Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Verbund von Installateurbetrieben zu schaffen?
Die Anfänge lagen im August 2011. Wir haben uns überlegt, was sich in der Photovoltaik abspielen wird. Uns war völlig klar, dass bei den Dienstleistungen und natürlich beim Handel mit der Hardware, wie Modulen und Wechselrichtern, mit der weiteren Absenkung der Einspeisevergütung immer neue Szenarien entstehen werden. Das bedeutet, ein Installateur kann morgen auch nur noch am Markt bestehen, wenn er die Möglichkeit hat, über einen günstigeren Einkauf zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Wen sprechen Sie mit Ihrer Initiative an?
Das sind eher kleinere Installationsbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten, die um die Photovoltaik herum technisch alles kennen. Es geht uns also nicht darum, Wechselrichterauslegung oder Ähnliches erklären zu müssen, sondern wir wollen uns gezielt darauf konzentrieren, für diese Unternehmen direkt bei den Herstellern einkaufen zu können.
Können sich Installateure, die sich angesprochen fühlen,
bei Ihnen melden oder sprechen Sie passende Unternehmen selbst an?
Wir haben in einer ersten Aktion die Firmen per E-Mail angeschrieben. Es gab auch gleich eine größere Anzahl von Rückmeldungen, die gerne dabei sein wollen. Aber auch jeder, der auf uns zukommt und den wir als passend zu dieser Gruppe einstufen, darf natürlich dabei sein.
Was sind die Voraussetzungen, damit der Installateurbetrieb zu Ihrem Netzwerk passt?
Zunächst einmal wird es wichtig sein, dass die Partnerbetriebe kompatibel miteinander sind. Es gibt etwa 1.000 Module auf dem Markt, aber unsere Partner müssen bereit sein, sich dauerhaft auf wenige Module festzulegen.
Und welche Module sind das?
Es zeichnet sich sehr stark ab, dass es vorrangig Module chinesischer Produzenten sein werden. Ob ein deutscher Hersteller dazukommt, wissen wir zum heutigen Tag noch nicht.
Sie wollen aber nur eine begrenzte Anzahl von Mitgliedern pro Postleitzahlgebiet haben. Warum?
Wir wollen auch eine gewisse Exklusivität in diesem Verbund haben. Es macht relativ wenig Sinn, dass man mehrere Händler an einem geografischen Standort hat, die man mit denselbenPreisen für Module und Wechselrichter dann letztendlich glücklich machen kann.
Wie viele Partner wird es regional jeweils geben?
Das hängt natürlich ein bisschen von der Größe des Bundeslandes ab. In Nordrhein-Westfalen werden wir sicherlich mehr von diesen Partnern haben und im Saarland ein paar weniger.
Wie schätzen Sie das Interesse der Installateurbetriebe ein?
Man merkt es gerade in der jetzigen Situation, dass die Installateure mit den Preisen für die Hardware, wie sie die Großhändler anbieten, nicht zurechtkommen. Das heißt, Sie müssen schon bei anderen Konditionen aufsetzen, damit erstens die Rendite für den, der später eine Anlage betreiben will, passt, aber unterm Strich letztendlich auch der Installateur noch Spaß hat an seiner Arbeit.
Welche Vorteile haben die Firmen durch den Verbund?
Im Vordergrund steht erst einmal der günstigere Einkauf. Wir wollen ein Netzwerk der günstigen Konditionen sein.
Wie funktioniert das genau?
Die Partner geben einfach ihre Meldung bei uns ab, welcher Bedarf von ihrer Seite konkret da ist. Das können sie täglich tun. Wir bündeln diese Nachfrage und haben bei den Modulherstellern dann unsere Ansprechpartner. Wir lassen diese Ware direkt von den Unternehmen liefern.
Kann man den Vorteil für die Installationsbetriebe beziffern?
Der klassische Weg ist, dass sich der Elektroinstallateur über den Großhandel versorgt. Der Großhandel hat aber noch zusätzliche Leute im Betrieb, die auch administrative Aufgaben haben, aber den Installateuren auch bei der Planung von Photovoltaikanlagen helfen. Diese zusätzlichen Mitarbeiter müssen letztendlich auch bezahlt werden. An diesem Punkt setzen wir an: Wir gehen einfach davon aus, dass uns die Hersteller zu denselben Konditionen beliefern wie die Großhändler.
Wie hoch sind die Einsparungen für Ihre Partner?
Sie liegen im höheren einstelligen Prozentbereich.
Inwiefern ist das mit Blick auf die weitere Absenkung der Solarförderung wichtig?
Es handelt sich schon um eine sehr interessante Marge. Wenn die Herstellerpreise weiter nach unten gehen, dann wird die Summe der Einsparungen aber auch kleiner. Allerdings der Abstand zum Großhandel bleibt.