Über 3500 Unternehmen waren teilnahmeberechtigt, 93 aus 50 Ländern haben sich schließlich beworben. Der Internet Award wurde in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen, wieder in den Sparten Solarthermie, Photovoltaik und Produktionstechnologien. Kostenreduktion und Netzintegration sind die großen Themen, die sich auch bei den Nominierungen für den Award widergespiegelt haben.
Im Bereich Photovoltaik haben MBJ Service, Solon und Solaredge den Intersolar Award bekommen
MBJ Services, eine junge Firma aus Hamburg, hat mit einem mobilen Testcenter gewonnen. Die Unternehmer bieten an, mit den in einem Autoanhänger montierten Anlagen direkt vor Ort bei Solarparks die Leistung von Modulen zu messen und sie mit Thermografie und Elektrolumineszenz auf weitere Schäden zu untersuchen (siehe aktuelle Ausgabe der photovoltaik, 06/2012, Seite 180). Leistungsmessung alleine gab es schon länger (siehe photovoltaik 05/2011, Seite 110). Doch erstens nutzt MBJ keinen herkömmlichen Flasher mit Blitzlampe, sondern eine neuartige LED-Lampe, zweitens ist insbesondere die Kombination mit den anderen Technologien hilfreich, um auch Fehler zu finden, die noch nicht die Leistung senken. Das ist wichtig, um zum Beispiel die Bankability einer Anlage zu verbessern.
Solon bekam für ein Montagesystem SOLquick den Award. Das ist ein Flachdachsystem, bei dem rahmenlose Module und Gestell bereits montiert geliefert werden. Auf dem Dach sind dann nach Aussage von Solon keine Werkzeuge mehr nötig, um das System aufzubauen. Dadurch soll es sich schnell montieren lassen. Es kann sowohl ballastiert, nicht-ballastiert und mit Dachdurchdringung augebaut werden.
Solar Edge ist das dritte Unternehmen, das mit einem Award im Bereich Photovoltaik ausgezeichnet wurde. Es hat seine Leistungsoptierer weiter entwickelt, so dass sie jetzt mit jedem Wechselrichtertyp zusammenpassen. Bisher funktionierten sie nur mit den Solaredge-Wechselrichtern. Die Leistungsoptimierer sitzen zwischen Modulen und Verkabelung und reduzieren Verluste. Diese kommen dadurch zustande, dass Module leicht unterschiedliche Ströme am MPP haben und sich damit auch in ihrer Leistung unterscheiden. Die Weiterentwicklung kommt nach Aussage des Unternehmens mit weniger Bauteilen aus, was theoretisch die Lebensdauer verlängert.
Bei den Produktionstechnologien machten Isra Vision, Gebrüder Schmid mit Schott Solar und Pasan das Rennen.
Die Gebrüder Schmid GmbH erhielt den Award für eine Anlage zur industriellen Aufbringung von Zinn-Busbars auf Solarzellen. Silber ist ein kritischer Kostenfaktor in der Zellherstellung. Versuche, das Material auf der Rückseite durch das um ein Vielfaches günstigere Zinn zu ersetzten, scheiterten bisher an der mangelnden Haftung auf Aluminium. Mit dem von Schott patentierten Verfahren ist es nun möglich, bei der Erstellung der Rückseitenkontakte gänzlich auf Silber zu verzichten und eine doppelt so hohe Abzugskraft als gefordert zu erzielen. Durch die Verwendung von Zinn anstatt der bislang üblichen Silber-Aluminium-Paste werden 6 US-Cent pro Wafer eingespart, was eine Amortisation der Anlageninvestition in 7-9 Monaten ermöglicht. Gleichzeitig steigert die neue Rückseitenarchitektur die Zelleffizienz um ca. 0,2 Prozent, da keine Aussparungen der Aluminiumrückseite für die Busbars mehr notwendig sind. Das dadurch entstehende vollflächige Back Surface Field erhöht die Leerlaufspannung und führt zu dem Wirkungsgradgewinn.
Pasan bekam den Award im Bereich Produktionstechnologien für den Zelltester Spotlight 1sec, den das schweizerische Unternehmen entwickelt hat. Die Jury lobte das patentierte Kontaktsystem, das sich durch geringe Stillstandzeiten, vereinfachte Instandhaltung und eine Zykluszeit von einer Sekunde auszeichne. Weitere Vorteile seien der wartungsfreundliche Aufbau, die extrem lange Lebensdauer und die Solarzellen schonenden Kontaktierungskräfte.
Isra Vision wurde für sein multispektrales Photoluminiszenz-Inspektionssystem „Multispectral Dual“ ausgezeichnet. Es untersucht die Qualität von Zellen und Modulen in verschiedenen Wellenbereichen mit hoher Geschwindigkeit und geringen Fehlerquoten.(William Vorsatz).