Der Megadeal in der Energiewirtschaft wird umgesetzt. Zum 1. Oktober 2019 übergab Eon seine Geschäfte im Segment der erneuerbaren Energien an RWE. Die Gesellschaft Eon Climate und Renewables ist damit Geschichte.
Zum Portfolio, das Eon an RWE überträgt, gehören auch Batterie- und Photovoltaikprojekte. Insgesamt hat Eon weltweit rund 9.000 Megawatt an Erneuerbare-Energien-Projekten gebaut oder aktuell im Bau. Vor allem im Großanlagenbau hatte Eon investiert.
In einem weiteren Transaktionsschritt wird Eon den Bereich Erneuerbare Energie von Innogy an RWE übertragen. Dies soll so schnell wie möglich im nächsten Jahr geschehen.
Hintergrund: Bereits vor zwei Jahren haben sich die Energieriesen und Konkurrenten RWE und Eon zusammengetan, um ihre Aktivitäten neu zu ordnen. RWE soll zukünftig die Energie erzeugen, die Eon über seine Netze vertreibt. Zu diesem Zweck wird die RWE-Tochter Innogy zerschlagen und Geschäftsbereiche beider Unternehmen gegenseitig getauscht. Eon übernimmt von Innogy die Netz- und Vertriebsaktivitäten. Im Gegenzug kommt das Geschäft mit erneuerbaren Energien von Eon zu RWE. Insgesamt werden Unternehmensanteile mit einem Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Euro getauscht. Bevor dieses Geschäft über die Bühne gehen konnte, prüften die Wettbewerbshüter in Brüssel, ob die neu entstehenden Machtverhältnisse Auswirkungen auf den Strom- und Gashandel in Europa haben könnten. Sie gaben dafür Mitte September 2019 grünes Licht.
Eurosolar sieht die neuen Marktriesen kritisch
Der Verein Eurosolar hält die neue Marktaufteilung für bedenklich. Eon erhält mit allen Strom- und Gasverteilernetzen das lukrativste Geschäftsfeld und bedient das Endkundengeschäft dann als beherrschender Strom- und Gasvertrieb Deutschlands. Eon würde 50 Prozent der deutschen Stromnetze und 70 Prozent aller Stromkunden kontrollieren sowie 70 Prozent aller Gaskunden. Mit 20 Millionen Zählern ist die neue Eon viermal größer als der nächste Wettbewerber. (PF)