Der Aufschwung in der Photovoltaik braucht viel mehr Kapazitäten für Verkauf und Installation. Peter Knuth erläutert das ganz spezielle Franchisesystem von Enerix aus Regensburg.
Wie viele Partner sind mit Ihnen im Rahmen des Franchisesystems von Enerix mittlerweile verbunden?
Peter Knuth: Wir haben 54 Verträge, davon sind 49 Partner schon im Photovoltaikmarkt aktiv. Vier Partner befinden sich derzeit zur Schulung bei uns in Regensburg. Die Schulungen werden von internen und externen Trainern, beispielsweise für Technik und Verkauf durchgeführt. Zum Abschluss legen die Teilnehmer eine Prüfung beim TÜV Rheinland ab. Dann sind sie Fachberater für dezentrale Energiesysteme mit TÜV-Rheinland Qualifikation.
Haben Sie auch Partnerbetriebe in Österreich oder der Schweiz?
Aus der Schweiz bekommen wir reichlich Anfragen, aber das ist ein komplett anderer Markt, den wir gegebenenfalls in der Zukunft angehen werden. Wir konzentrieren uns auf Deutschland und Österreich, damit sind wir gut ausgelastet. In Österreich haben wir drei Partner.
Was sind das für Persönlichkeiten, die Partner von Enerix werden wollen?
In der Regel handelt es sich um absolute Quereinsteiger, die zu uns kommen, mit 15 bis 20 Jahren Berufserfahrung in Führungspositionen. Etwa 60 Prozent sind Akademiker mit einem technischen Studium oder Kaufleute. Mit unserer Unterstützung gründen sie einen Fachbetrieb für dezentrale Energiesysteme. Das sind völlig neue Firmen, meistens keine Solarteure oder andere Handwerker.
Gibt es auch Solarteure, die mit Enerix kooperieren wollen?
Im Franchisesystem haben wir zwei oder drei Solarteure, beispielsweise in Neuss oder in Osnabrück. Sie waren schon vorher in der Photovoltaikbranche tätig und haben sich uns angeschlossen. Generell wollen wir aber neue Firmen dabei unterstützen, in die Solarbranche einzutreten. Mit Solarteuren kooperieren wir vorrangig in der Montage.
Welchen Schwerpunkt haben die Partnerfirmen von Enerix?
Verkauf und Handwerk sollten getrennt sein. In unserem Franchisesystem konzentrieren sich die Enerix-Betriebe vor allem auf die Kundenakquisition, Beratung, Anlagenplanung, den Verkauf der Anlagen und um die nachfolgende Auftragsabwicklung. Die Enerix-Firmen treten als Generalauftragnehmer auf und die handwerklichen Kapazitäten kaufen sie aus unserem Partnernetzwerk und von Subunternehmern, die für uns tätig sind, ein.
Also gibt es die Firmen, die verkaufen, und andere, die installieren?
Neben dem bestehenden Franchisesystem bauen wir aktuell ein paralleles enerix-Handwerknetzwerk auf. Das sind Montage und Installationsfachbetriebe, die innerhalb einer Region für mehrere enerix-Betriebe die Anlagen realisieren. Das können sowohl bestehende Installationsbetriebe oder aber auch Gründer sein. Neben einem Geschäftsmodell unterstützen wir die Partner bei der Gründung und Finanzierung ihres Unternehmens. Zudem sorgen die Franchisepartner für einen kontinuierlichen Nachschub an Aufträgen.
Wie groß sind die Anlagen, die Enerix-Firmen durchschnittlich bauen?
Rund 80 Prozent der Anlagen gehören zum Privatsegment, zwischen drei und zehn Kilowatt Leistung. Wir installieren aber auch Anlagen bis zu einer Leistung zwischen 200 oder 300 Kilowatt, Gewerbekunden. Wir haben die MVV als Teilhaber in unserem Unternehmen, und wir bauen für die MVV auch größere Anlagen, beispielsweise für das Contracting.
Welche Aufgaben übernimmt die Franchise-Zentrale?
Neben der Grundausbildung, der Unterstützung bei der Unternehmensgründung inkl. der Gründungsfinanzierung kümmert sich die Zentrale um die allgemeinen Themen. Dazu gehören beispielsweise der Abschluss von Rahmenverträgen mit den Hauptlieferanten und das Marketing.
Sind Sie mit 50 Betrieben in Deutschland und drei Betrieben in Österreich schon flächendeckend aufgestellt?
Nein, die Lücken sind noch größer als die Gebiete, die unsere Partner abdecken. In Deutschland wollen wir zirca 100 Gebiete vergeben. In Österreich sind zehn bis maximal 15 geplant. Ein Partner von uns bei Bremen hat jetzt bei der Verlängerung seines Franchisevertrages ein zweites Gebiet hinzugenommen. (HS)
Peter Knuth ist Mitbegründer und Geschäftsführer von Enerix, dem ersten deutschen Franchisesystem in der Photovoltaikbranche. Der Maschinenbauingenieur mit Handwerkerausbildung ist seit 2002 in der Photovoltaik tätig und bei Enerix für Marketing, Vertrieb und Systemexpansion zuständig. (HS)
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