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EWZ installiert Großspeicher in Zürich

Der Züricher Energiedienstleister EWZ hat einen großen Stromspeicher in der Stadt installiert. Dadurch wird es möglich, den vor Ort erzeugten Solarstrom lokal zu verbrauchen, statt ihn ins Netz einzuspeisen.

Der Züricher Anbieter von Energiedienstleistungen EWZ hat den nach eigenen Angaben größten Batteriespeicher der Schweiz installiert. Der Lithium-Ionen-Speicher steht im Züricher Stadtteil Affolten und hat eine Kapazität von 719 Kilowattstunden. Damit reiht sich das Unternehmen in die Betreiber von Großspeichern ein. Jedoch hat EWZ den Speicher nicht wie die anderen Anbieter in einem Container untergebracht, sondern in ein Gebäude der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) integriert. Dies war notwendig, da die Bauvorschriften in der Stadt die Aufstellung eines Speichercontainers nicht erlauben. Zudem reagiere das Unternehmen damit auf die begrenzten Platzverhältnisse in der größten Stadt der Eidgenossenschaft.

Der Test beginnt

Jetzt beginnt der Energiedienstleister zusammen mit der Baugenossenschaft, den Speicher auf Herz und Nieren zu testen. Dazu speisen die Betreiber von Solaranlagen in dem Stadtteil ihren Strom in den Speicher ein und nutzen ihn dann, wenn sie ihn brauchen. EWZ will damit sicherstellen, dass der in Affolten produzierte Solarstrom auch vollständig lokal verbraucht wird. Für den Energiedienstleister ist dies die bessere Lösung als den überschüssigen Solarstrom ohne Speicherung in das übergeordnete Netz einzuspeisen. „Bei einer sehr hohen Anzahl Solarstromanlagen wäre ein Netzausbau nötig, um die kurzzeitige, aber hohe Spitzenlast zu bewältigen“, betont das Unternehmen. „Dies hätte Energieverluste und höhere Kosten zur Folge.“

Teil der Energiestrategie

Der Speicher wurde von den Installateuren der Züricher Niederlassung des eidgenössischen Projektierers Helion Solar errichtet. Er soll seinen Teil zum Gelingen der Energiestrategie der  Bundesregierung in Bern beitragen. Diese verfolgt den forcierten Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis 2050. Dabei verweist die Berner Regierung, dass dies nicht ohne den vermehrten Einsatz von Energiespeichern gelingen wird. Zusätzlich sind aber immer noch Netzausbaumaßnahmen und der flächendeckende Einsatz von intelligenten Stromzählern bei den Verbrauchern notwendig. Dies hat EWZ schon in Angriff genommen. Im Projekt Warmup 2 testet der Energiedienstleister über Smart Meter den flexiblen Einsatz von bestehenden Wärmepumpen in der Stadt Zürich. „So könnte beispielsweise die unregelmäßig vorkommende Überschussproduktion von Solar- und Windanlagen genutzt werden, um Warmwasserboiler aufzuladen“, erklärt das Unternehmen. (su)