Mit der Inbetriebnahme von vier Bürgersolarparks hat BayWa r.e. mit Sitz in München seine installierte Leistung um mehr als acht Megawatt in Deutschland erhöht. Drei der neuen Photovoltaikkraftwerke stehen in Süddeutschland, einer in der Nähe der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. „Von den Solarparks profitieren in allen Fällen die Gemeinden und die Bürger vor Ort, erklärt Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender des Agrar- und Baustoffhändlers BayWa, dessen Energietochter die Kraftwerke realisiert hat. „Damit wird die Energiewende auf eine solide Basis gestellt, da die Anlagen auf diese Weise stark von der Bevölkerung akzeptiert werden", sagt Lutz weiter.
Alle Bürger können sich beteiligen
Innerhalb von nur wenigen Wochen bauten die Monteure einen Solarpark an der Autobahn A92 bei Niederviehbach in Niederbayern. Der Spatenstich war Anfang April dieses Jahres. Noch vor Ende April gin die Anlage ans Netz, so dass die Betreiber noch die Einspeisevergütung vor der Kürzung um 1,8 Prozent bekommen. Investoren waren die Gemeinde und die Bürgerenergie Essenbach als genossenschaftlicher Teilhaber. An dieser Genossenschaft können sich alle Bürger der Gemeinde Niederviehbach und der umliegenden Gemeinden mit einem Beitrag von mindestens 500 Euro beteiligen. Die Solarmodule nördlich der Autobahn und an der Lärmschutzwand leisten 3,274 Megawatt. Der Netzeinspeisepunkt liegt 1,6 Kilometer weit weg in Weng. Betrieben wird die Anlage von der Bürgerenergie Essenbach, die die Flächen für den Solarpark von den Grundstücksbesitzern und die Lärmschutzwand von der Gemeinde gepachtet hat.
Altes Betonwerk ist jetzt Solarpark
Eine zweite Anlage entstand im schwäbischen Niederraunau. Hier investierte die im Jahr 2012 auf Initiative der Raiffeisenbank Krumbach gegründete Genossenschaft PV Park Niederraunau-Aletshausen schon in ihre dritte Solarstromanlage. Sie ist die bisher größte der Genossenschaft. Die Module belegen eine Fläche von 4,5 Hektar. Die Genossenschaft veranschlagt eine Rendite von fünf Prozent. Ein dritter Solarpark entstand nur wenige Kilometer nördlich des Bodensees in Lampertsweiler. Dort hat die Kommune über sein Unternehmen Alternative Energieversorgung Weißensberg ein Photovoltaikkraftwerk in Auftrag gegeben, das ebenfalls Ende April in Betrieb ging. In der Gemeinde Sanitz südöstlich von Rostock montierten die Installateure von BayWa r.e. einen kompletten Solarpark auf der Fläche eines seit 15 Jahren brach liegenden ehemaligen Betonwerks. Die Pachteinnahmen für das zwei Hektar große Areal fließen in die Kassen der Gemeinde. In allen Anlagen verbaute BayWa r.e. Module von Yingli, Wechselrichter von Power One und Gestelle von Zimmermann PV-Stahltechnik aus dem oberschwäbischen Oberessendorf. (Sven Ullrich)
Die Monteure von BayWa r.e. haben sich unserem Montagetest gestellt. Die Ergebnisse lesen Sie in der Juniausgabe von photovoltaik.