Energiehandel transparent unter Nachbarn: Wie der Hauseigentümer mit Photovoltaikanlage und die Bürgerenergiegenossenschaften mit Windkraftanlagen den Strom vor Ort direkt vermarkten, untersucht ein von der bayerischen Landesregierung gefördertes Projekt.
Die Blockchain soll daher Sicherheit und Transparenz für den Handel bieten: Im Rahmen des Forschungsprojekts entwickeln die Partner eine Handelsplattform, bei der alle Teilnehmer sowohl Erzeuger als auch Abnehmer sein können. „Das Projekt ist grundsätzlich offen für alle denkbaren Erzeuger“, erklärt Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga. Neben Photovoltaikanlagen von Hausbesitzern könnten dies auch Blockheizkraftwerke oder sogar Windenergieanlagen von Bürgerenergiegenossenschaften sein.
Die TU München erforscht zusammen mit der Thüga sowie regionalen Energieversorgern und einer regionalen Stromhandelsplattform wie das funktionieren kann. Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt über das Zentrum Digitalisierung Bayern.
„So wird Energieproduktion und Energiehandel transparent und lokal. Der Preis, zu dem angeboten wird, ist der Produktionspreis und inklusive einer Handelsspanne“, sagt Markus Last, Chef von Erdgas Schwaben. Die produzierte Strommenge werde einfach in das Ortsnetz eingespeist. Intelligente Messsysteme erfassen so die Mengen und verbuchen sie auf der Plattform. Energie kann so lokal unter Nachbarn erzeugt und verbraucht werden. Liegt der Preis über einem definierten persönlichen Limit, wird überregionaler Strom aus dem allgemeinen Stromnetz erworben. (nhp)
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