Stefan Glunz, Bereichsleiter am Fraunhofer ISE, hat den Becquerel-Preis bekommen. Damit ehrt die Europäische Kommission die Pionierarbeit des Karlsruher Forschers bei der Entwicklung hocheffizieter Siliziumsolarzellen.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme hat einen weiteren internationalen Preis erhalten. Der Leiter des Bereichs Solarzellen – Entwicklung und Charakterisierung Stefan Glunz wurde mit dem Becquerel-Preis ausgezeichnet. Der Preis wurde wird seit 1989 von der Europäischen Kommission vergeben. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des klassischen Experiments zur Beschreibung des photoelektrischen Effekts von Alexandre Edmond Becquerel hat Brüssel den Preis gestiftet. Der französische Physiker legte schließlich mit diesem Experiment den Grundstein für die Nutzung der Photovoltaik.
Pionierarbeit geehrt
Stefan Glunz bekommt den Preis für seine herausragende Pionierarbeit im Bereich der hocheffizienten Siliziumsolarzellen und seinen Beitrag zum weltweiten Erfolg der photovoltaischen Stromerzeugung. Der Preis wurde im Rahmen der European PV Solar Energy Conference in Amsterdam überreicht. In seiner Laudatio würdigt Wim Sinke vom Energy Research Center der Niederlande (ECN Solar Energy) Stefan Glunz als motivierten Forscher, exzellenten Wissenschaftler und großartigen Lehrer, der seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inspiriert.
Vielfältige Ansätze verfolgt
Der Preisträger gilt als einer der international führenden Wissenschaftler in der Entwicklung von waferbasierten kristallinen Siliziumsolarzellen, sowohl in der Grundlagen- als auch in der angewandten Forschung. Die Bandbreite seiner Ansätze zur Wirkungsgradsteigerung und damit der Kostensenkung für die Gewinnung von Solarstrom ist groß. Sie reichen von der Untersuchung elektrisch aktiver Defekte in den Zellen über die Senkung des Materialbedarfs bis hin zu zahlreichen Innovationen in der Produktionstechnologie. Einer der größten Erfolge seiner Arbeitsgruppe am Fraunhofer ISE ist unter anderem der Weltrekord für Solarzellen aus multikristallinem Silizium.
Auszeichnung für das ISE
Der Preis ist auch eine Auszeichnung für das Fraunhofer ISE. Institutsleiter Eicke Weber freut sich über die Auszeichnung für Glunz und damit auch für das Fraunhofer ISE. „Mit dem Becquerel-Preis ehrt das Auswahlkomitee einen der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der hocheffizienten Photovoltaik der nächsten und übernächsten Generation, die gerade jetzt beginnt, in die Produktion zu gehen“, betont Weber. (su)