunigt statt ausgebremst wird“, betont Berg.
Biogasmarkt zusammengebrochen
Schließlich ist nicht nur die Photovoltaikbranche von den derben Einschnitten der EEG-Novelle betroffen. Für die Biogasbranche bilanziert Eurosolar einen völligen Zusammenbruch des Marktes. „Nach einem Zubau im Jahr 2012 von 425 Megawatt und 300 Megawatt im Jahr 2013 ist durch den absoluten Deckel der Ausbau beinahe komplett zum Erliegen gekommen“, bilanziert Axel Berg die Lage auf dem Markt für Biogasanlagen. „Der Fachverband Biogas prognostiziert für 2014 einen Zubau von gerade einmal 41 Megawatt.“
Schwere Zeiten für die Onshore-Windkraft
Auch auf die Windkraft an Land sieht Eurosolar schwere Zeiten zukommen. Zwar stieg der Zubau von weniger als drei Gigawatt im Jahr 2013 auf 3,35 Gigawatt im vergangenen Jahr. „Dieser Erfolg der Windkraft in 2014 ist allerdings trügerisch, führt er doch zu eine Abwärtsspirale bei der Vergütung“, warnt Berg. „Dieser Mechanismus des atmenden Deckels hat schon bei der Solarenergie den Einbruch bewirkt. Die angekündigten bürokratischen Ausschreibungen, die nichts anderes als eine Quote durch die Hintertür darstellen, würden auch die Windkraftentwicklung zusammen brechen lassen.“ Die im letzten Jahr gestiegenen Zubauzahlen sieht Berg vor allem als Vorzieheffekt vor dem Hintergrund zunehmender rechtlicher Unsicherheiten. (su)